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Endlich an einem modernisierten Hauptbahnhof Wanne-Eickel anhalten und aussteigen - ab 14. Dezember 2025 heißt die Station übrigens Herne-Wanne-Eickel Hbf. Am Montag (3.11.2025) wurde der Abschluss der Modernisierung gefeiert.

Neue Bahnsteige sowie hellere und modernere Unterführungen

Hauptbahnhof Wanne-Eickel modernisiert

Der erste richtige „Werktag“ in der neuen Amtszeit von Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda begann für ihn am Montag (3.11.2025) direkt mit einer positiven Nachricht: NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) nahm mit weiteren Verantwortlichen feierlich den modernisierten Hauptbahnhof Wanne-Eickel, der ab Sonntag, 14. Dezember 2025 Hauptbahnhof Herne-Wanne-Eickel heißen wird (halloherne berichtete), in Betrieb - noch gilt aber der bisherige Name. Der Fokus der Umgestaltung lag auf einer Modernisierung, helleren Atmosphäre und mehr Barrierefreiheit.

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Insgesamt haben der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und die Deutsche Bahn (DB) durch die Modernisierungsoffensive 3 (MOF 3) rund 25 Millionen Euro in die Erneuerung der Verkehrsstation investiert, teilte Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter der DB für NRW, mit. Die Baufachleute haben alle vier Bahnsteige im Bahnhof erneuert. Die Bahnsteige haben jeweils eine Länge zwischen 220 und 390 Metern. Dabei wurde insgesamt eine Fläche von rund 9.500 Quadratmeter neu gepflastert.

Die baulichen Veränderungen

Die Höhe der Bahnsteige ist bei 76 cm geblieben, um weiterhin einen stufenfreien Einstieg in die Züge zu ermöglichen. Auf den Bahnsteigen hat die DB die Ausstattung auf den neusten Stand gebracht: Zwei neue Wetterschutzhäuser an den Gleisen 3/4 und 5/6 schützen Reisende vor Wind und Regen.

Am Bahnsteig zu den Gleisen 1/2 hat die DB ein neues, rund 30 Meter langes Dach gebaut, damit Reisende vor Regen geschützt sind. Neue Sitzgelegenheiten, Vitrinen und Abfallbehälter erhöhen die Aufenthaltsqualität. Drei der vier Bahnsteige verfügen durch Aufzüge nun über eine Barrierefreiheit, der vierte ist derzeit ein Nothalt und soll mittelfristig ebenfalls einen Aufzug erhalten.

Freuen sich über die fertige Modernisierung: (v.li.) NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer, Dorothee Wasel, Bahnhofsmanagerin der DB für den Raum Essen, OB Dr. Frank Dudda, Oliver Wittke, Vorstandssprecher des VRR und Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter der DB für NRW.

Auch die Bahnhofsschilder sind komplett erneuert. An den Bahnsteigen werden Reisende derzeit noch mit dem aktuellen Namen „Wanne-Eickel Hbf“ begrüßt. Dieser Name gilt noch bis zum Fahrplanwechsel, der Mitte Dezember 2025 ist. Ab dann lautet der neue Name der Station „Herne-Wanne-Eickel Hbf“. Die neuen Bahnhofsschilder können zum Fahrplanwechsel kurzfristig angepasst werden, heißt es von der DB.

Mehr Licht und bessere Optik

Die Personenunterführung hat ein komplettes Neudesign erhalten: Eine moderne Wandverkleidung und mehr Licht sorgen für eine bessere Optik, mehr Helligkeit für ein verbessertes Sicherheitsempfinden bei Reisenden und Gästen. Die Treppenanlagen sind neugebaut worden. Ein neues Blindenleitsystem unterstützt Reisende mit Sehbehinderungen auf ihrem Weg zum Bahnsteig. An den Wänden verzieren Grafiken mit der Aufschrift „Wanne-Eickel“ den Weg zum Bahnsteig.

