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Die Eröffnung des Anbaus der Palliativstation im EvK Herne. Es sind vier neue Patientenzimmer und ein Wohnzimmer entstanden. Die Zimmer erinnern an ein Hotel.

So sieht es in den vier neuen Zimmern im EvK Herne aus

Anbau der Palliativstation eröffnet

Nächster Meilenstein für die Palliativstation im Evangelischen Krankenhaus (EvK) Herne: Nachdem bereits 2022 das 30-jährige Jubiläum gefeiert werden konnte, wurde am Freitag (19.4.2024) der Erweiterungsbau offiziell eingeweiht und eröffnet. Damit steigt auf rund 180 Quadratmetern die Kapazität für Patienten von sechs auf zehn Betten. Anfang 2022 wurde das Projekt vorgestellt, in Kürze können die ersten Patienten betreut werden.

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Obwohl die neuen Räume logischerweise in einem Krankenhaus liegen, erinnern sie eher an Hotelzimmer. Sonnendurchflutete Räume, große Fenster, ein modernes Bad, ein durchgehender Balkon, allgemein genug Platz und eine Wohlfühlatmosphäre: All das sieht man, wenn man sie betritt.

Bis zu zwei Patienten pro Zimmer möglich

Sie bieten mit zwei Betten Platz für zwei Personen, das müssen aber nicht der Patient und der jeweilige Partner sein. Wenn es gewünscht wird und zudem von Vorteil und zumutbar wäre, erläutert die Ärztliche Leiterin Dr. Katja Vogelsang, können auch zwei Patienten in einem Zimmer liegen. „Manche mögen den Austausch mit anderen oder wollen Ablenkung“, sagt Vogelsang.

Freuen sich über den Neustart im Anbau: (v.li.) die Ärztliche Leiterin Dr. Katja Vogelsang und Nadine Kolpatzik, Pflegerische Leiterin.

Für noch mehr Austausch wurde auf ein fünftes Patientenzimmer verzichtet und stattdessen ein Wohnzimmer mit Sitzmöglichkeiten eingerichtet. Hier können die Patienten beispielsweise ihr Lieblingsessen genießen oder in Ruhe Zeit mit ihren Angehörigen verbringen.

Die Verantwortlichen betonen an dieser Stelle noch einmal, dass die Palliativstation auf das Leben ausgerichtet und demnach nicht mit einem Hospiz zu verwechseln - im Hospiz verbringen die Patienten ihre letzten Tage und versterben dort. Auf der Palliativstation werden sie behandelt und verbleiben im Schnitt 14 Tage dort, bevor sie nochmal nach Hause dürfen, um dort irgendwann endgültig einzuschlafen.

Gesamtkosten von rund 2,5 Millionen Euro

Insgesamt hat der Anbau rund 2,5 Millionen Euro gekostet - den Hauptteil tragen die Ev. Krankenhausgemeinschaft und das EvK. Die Schätzung Anfang 2022 lag bei 1,7 Millionen Euro. Durch eine frühzeitige Bestellung und Lagerung von Materialien sei man aber glücklicherweise noch größeren Kostensteigerungen aus dem Weg gegangen, erläutert Architekt und Bauleiter Jörn Potthoff gegenüber halloherne. Das Ziel des neuen Anbaus sei gewesen, einen schön gestalteten Ort zu schaffen, zu dem unheilbar kranke Patienten kommen können, wenn die Versorgung in den eigenen vier Wänden nicht mehr möglich ist.

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Eröffnung des Anbaus der Palliativstation im EvK Herne.  Es sind vier neue Patientenzimmer und ein Wohnzimmer entstanden.

Foto:  Günter Mydlak

Eröffnung des Anbaus der Palliativstation im EvK Herne. Es sind vier neue Patientenzimmer und ein Wohnzimmer entstanden.

Foto:  Günter Mydlak

Eröffnung des Anbaus der Palliativstation im EvK Herne. Es sind vier neue Patientenzimmer und ein Wohnzimmer entstanden.

Foto:  Günter Mydlak

Eröffnung des Anbaus der Palliativstation im EvK Herne. Es sind vier neue Patientenzimmer und ein Wohnzimmer entstanden.

Foto:  Günter Mydlak

Eröffnung des Anbaus der Palliativstation im EvK Herne. Es sind vier neue Patientenzimmer und ein Wohnzimmer entstanden. Im Bild (v.li.) die Ärztliche Leiterin Dr. Katja Vogelsang und Nadine Kolpatzik, Pflegerische Leiterin.

Foto:  Günter Mydlak

Eröffnung des Anbaus der Palliativstation im EvK Herne. Es sind vier neue Patientenzimmer und ein Wohnzimmer entstanden.

