Zu wenig Anmeldungen für Angebot in den Osterferien
Extra-Schwimmkurse der DLRG abgesagt
Der Herner Ortsverband der DLRG zieht die Reißleine: Obwohl sie angekündigt wurden und die Anmeldungen liefen, bietet die DLRG in den Osterferien 2024, die am Montag, 25. März 2024 starten, keine Intensivschwimmkurse an. Die Gründe dafür seien recht simpel, erläutert der stellvertretende Vorsitzende Marcel Altmeyer.
„Der Hauptgrund ist, dass wir zu wenige Anmeldungen für unsere Kurse haben. Die Rahmenbedingungen vom Förderprogramm sind damit nicht erfüllt und das Zusammenlegen von mehreren Kursen funktioniert nicht, weil Eltern sich ja bestimmte Zeiten für ihre Kinder ausgesucht haben“, zählt Altmeyer im halloherne-Gespräch auf.
18 Kurse waren vorgesehen
Insgesamt 18 Kurse mit je maximal zwölf Teilnehmern waren vorgesehen, drei hätten noch umgeplant werden müssen, weil die Michaelschule entgegen früherer Planungen nicht zur Verfügung steht - hier habe die Stadt aber eine Alternative vorgeschlagen. Letztendlich sei die Absage aber die einzig vernünftige Lösung gewesen, sagt Altmeyer und fügt an: „Wir sind nicht auf Gewinnmaximierung aus. Daher müssen wir uns überlegen, was finanziell für einen gemeinnützigen Verein möglich ist und was nicht.“
10 Euro Eigenanteil kostet ein Platz für Kinder zwischen der zweiten und sechsten Klasse - wenn ein Sponsor einspringt, fallen die Kosten mitunter sogar ganz weg (halloherne berichtete).
Im vergangenen Jahr konnte Altmeyer mit seinen Vereinsmitgliedern und Ausbildern noch 130 Kindern das Seepferdchen am Ende der Osterferien 2023 überreichen. Damals gingen rund 30 Kurse in einer Art gemeinschaftlichen Aktion an den Start.
Weiterer Verein bietet Kurse an
Mittlerweile hat sich der Verein „Herne kann schwimmen“ (HKS) gegründet, der in diesem Jahr eigene Schwimmkurse anbietet (halloherne berichtete). „Uns ist es wichtig, dass wirklich alle Kinder bei uns Schwimmen lernen können, unabhängig vom Einkommen der Eltern“, betont Dr. Pia Klems, Beraterin im Schulsport „Herne kann Schwimmen“.
Das gilt natürlich auch für den DLRG-Ortsverband. Für die Ehrenamtlichen ist es eine Herzensaufgabe, in den Ferien Urlaub vom Job zu nehmen und in dieser Zeit Kindern dabei zu helfen, Schwimmen zu lernen. Dennoch müsse das nun ausfallen.
Gleichzeitig wollen Altmeyer und seine Kollegen kritisch aufarbeiten, warum man zu wenige Anmeldungen erhalten habe. „Vielleicht gibt es ein Überangebot oder die Kommunikation nach außen war nicht optimal? Vielleicht wurde das Angebot an den Schulen auch nicht so verteilt und bekannt gemacht, wie wir es gerne gehabt hätten. All das werden wir in naher Zukunft besprechen und versuchen, es künftig besser zu machen“, kündigt der stellvertretende Herner DLRG-Vorsitzende an.
Zielgruppe umfasst 4.000 bis 5.000 Kinder
Die Initiative von HKS bewertet er grundsätzlich als positiv, schließlich sei es, egal wer es macht, wichtig, dass die Zielgruppe schwimmen lernt. Rund 4.000 bis 5.000 Kinder könnten in Herne gar nicht oder nicht ausreichend schwimmen, schätzt er. Grundsätzlich sei es übrigens die Aufgabe vom Ausschuss für Schulsport, den Kontakt zwischen den Vereinen und den Schulen herzustellen, damit die Anmeldungen eintrudeln.
Ob es weitere DLRG-Intensivkurse für das Seepferdchen gibt, stehe noch nicht fest. Wenn, dann folgen erst wieder welche in den Herbstferien 2024.