halloherne.de

lokal, aktuell, online.
v.l. Thomas Semmelmann, Karlheinz Friedrichs, Norbert Barthle (Staatssekretär)

Silber für die City-Logistik

Eben noch in Mannheim, jetzt wieder in Herne - Thomas Semmelmann und Karlheinz Friedrichs. Der Radverkehrs-Beauftragte der Stadt und der Stadtbaurat haben Herne am Montagabend (3.4.2017) in Mannheim vertreten. Dort wurde, auf dem Nationalen Radverkehrskongress, der Deutsche Fahrradpreis - best for bike in den Kategorien Infrastruktur, Service und Kommunikation verliehen. In der Kategorie - Service - hatte sich Herne mit dem Pilotprojekt Emissionsfreie Citylogistik in der Fußgängerzone beworben und den 2. Platz errungen.

Anzeige: Glasfaser in Crange
Frank Dudda im Cargo Cruiser der die Innenstadt beliefert.

Das Projekt City-Logistik - Nachhaltiges Lieferkonzept für die Herner City - hat die Stadt gemeinsam mit UPS ins Leben gerufen und die Auslieferung mit den Cargo Cruisern am 1. 9.2016 offiziell eingeweiht (halloherne berichtete). Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda: "Wir sind sehr froh, uns bei einem Bundeswettbewerb bis zur Silbermedaiile durchgekämpft zu haben. Der Weg der grünen Infrastruktur, den wir gemeinsam gehen, ist richtig. Wir werden Themen wie Mobilitä, E-Mobilität, Umwelt- und Klimaschutz so aufpolieren, dass das auch für weitere Ansiedlungen interessant ist."

Semmelmann und Friedrichs erhielten die Urkunde aus den Händen vom Laudator Norbert Barthle, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. "Es ist der erste nationale Preis in dieser Größenordnung und wir freuen uns sehr darüber", sagte Dudda auf der Pressekonferenz am Dienstag (4.4.2017). "Wir werden einen schönen Platz für die Urkunde finden, einen gut sichtbaren - vielleicht im technischen Rathaus." Und: "Nein", sagte Karlheinz Friedrichs mit einem Augenzwinkern, "wir sind zur Preisverleihung nicht mit Fahrrad gefahren, sonst hätten wir es nicht rechtzeitig zur heutigen Pressekonferenz geschafft."

Thomas Semmelmann und Frank Dudda.

Die Hoffnung des Stadtoberhauptes ist es, dass die Strahlkraft des Preises so groß ist, dass sie für alle Ansporn ist, an dem Projekt City-Logistik weiterzuarbeiten. Denn "hier geht es nicht nur um den schönsten Radfahrweg. Für uns ist dieser Preis natürlich eine Ermunterung an der City-Logistik weiterzuarbeiten", sagte Dudda. Was durchaus zur Folge haben könnte, dass Firmenfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren in Zukunft die City nicht mehr befahren dürfen.

Freddy Lieder wird sieben Monate mit seinem Lastenfahrrad unterwegs sein.

Ganz besonders stolz zeigten sich die Preisträger darüber, dass sie in Bezug auf auf die City-Logistik "von der Pieke auf dabei sind". Gemeint ist damit, das Lastenfahrrad-Projekt HELFI der Zeppelin-Universität in Heidelberg, das von der Mercator Stiftung gefördert wurde. Acht Herner Unternehmen hatten sich daran beteiligt (halloherne berichtete). Thomas Semmelmann: "Darauf konnten wir aufbauen. Und jetzt sind wir eine Etage höher gegangen."

So angespornt, geht es gleich weiter: Als nächster Schritt schwebt ihnen nun die Urbane City vor - raus aus der City, ab ins Stadtgebiet. Diesen Entwicklungsschritt wollen sie mit weiteren Unternehmen machen. Dafür müssen neue Cargo Cruiser her, die "noch mehr Pakete fassen, aber immer noch Fahrrad sind." Damit das gelingt, hat die Stadt einen Förderantrag beim Ministerium für Wirtschaft über 1,5 Millionen Euro gestellt. Gemeinsam mit dem Bochumer Institut für Elektromobilität wollen sie den Cargo-Cruiser weiterentwickeln. Dudda: "Wir wollen einen Cruiser der aller neuesten Generation als Prototyp entwickeln. Den können dann alle Zulieferer bestellen."

Anzeige: Spielwahnsinn 2024

Zum Fahrradpreis: Einmal im Jahr zeichnet Der Deutsche Fahrradpreis die besten Projekte der Radverkehrsförderung aus. Insgesamt gingen in diesem Jahr 129 Bewerbungen für die bundesweite Auszeichnung ins Rennen. Der Deutsche Fahrradpreis ist ein bundesweiter Wettbewerb zur Förderung des Radverkehrs in Deutschland. 2017 wurde er zum 17. Mal ausgelobt. Der Preis wird verliehen vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte. Partner sind der Verbund Service und Fahrrad und der Zweirad-Industrie-Verband.

v.l. Thomas Semmelmann, dr. Frank Dudda, Karlheins Friedrichs mit der Urkunde.
| Autor: Carola Quickels