Foto:  Günter Mydlak

Eröffnung des Anbaus der Palliativstation im EvK Herne. Es sind vier neue Patientenzimmer und ein Wohnzimmer entstanden. Bei der Eröffnung: (v.li.) Dr. Klaus Hackenberg (Gründer Palliativstation), Thorsten Kinhöfer (Schirmherr Palliativstation), Claudia Reifenberger (Superintendentin), OB Dr. Frank Dudda, Dr. Katja Vogelsang (Ärztliche Leiterin Palliativstation) und Frank Obenlüneschloß, Vorsitzender des Fördervereins der Palliativstation.

Foto:  Günter Mydlak

Eröffnung des Anbaus der Palliativstation im EvK Herne. Es sind vier neue Patientenzimmer und ein Wohnzimmer entstanden. Im Bild Frank Obenlüneschloß, Vorsitzender des Fördervereins der Palliativstation.

Foto:  Günter Mydlak

Eröffnung des Anbaus der Palliativstation im EvK Herne. Es sind vier neue Patientenzimmer und ein Wohnzimmer entstanden.

Foto:  Günter Mydlak

Damit das auch so schön wie möglich abläuft, sind kleinere Extras wie Besuche im Stadion des Lieblingsvereins oder eine kurzfristige erneute standesamtliche Hochzeit immer wieder drin. „Wir wollen die lange Tradition hier weiterführen und Menschen am Lebensende so gut es geht unterstützen. Dazu gehören auch viele Gespräche über Diagnosen, Chancen und Perspektiven mit den Angehörigen“, erläutert Katja Vogelsang.

Unterstützen ist auch das Zauberwort des Fördervereins der Palliativstation. Er finanzierte die Innenausstattung der Station - rund 350.000 Euro. Zu verdanken ist das einer Spendenaktion, die vom Ex-FIFA-Schiedsrichter und Schirmherrn der Palliativstation, Thorsten Kinhöfer, unter dem Motto „Wir sind palliativ“ ins Leben gerufen wurde.

'Habe beim Spenden sammeln kein einziges Nein gehört'

„Als Schirmherr war und ist es meine Aufgabe, Spenden einzusammeln. Daher bin ich bei vielen Unternehmen, Gruppen und Vereinen vorstellig geworden und habe kein einziges Nein gehört. Von daher freue ich mich umso mehr, dass nun die Eröffnung erfolgt ist“, schildert er gegenüber halloherne. „Mir liegt das Wohl der Patienten sehr am Herzen, deshalb ist es für mich eine Herzensangelegenheit, mich für eine gute palliative Versorgung am Ende des Lebens einzusetzen.“ Schließlich könne dieses Schicksal jeden treffen.

Nur ein kleiner Teil der rund 200 bis 300 Gäste zur Eröffnung: (v.li.) Dr. Klaus Hackenberg (Gründer Palliativstation), Thorsten Kinhöfer (Schirmherr Palliativstation), Claudia Reifenberger (Superintendentin), OB Dr. Frank Dudda, Dr. Katja Vogelsang (Ärztliche Leiterin Palliativstation) und Frank Obenlüneschloß, Vorsitzender des Fördervereins der Palliativstation.

Ganz besonders zieht er den Hut vor den Zeitschenkern, die ehrenamtlich ihre Freizeit opfern und sich dann mit teilweise sterbenskranken Menschen beschäftigen. „Diese Menschen könnten auch ihre Freizeit vielen tollen und spaßigen Dingen verbringen, aber sie wollen lieber helfen und für traurige Menschen da sein“, lobt Kinhöfer.

Mit der Erweiterung wird ein Signal gesendet

Das sieht auch Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda bei seiner Eröffnungsrede so. „Ich bin beeindruckt von der Resonanz“, sagt er mit Blick auf die 200 bis 300 Leute, die sich im Erdgeschoss eingefunden haben. Hier ist ein großer Sitzungssaal entstanden, der für die Weiterbildung von Ärzten genutzt werden soll. „Wir senden mit dieser Erweiterung ein Signal. Hiermit kann das EvK nun einigen weiteren Patienten helfen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität.“ Vor allem durch Zusammenhalt und der Gemeinschaft würden solche Projekt fortbestehen.

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Frank Obenlüneschloß, Vorsitzender des Fördervereins, merkte an, dass die Erweiterung ohne die Unterstützung des ehemaligen EvK-Geschäftsführers Heinz-Werner Bitter gar nicht möglich gewesen wäre. „Ein solches Projekt hat in der heutigen Krankenhauslandschaft keine Chance mehr. Wir sind froh, dass wir die Palliativstrukturen nun noch mehr verbessern können“, sagt Obenlüneschloß.

Das gemütliche Wohnzimmer mit Sitzmöglichkeiten, im Hintergrund der Zugang zum Balkon.
| Autor: Marcel Gruteser
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