Jungfernfahrt der UPS Cargo Cruiser
United Parcel Service (UPS) hat zusammen mit der Stadt ein Projekt zur umweltfreundlicheren Paketauslieferung in der Herner Innenstadt vereinbart (halloherne berichtete). Am Donnerstag (1.9.2016) wurden die UPS Cargo Cruiser, die in Zukunft die Auslieferung auf der gesamten Bahnhofstraße übernehmen werden, offiziell eingeweiht. Die Elektrofahrräder werden vom neuen 14-Quadratmeter-Lager im City Center mit Paketen versorgt. Seit der Eröffnung des UPS Depots in Börnig im Jahr 1986, hat sich Herne zu einem Schlüsselpunkt für das Unternehmen entwickelt.
Rainer Kiehl, Projektmanager für City Logistik bei UPS, ist überzeugt, dass die Reformation des Lieferverkehrs besonders in urbanen Räumen ein wichtiger Schritt ist: "Wir wollen vor allem die letzte Meile zum Kunden mit Elektromobilität bedienen. Wir wollen Verkehre reduzieren, indem wir auf Lastenräder setzen. Aber auch außen herum möchten wir mit unseren Elektrofahrzeugen den Raum abdecken." So eine Dynamik, mit der diese Vision umgesetzt wird, habe er in noch keiner Stadt erlebt. Bisher werden die Cargo Cruiser nur in Hamburg (seit 2013) und Offenbach (seit 2016) eingesetzt. Für die Ausweitung brauche es aber mehr Erfahrungen, die UPS nun auch in Herne sammeln kann.
"UPS wird noch in diesem Monat Richtfest (für die Erweiterung des Paketzentrums; Anm. d. Redaktion) feiern. Wer den Bauplan sieht, wird feststellen, wie sehr UPS auf den Standort in Herne vertraut. Bei der Gelegenheit haben wir uns kennengelernt und festgestellt, Hamburg hat sowas modernes schon, aber in NRW gab es das bis heute noch nicht", so Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda dazu, wie die Idee für das gemeinsame Fahrrad-Projekt entstanden ist. Dass die Umsetzung so zügig gelingen konnte, sei vor allem dem Team um Stadtrat-Mitglied Karlheinz Friedrichs zu verdanken. Am Mittwoch, 21. September, wird Dudda bei einer Konferenz des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr den Oberbürgermeistern anderer großer NRW-Großstädte von den Erfahrungen aus Herne berichten.
Der Leiter der Ministeriums-Abteilung Straßeninfrastruktur und Straßenverkehr, Michael Pudenz, sieht das Thema Elektromobilität als ernstes Anliegen für die Zukunft. "Wie wollen wir in unseren Städten leben? Wie halten wir unsere Städte lebenswert? Dazu gehört vor allem die Vermeidung von Schadstoffen. Deshalb begrüßen wir die Initiative, die UPS zunächst in Herne begonnen hat. Das ist etwas, das wir gerne auch weiter sehen möchten in Nordrhein-Westfalen." Er freue sich über die weitere Zusammenarbeit.
Neben der Ausweitung der emissionsarmen Auslieferung auf andere Gebiete der Stadt, sollen die Erfahrungen ebenfalls in die Arbeit des Verbundes Ruhr Valley (halloherne berichtete) einfließen. So kann die akademische Forschung zur Elektromobilität durch praktische Erkenntnisse weiterentwickelt und verbessert werden.