Die Barrierefreiheit ist mit Aufzügen an drei von vier Bahnsteigen nun vorhanden.

Der NRW-Verkehrsminister sieht durch den Abschluss der Modernisierungen einen guten Tag für Herne und Wanne-Eickel. „Mit den baulichen Veränderungen wollen wir dafür sorgen, dass die Stationen, die nicht mehr in so einem guten Zustand sind, wieder schöner und barrierefreier werden. Zusätzlich werden so Anbindungen und Verbindungen geschaffen, wie beispielsweise hier zur Cranger Kirmes“, erläutert Krischer.

Weiter führt er aus: „Da wir aber in Deutschland sind, geht hier nichts schnell und dauert länger. Dennoch freue ich mich, dass hier nun das vorläufige Ende gefeiert werden kann, bevor die Eingangshalle renoviert wird, und man so eine Stadt weiterentwickelt.“ Die Umbenennung bezeichnet er als „Feinheit“ für ihn, aber wichtig für die Region.

Viele Änderungen durch den Namenswechsel notwendig

Werner Lübberink vermutet, dass der Namenszusatz lokalpolitisch für Diskussionen sorgen wird (und gesorgt hat, Anm. d. Red.), aber die Bahn das auf besonderen Wunsch hin gemacht habe. Schließlich sei so eine Umbenennung auch mit viel Arbeit durch Fahrpläne, Systeme und Anzeigen verbunden, der Schilderaustausch ist da noch das geringste Problem.

Die Unterführung ist nun modern und hell, an der Seite sind Grafiken mit dem Schriftzug

Oliver Wittke, Vorstandssprecher des VRR, sieht Bahnhöfe als Visitenkarte der Stadt. „Daher ist es auch wichtig, dass das Empfangsgebäude im zweiten Schritt bald modernisiert wird“, findet Wittke. „Manche Leute fühlen sich erst sicher, wenn Bahnhöfe modern und hell sind. Die vorherige Unterführung hin zu den Gleisen sorgte aber bei manchen für ein mulmiges Gefühl. Nun ist es aber deutlich verbessert worden und bietet so einen echten Mehrwert.“

Hauptbahnhof soll Treff- und Ausgangspunkt werden

Als letzter trat der Oberbürgermeister vor das Mikrofon. „Man hätte schlechter in eine weitere Amtszeit starten können“, hielt Dudda fest. „Hier ist es mehr als eine Modernisierung, es ist ein Startschuss für ein neues Quartier. Von Bahnhöfen geht schließlich eine Signalwirkung aus.“ In der Zukunft soll der Hauptbahnhof ein Treff- und Ausgangspunkt werden, auch die geplante Seilbahn (Fertigstellung aktuell für 2029 vorgesehen) soll dazu beitragen.

Dr. Frank Dudda (li.) und NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer mit neuen kleinen Schildern.

Für den Hauptbahnhof Wanne-Eickel sind noch weitere Modernisierungen in Planung: So ist u.a. die Erneuerung des Bahnhofsgebäudes vorgesehen. Diese Maßnahme findet gemeinsam mit dem Bund im Rahmen der Förderinitiative zur Attraktivitätssteigerung und Barrierefreiheit von Bahnhöfen (FABB3) statt.

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Förderprogramm 'Schöner Ankommen'

Darüber hinaus befinden sich Stadt und DB in Gesprächen zur Weiterentwicklung des Bahnhofs und seines Umfelds. Hierfür greift die Stadt auf das Programm „Schöner Ankommen“ (halloherne berichtete) zurück. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung NRW (MHKBD) stellt den Kommunen Zuschüsse für die Sanierung aus der Städtebauförderung zur Verfügung. Hierzu sollen auch Mitarbeiter der Verwaltung in dann neue Büros einziehen.

Es sind neue Dächer und Sitzmöglichkeiten entstanden.
Montag, 3. November 2025 | Autor: Marcel Gruteser