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Dicke Luft für Herne. (Symbolbild)

Zur Sterberate in Herne

Gerhard Kalus, Sprecher der Bürgerinitiative Dicke Luft für Herne (halloherne berichtete), hatte in der Ratssitzung am Dienstag (29.52018) eine Einwohnerfrage zur Krebs- und Sterberate in Herne gestellt. Zur Antwort, die er im Rat bekam, schreibt er: „Meine Frage, welche Ursachen die Stadt für die hohen Krebserkrankungen bzw. Sterberaten sieht, wurde mir durch den Kämmerer, Herrn Dr. Klee, eine Antwort verlesen. Eine Aussage war, dass in den Nachbarstädten ähnlich hohe Zahlen existieren und neuere Statistiken nach 2014 noch nicht vorliegen. Luftschadstoffe wurde neben anderen Möglichkeiten als eine mögliche Ursache gesehen. Gebetsmühlenartig wurde aber um den heißen Brei geredet und eine klare Aussage vermieden.

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Die industrielle Vergangenheit der Region und natürlich wieder die persönlichen Lebensumstände jedes einzelnen wurden angeführt. Übersetzt also: „Der gemeine Ruhri trinkt wohl gerne mal ‘was und raucht wie ein Schlot“. Das sind jedoch genau die Argumente, welche von der Schadstoffe produzierenden Industrie verbreitet werden. Oder wie es ein Dezernent aus Arnsberg wenig wissenschaftlich auf einer Veranstaltung erklärte: „Wenn man sich nur oft genug einredet, dass uns die Umweltverschmutzung krank macht, werden wir krank“.

Herr Dudda erwähnte dann in einer längeren Rede zu Maßnahmen zum Gesundheitsschutz, was die Stadt nicht schon alles Tolles zur Verbesserung der Herner Bevölkerung unternimmt und was für tolle Preise sie dafür bekommen hat. Eine Reduzierung der Gefahrenquellen wurde mit keiner Silbe erwähnt. Ich sage dazu sarkastisch: „Preise und Särge“

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Ich kann mich dem Verdacht nicht erwehren, dass hier mal wieder die Interessen der Industrie / Wirtschaft geschont werden, während der Bürger alleine für seine gesundheitlichen Probleme verantwortlich gemacht werden soll. Gesundes Essen, wie soll das gehen bei der industriellen und chemischen Behandlung von Nahrungsmitteln? Bewegen in Herne, bei mangelnden oder schrumpfenden Grün- und Freiflächen, Schließung von Sportplätzen zwecks Wohnbebauung? Nicht vorhandene gesunde Luft, weil Bäume fehlen, aber reichlich Industrieemissionen die Luft verschmutzen. Eine Verbesserung der Gesundheitssituation kann es für Herner Bürger nur dann geben, wenn alle Faktoren berücksichtigt werden. Da reicht dann einmal im Jahr eine Gesundheitswoche nicht aus. Eine einseitige Sichtweise, die die Hauptverantwortung bei den Bürgern sucht, scheint mir wesentlich zu kurz gegriffen. Über kurz oder lang fällt eine schön gefärbte Sichtweise einer Stadt im Städteranking Deutschlands auf Platz 400 von 401 Möglichen auch den verantwortlichen Stadtführern auf die Füße."