Erinnern an das Schicksal der jüdischen Familie Elias
Einweihung der 13. 'Nahtstellen'-Gedenktafel
Die 13. Nahtstellen-Gedenktafel wurde am Freitag (7.11.2025) in Herne eingeweiht – ein Projekt „Nahtstellen – Herner Orte gegen das Vergessen“. Die Tafel, deren Text gemeinsam von Hanneke Schmitz, ihrer Familie und Jugendlichen der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen erarbeitet wurde, erinnert an das Schicksal der jüdischen Familie Elias, die in Herne lebte und in der Zeit des Nationalsozialismus fast vollständig ausgelöscht wurde.
Die Enthüllung fand an der Bahnhofstraße 111 statt. Dort wo Max und Helene Elias seit 1912 ein Möbelgeschäft betrieben und mit ihren Kindern im Obergeschoss wohnten – sozusagen einem historischen Ort. Das Haus existiert heute nicht mehr.
Die Enkelin von Max und Helene Elias, die 83-jährige Hanneke Schmitz und letzte Herner Überlebende der Shoah, sprach mit bewegenden Worten über das Schicksal ihrer Familie. Ihre Großeltern Max und Helene Elias flohen 1933 mit der Familie vor dem erstarkenden Nationalsozialismus ins niederländische Rotterdam.
Doch der Versuch, sich in Sicherheit zu bringen, misslang: Nahezu alle Angehörigen wurden später deportiert und ermordet – mit Ausnahme zweier Kinder, Gerda und Erich Elias. Gerda kehrte 1946 mit ihrem Mann Fritz Günzburger und den beiden Kindern Hanneke und Bert nach Herne zurück.
Für die Muslimische Jugend Röhlinghausen sprach Salih Davulcu. In seiner Rede sagte er: „Diese Tafel erinnert nicht nur. Sie mahnt uns. Sie fordert uns auf, wachsam zu bleiben. Denn das, was damals geschah, begann mit Worten – mit Hass, mit Ausgrenzung, mit Schweigen.“