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Stadtrat Karlheinz Friedrichs geht nach 13 Jahren nun in den Ruhestand

Stadtrat Karlheinz Friedrichs geht in den Ruhestand

'Herner können stolz auf ihre Stadt sein'

Eine Ära geht zu Ende. Nach 13 Jahren geht Stadtrat Karlheinz Friedrichs Ende April 2024 in den Ruhestand. Mit halloherne sprach Friedrichs über die vergangenen Jahre, die städtebauliche Entwicklung Hernes und worauf er sich im Ruhestand freut.

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Es hat sich eine Menge in Herne getan in den vergangenen Jahren, da ist sich Stadtrat Karlheinz Friedrichs sicher. „Als ich vor 13 Jahren das Amt von Jan Terhoeven übernahm, hat er mir eine lange To-Do-Liste überlassen, die wir ganz gut abgearbeitet haben. Natürlich ist auch einiges dazu gekommen an neuen Projekten“, berichtet der noch amtierende Dezernent lachend gegenüber halloherne.

'Wir schreiben hier eine Erfolgsgeschichte'

Mit den neuen Projekten meint er natürlich das Funkenbergquartier, das Blumenthalgelände und die angestrebte Seilbahn. „Die städtebauliche Entwicklung in den vergangenen Jahren ist beachtlich. Wir schreiben hier eine Erfolgsgeschichte“, so Friedrichs.

Weiter führt er aus: „Mittlerweile ändert sich ja auch die öffentliche Wahrnehmung beim Seilbahnprojekt. Zunächst gab es ja einige kritische Stimmen, mittlerweile wandelt es sich ins Positive. Zuletzt war ja auch NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer vor Ort, um sich über das Projekt zu informieren und war begeistert (halloherne berichtete).“

Das Areal des ehemaligen Bergwerks General Blumenthal. Am Montag (8.4.2024) war NRW-Verkehrs- und Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) vor Ort.

Für Friedrichs gebe es nicht das eine Herzensprojekt, er sei bei jedem Projekt mit viel Herzblut dabei gewesen. Jedoch blieb ihm besonders die Entwicklung des ehemaligen Hertie-Hauses in der Innenstadt in Erinnerung. „Die Umgestaltung hat uns unheimlich viel Zeit und Kraft gekostet. Viele haben es nicht für möglich gehalten, aber wir haben es geschafft, dem Haus neues Leben einzuhauchen“, berichtet der 65-Jährige.

Auch sei der öffentlich geförderte Wohnungsbau ein großes Thema für den Stadtrat. „Wenn alle Kommunen so viel in diesem Bereich bauen würden, hätten wir nicht diese großen Probleme. Hier spielt aber natürlich auch das gute Verhältnis zur Herner Wohnungswirtschaft und den Genossenschaften eine Rolle. Aber wir wissen, dass wir trotz unserer Bemühungen und der Realisierung des Umfangs, nicht genug Wohnungen bei dem stark gestiegenen Bedarf haben“, resümiert Friedrichs.

Projektrealisierungen sind Teamleistungen

Überhaupt benutzt Friedrichs das Wort 'ich' während des Gesprächs mit halloherne sehr wenig. „So eitel bin ich nicht. Ich weiß, dass wir alles in einer Teamleistung geschafft haben. Für eine kleine Großstadt schaffen wir eine ganze Menge. Es ist einfach eine super Truppe, die ich habe. Dazu kommt noch, dass die Verwaltung und Politik oftmals an einem Strang gezogen haben und wir einen engagierten OB haben, da kann man natürlich einige Projekte vorantreiben“, sagt der Stadtrat.

Für ihn sei es auch von Vorteil gewesen, dass alle Kräfte des Dezernats nun im Technischen Rathaus an der Langekampstraße gebündelt seien. Zu Beginn seiner Amtszeit waren die noch übers Stadtgebiet verteilt. Die Zusammenlegung habe nicht nur Arbeitsabläufe verbessert, sondern komme auch den Hernern und Wanne-Eickelern zugute, da sie so ihre Anliegen an einem Ort erledigen können.

Veränderungen der Verkehrsinfrastruktur

Ferner spiele der Klimaschutz bei den Bauprojekten auch eine immer größere Rolle. „Ebenso hat der Rat mit der Mobilitätswende einen wegweisenden Beschluss für die Zukunft gefasst. Die Verkehrsinfrastruktur wird sich in den nächsten Jahren verändern müssen“, erörtert der Herner. „Zu meiner Kindheit konnten wir noch Fußball auf den Straßen spielen, weil es so wenig Autos gab. Heute ist das bei den vielen Autos gar nicht mehr möglich. Aber auch unter Klimaaspekten wird es zu Veränderungen kommen müssen. Quartiersparkhäuser wie das geplante wewole-Parkhaus in Horsthausen-Elpeshof (halloherne berichtete) sind da eine klimafreundliche Alternative.“

Laut Friedrichs seien Quartiersparkhäuser, wie das geplante der wewole Stiftung auf dem Gelände an der Langforthstraße mit gut 160 Stellplätzen eine Alternative für den Klimaschutz.

Überhaupt sei Herne grüner als man denkt. „Wenn man auf der Thyssenhalde in Bickern steht, hat man einen tollen Überblick über die Stadt und sieht, wie grün sie eigentlich wirklich ist“, macht der Bald-Rentner nun deutlich.

Friedrichs möchte zudem eine Lanze für seine Wahlheimat brechen: „Herne hat oftmals noch nicht die Außenwirkung, wo wir hin wollen. Denn Herne ist mehr als die Cranger Kirmes. Herner und Wanne-Eickeler können stolz auf ihre Stadt sein und auch auf die städtebaulichen Veränderungen der vergangenen Jahre.“

Neues Leben als Ruhrständler

Karlheinz Friedrichs freut sich nun auf sein neues Leben als Ruheständler. „Es beginnt ein neuer Abschnitt. Meine Frau und meine Familie freuen sich, dass ich nun mehr Zeit für sie habe. Ich freue mich besonders, dass ich nun auch mehr Zeit mit meinen zwei Enkelkindern verbringen kann“, betont der 65-Jährige. So will er auch wieder seinen Hobbys wie Radfahren oder dem Werkeln an seinem Fachwerkhaus nachgehen.

„Und dann gibt es da noch ein paar Geschichten, bei denen vielleicht meine Expertise gewünscht ist. Aber ich nehme mir Zeit für weitere Vorhaben. Wie heißt es so schön: Bin im Ruhestand. Nix muss, aber kann“, erzählt der Familienvater lachend.

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Mit seinem Nachfolger Stefan Thabe habe Friedrichs schon eine Stadttour gemacht und ihm alles gezeigt. „Ich wünsche ihm ganz viel Erfolg bei seiner neuen Aufgabe. Ihn erwartet ein tolles Dezernatsbüro mit super Kollegen, die ihn unterstützen und eine große Hilfe sein werden“, sagt Friedrichs abschließend.

| Autor: Julia Blesgen
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