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Die ehemalige Kapelle am Ostfriedhof wurde zu einem Innen-Kolumbarium umgestaltet.

Neues Leben für die Friedhofskapelle am Ostfriedhof

Erste Innen-Kolumbarien in Herne

Die ehemalige Kapelle am Ostfriedhof wurde zu den ersten Innen-Kolumbarien in Herne umgestaltet. Menschen suchen nun diesen Ort während der schlimmsten Zeit ihres Lebens auf, nämlich dann, wenn sie einen geliebten Menschen verloren haben. Dennoch legten Stadt und das zuständige Herner Architektenbüro Laboda Wert auf eine fast schon einladende, helle und freundliche Atmosphäre in den Innenräumen.

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Langer Weg von Idee bis zur Realisierung

2013 kam erstmals die Idee auf, die alte Kapelle am Ostfriedhof umzugestalten. Bis zur Realisierung und Fertigstellung des Projektes zog es sich aber etwas hin. Die Idee musste durch die verschiedenen Gremien und die Bezirksvertretung, dazu kam noch ein Brandschaden im Jahr 2017. Jedoch passt hier der Spruch: Was lange währt, wird endlich gut. Denn die neugestaltete Friedhofskapelle mit den Innen-Kolumbarien kann sich sehen lassen. 1,9 Millionen Euro flossen in den Bau.

In der Nische können zwei Schmuckuhren untergebracht werden.

518 Nischen für die Urnen

Insgesamt gibt es nun 518 Nischen. „Wir haben alles in allem 516 Nischen und zwei Nischen dienen als Revisionsöffnung“, erläutert Janina Ritschke vom Architekturbüro Laboda im Gespräch mit halloherne. „Wir hatten bei den Umbauarbeiten aber auch eine Menge zu tun. So gab es beispielsweise ein Gefälle im hinteren Teil der Kapelle, welches wir korrigieren mussten.“ Die Kosten für den Erwerb der Nutzungsrechte werden bei 2.050 Euro liegen.

Einen ersten Entwurf gab es bereits vom Fachbereich Gebäudemanagement, mit dem das Architekturbüro zusammenarbeitete. „Wir mussten eine Dacherneuerung vornehmen sowie die Fassade und Fugen erneuern. Wichtig war allen Beteiligten auch der Erhalt der Bleiglasfenster“, sagt Karl-Heinz Laboda, Chef des Architekturbüros.

Die Fenster der alten Kapelle wurden erhalten.

Barrierefreie Erschließung der ehemaligen Kapelle

Besonders ist auch, dass es eine Licht- und Sichtachse von der Eingangstür bis zum Ende der Apsis gibt. Ferner ist der Haupteingang jetzt barrierefrei und über eine neue, breite Rampe erschlossen. Zur barrierefreien Erschließung wurde auch der Beirat von Menschen mit Behinderung hinzugezogen. Da in der ehemaligen Kapelle auch weiterhin Trauerfeiern stattfinden, gibt es neue Sitzgelegenheiten sowie ein Kondolenzpult.

Bald schon werden hier die ersten Beerdigungen stattfinden, erläutert David Hucklenbroich, Fachbereichsleiter Stadtgrün. „Die Kapelle war vor der Umgestaltung ein Lost-Place und nun ist die Veränderung überwältigend. Nun erfolgen noch kleinere Restarbeiten, aber dann können hier die ersten Menschen ihre letzte Ruhestätte finden“, so der Fachbereichsleiter.

'Ein besonderer Ort der Stille'

Künftig werden zwei Schmuckurnen Platz in den Nischen finden. Blumen und Grabschmuck dürfen nicht vor den Kolumbarien aufgestellt werden. Aber es gibt die Möglichkeit, eine kleine Vase am Rand anzubringen und eine LED-Kerze aufzustellen. Ferner bekommen Angehörige mithilfe einer Schlüsselkarte die Möglichkeit, die Örtlichkeit auch außerhalb der Öffnungszeiten zu besuchen.

Bei der Gestaltung wurde auf viel Liebe zum Detail geachtet.

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda lobt das Projekt. „Diesem Ort wurde neues Leben eingehaucht. Es ist ein besonderer Ort der Stille entstanden“, so Dudda.

Ferner zeigt sich Sodingens Bezirksbürgermeister Mathias Grunert begeistert von der Umgestaltung: „Mit dieser Umgestaltung erfüllt sich ein lang gehegter Traum meiner Vorgängerin Henni Marquardt. Ich bin sehr dankbar, dass diese Umgestaltung nun in diesem schönen Ausmaß entstanden ist. Dieser Ort ist nicht mehr wiederzuerkennen.“

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Vor der offiziellen Eröffnung werde die Bezirksvertretung Sodingen noch zwei Tage der offenen Tür anbieten, damit Herner den Ort kennenlernen können.

516 Nischen haben Platz in dem Kolumbarium.
| Autor: Julia Blesgen
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