Zwei Neue im Rathaus
Jahresausstellung des Herner Künstlerbundes
Im 17. Jahr der Jahresausstellungen des Herner Künstlerbundes HKB ’90 im Rathaus am Friedrich-Ebert-Platz präsentieren mit Annett Breitfeld und Sebastian Kaschner zwei neue Mitglieder erstmals eine Auswahl ihrer Werke, die unterschiedlicher nicht sein könnten und so die enorme Bandbreite der rund sechzig ausgestellten Arbeiten von 24 heimischen Künstlern repräsentieren.
Zur Eröffnung am Donnerstag, 6. November 2025, um 17 Uhr, sprechen der HKB-Vorsitzende Hassan Jelveh und die, in der Ratssitzung am Dienstag (5.11.2025), neu gewählte Bürgermeisterin der Stadt – Gabriele Przybyl – Grußworte, während der Herner Kunsthistoriker Dr. Falko Herlemann eine Einführung in die auf den Fluren des Erd- und Obergeschosses gezeigten Bilder unterschiedlichster künstlerischer Techniken gibt, die sämtlich in 2025 entstanden sind. Aufgrund von Platzgründen sind Bilder, Zeichnungen, Mischtechniken, Collagen und Fotografien ausgestellt, aber keine plastischen oder installativen Arbeiten.
Der 1991 in Herne geborene Sebastian Kaschner arbeitet seit gut sechs Jahren in seinem Börniger Atelier an großformatigen Acrylgemälden. Drei von ihnen, denen er den Obertitel „The fountain of he fool“ („Das Wasserspiel des Narren“) gegeben hat, hängen unter dem selbsterfundenen Gattungsbegriff „Gestischer Surrealismus“ im Erdgeschoss.
Die Marlerin Annett Breitfeld, 1965 im König Ludwig-Quartier in Recklinghausen-Süd zur Welt gekommen, hat im vergangenen Jahr die HKB-Jahresausstellung im Herner Rathaus besucht und sich spontan zur Mitgliedschaft im Herner Künstlerbund entschieden. Sie ist im Obergeschoss mit drei gegenständlichen Ölgemälden zum Thema „Mühsal“ vertreten, die sie „Seelenbilder“ nennt.
Während sich die nuancenreiche Vielfarbigkeit ihrer Bilder nicht auf den ersten Blick ergibt, schreit Doris Krämers knallige Material-Collage „Harlekin“ dem Betrachter unmittelbar ins Auge. Geradezu suggestiv ist der Eindruck eines Acryl-Gemäldes Sophia Kühns, wenn man die Treppe zum Obergeschoss rechterhand hieraufkommt: „Nightglow – Hommage an das Herner Meer“ ist mit fluoreszierender Farbe gemalt.
Johanna Maria Falchi hat zwei „Agnes“ genannte surreale Fabelwesen mit Aquarell und Tusche auf Papier gebracht, Rainer Glebsattel zeigt feine Acryl-Naturstudien auf Karton, Hagen Apel ist mit hochartifiziellen Fotografien vertreten und Günter Mottyll liefert nicht nur eine höchst lebendig-fröhliche, sondern mit seinem Fine-Art-Druck „Parken“ auch ironisch-kritische Rückschau auf die heurige Cranger Kirmes. Ganz aktuell Heidrun Mottylls Ölgemälde vom neuen Funkenberg-Quartier, leider nicht in Erfüllung gegangen Jörg Lippmeyers Herzenswunsch „Tüss Donald“.
Impressionen von der Nordsee liefert Gisela Collenburg, von Nordlichtern Annika Döring, aus dem Wallis Eva Stotz, aus Südfrankreich Sophia Kühn sowie zumindest indirekt aus Schwedens Blaubeerfeldern Hans-Jürgen Jaworski. Nach den „Sternen von Herne“ greifen mit Christa Jakubat und Udo Petrick gleich zwei Künstlerbund-Mitglieder auf höchst unterschiedliche Weise mit Collagen, die sinnigerweise im Erdgeschoss nebeneinander gehängt worden sind.
Die Jahresausstellung des Herner Künstlerbundes HKB ’90 ist nach der Vernissage noch bis zum 18. Januar 2026 in beiden Etagen des Herner Rathauses am Friedrich-Ebert-Platz zu den Öffnungszeiten montags bis freitags jeweils von 8 bis 18 Uhr zu sehen.