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Annalena (24) aus Herne wurde am Montag (3.11.2025) mit Stichen schwer verletzt und verstarb wenig später trotz Not-OP. Sie hinterlässt ihre vier Monate alte Tochter - ein Spendenaufruf läuft bereits.

Annalena hinterlässt vier Monate alte Tochter und eine große Lücke

Spendenaufruf für getötete Hernerin (24)

Der Schmerz und die Trauer der Familie und Freunde von Annalena ist in diesen Tagen riesig. Die 24-jährige Hernerin wurde nach einem Notruf am Montagnachmittag (3.11.2025) gegen 17 Uhr von Einsatzkräften der Polizei blutend mit Stichverletzungen vor einem Mehrfamilienhaus in Gelsenkirchen-Buer aufgefunden (halloherne berichtete). Trotz sofortiger Hilfe von Rettungskräften und einer Notoperation verstarb die junge Frau wenig später im Krankenhaus.

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Am Tatort wurde ein 27-jähriger Mann als Tatverdächtiger von der Polizei festgenommen. Auf Nachfrage von halloherne bei der Gelsenkirchener Polizei, die umgehend eine Mordkommission einrichtete, heißt es am Donnerstag (6.11.2025) von Sprecher Stephan Knipp: „Der Verdächtige befindet sich weiter in Untersuchungshaft. Eine Obduktion wurde durchgeführt. Wie die Tat abgelaufen ist, ist Gegenstand laufender Ermittlungen, ebenso in welchem Verhältnis er zum Opfer steht.“

Der Tatverdächtige war der Freund

Nach halloherne-Informationen ist der Tatverdächtige der Freund der jungen Frau gewesen. Weitere Angaben, wie zum Beispiel zum möglichen Motiv, könne die Polizei derzeit mit Verweis auf die Ermittlungen nicht machen. Zeugen werden weiterhin gesucht - sie können sich unter Tel 0209 365 7112 oder -8240 melden.

Besonders schlimm: Die Hernerin hinterlässt eine vier Monate alte Tochter. Am Mittwoch (5.11.2025) wurde von der Familie eine Spendenaktion mit dem Titel „Junge Mama zu früh aus dem Leben gerissen“ gestartet, die insbesondere dem Baby helfen soll, welches nun ohne Mama aufwachsen muss.

Bewegender Text

Über die Plattform „Gofundme“ hat die Schwester des Opfers, die Amelie heißt, einen bewegenden Text verfasst. Sie schreibe diese Zeilen mit zitternden Händen und einem Herzen, das kaum begreife, was geschehen ist. „Meine geliebte Schwester – gerade einmal 24 Jahre jung – wurde durch ein unfassbares Verbrechen aus dem Leben gerissen. Zurück bleibt nicht nur eine unendliche Leere, sondern auch ein kleines Mädchen, ihre vier Monate alte Tochter, die ihre Mama nie wirklich kennenlernen darf“, heißt es in der Beschreibung.

Die Familie, die Eltern und die Schwester des Opfers, versuchen, inmitten dieses Schmerzes irgendwie weiterzuatmen, stark zu bleiben für das kleine Herz, das jetzt die ganze Welt der Familie ist. Doch die Trauer sei erdrückend. Eine wichtige Aufgabe stehe noch an, die aber alle überfordern würde. „Wir möchten meiner Schwester einen würdigen Abschied ermöglichen – so, wie sie es verdient hat. Ein letzter Ort voller Liebe, Ruhe und Licht. Zugleich wollen wir für ihre Tochter eine kleine finanzielle Rücklage schaffen – ein Stück Sicherheit für die Zukunft, die ihr die Mutter nicht mehr schenken kann“, heißt es im Spendenaufruf.

Mit Stand von Donnerstagnachmittag (6.11.2025) sind bereits über 39.200 Euro zusammengekommen, über 1.400 Personen haben schon etwas gespendet. Als Zielbetrag wurde die Markt von 65.000 Euro anvisiert.

Dankbarkeit für Spenden, Mut und Hoffnung

In einem ersten Update bedankt sich Amelie bei den zahlreichen Spendern. „Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden – denn das, was ihr getan habt, lässt sich kaum in Worte fassen. Jeder Beitrag, jede liebe Nachricht, jedes Zeichen eurer Unterstützung hat ein warmes Licht in einer schweren Zeit entzündet“, schreibt sie. „Eure Großzügigkeit hat nicht nur geholfen, ein Ziel zu erreichen – sie hat Hoffnung geschenkt, Trost gebracht und gezeigt, dass Mitgefühl noch immer das schönste Band zwischen Menschen ist.“

Die Menschen hätten mehr getan, als nur zu spenden. „Ihr habt Mut geschenkt. Ihr habt gezeigt, dass kein Mensch allein ist, solange Herzen füreinander schlagen. Ich bin unendlich dankbar – für jede einzelne helfende Hand, für jedes offene Herz“, ist sie voller Dankbarkeit.

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Währenddessen bleiben der Schmerz und die Trauer für die Angehörigen und die Frage nach dem „Warum?“. Das Baby ist nun bei der Großmutter, das Jugendamt steht in Kontakt mit der Familie. Seelsorger kümmern sich um die Verwandten und Freunde, um die Gedanken und das Erlebte zu verarbeiten.

Donnerstag, 6. November 2025 | Autor: Marcel Gruteser