
Eine Woche in Taizé
In den Herbstferien machte sich eine Gruppe von zehn Personen aus einigen Pastoral-Verbünden im Dekanat Emschertal auf den Weg nach Taizé in Frankreich. Angeboten wurde die Fahrt vom Pastoral-Verbund Eickel-Holsterhausen. Nach dem zweiten Weltkrieg hatte Frére Roger in dem kleinen Ort in Burgund eine ökumenische Ordensgemeinschaft gegründet, zu der heute an die hundert Brüder, Katholiken und Mitglieder verschiedener evangelischer Kirchen gehören. Sie stammen aus über 25 Ländern.
Jedes Jahr kommen mehrere 1000 Jugendliche, junge Erwachsene und auch immer viele Erwachsene nach Taizé, um das einfache Leben mit den Brüdern zu teilen, im Gebet und auch in der alltäglichen Arbeit, bei der jeder, der nach Taizé kommt, auch mithilft, sei es beim Spülen, Essen kochen, Müll aufsammeln oder auch Toiletten putzen.
Einige Teilnehmer haben ihre Eindrücke von diesem Jahr aufgeschrieben
Annika Solle: „Ich war dieses Jahr zum dritten Mal in Taizé. Es war ein tolles Gefühl, die Uni für eine Woche zu ignorieren und in der Gemeinschaft von Taizé zu leben. Da Taizé in Frankreich liegt und dadurch die Kosten für Handys höher sind als in Deutschland, fiel es mir leicht, das Handy aus zu lassen und mich voll auf Taizé einzulassen.
Die meditativen Gesänge mit ca. 700 Menschen zu singen, war ergreifend und die kurzen Sätze die immer wiederholt wurden, haben es sehr leicht gemacht, sich mit Gott zu befassen und in der Stille zu beten.
Die Bibeleinführungen mit gleichaltrigen Christen haben mir sehr gefallen und es fiel mir sehr leicht mit ihnen in Kleingruppen über alltägliche Probleme bis zu Problemen oder Fragen zum Glauben zu sprechen. Diese Gespräche haben mich sehr gestärkt und geben mir jetzt in der Zeit nach Taizé immer noch Hoffnung und stärken mich für den Alltag.
Auch die Ruhe aus Taizé habe ich mit in mein tägliches Leben genommen. Ich wurde in Taizé erneut sensibilisiert über die Gegenwart Gottes nachzudenken und sie auch spüren zu können. Außerdem war es großartig zu spüren, wie viele junge Menschen an Gott glauben und wie schnell diese gemeinsame Grundlage verbindet und Vertrauen schafft.
Es ist immer wieder "gefährlich" nach Taizé zu reisen, da dort der gelebte Glaube so präsent ist, dass man sofort sein Leben umstellen möchte um andere Schwerpunkte zu setzen. Man fängt an, die wichtigsten Entscheidungen zu hinterfragen und zu überdenken. In Taizé hat man die Zeit, die man sich im Alltag nicht nimmt und es ist erstaunlich, was eine einzelne Woche bewirken kann. Man kann zu sich selbst finden, was sonst oft schwerfällt oder einfach mal dem Druck der Gesellschaft entgehen und neue Leute kennenlernen.“
Stefanie Hellrung: „Taize: Eine tolle Erfahrung, besondere Atmosphäre bei den Gebeten mit schönen Gesängen und in großer Gemeinschaft den Glauben vertiefen. Abschalten, Gelassenheit, Kraft und Energie tanken.“
Melanie Solle: „Die Woche in Taizé war, wie beim letzten Mal auch, sehr schön. An Taizé begeistert mich vor allem die Kombination aus tiefsinnigen, nachdenklichen Gesprächen und lustigen Momenten. Sobald man sich auf Taizé und die Einfachheit dort einmal eingelassen hat, kann man die Woche dort sorgenfrei genießen und viele neue Freunde finden. Taizé ist sehr lebhaft und ausgelassen, was vor allem für Jugendliche schön ist. Alles in allem was es eine Woche, die mir noch lange positiv in Erinnerung bleiben wird.“