
„Die Million machen wir heute locker voll!“
Erste Bilanz nach drei Kirmestagen
„Insbesondere die Veranstaltungen in den Zelten liefen am Donnerstag (31.7.2025), dem ersten Kirmestag, sehr gut. Beim Festumzug am Samstag (2.8.2025) waren die Leute trotz des Wetters so ausgelassen wie sonst auch (halloherne berichtete), und das Publikum hat es ihnen gedankt“, sagte Kirmesdezernent Dr. Frank Burbulla am Sonntagmittag (3.8.2025). Vom ersten Kirmestag am Donnerstag bis Sonntagabend rechnet die Stadt Herne als Veranstalterin mit weit mehr als einer Million Besuchern auf dem Kirmesplatz.
Am Donnerstag ließen sich 150.000 Besucher nicht vom regnerischen Wetter abhalten, am Freitag und Samstag strömten zusammen gut 725.000 Menschen nach Crange. Am Sonntag war der Platz bereits zur Mittagzeit sehr gut gefüllt bei königsblauem Himmel.

„Wenn ein Vizekanzler die Cranger Kirmes besucht, ist das eine besondere Ehre und Auszeichnung“, freute sich Dr. Burbulla über eine gelungene Eröffnungsfeier, die in Erinnerung bleiben werde (halloherne berichtete). Maite Kelly habe die Hochstimmung im Zelt gekonnt aufgenommen und sich herzlich gezeigt, „ein Weltstar, der etwas zurückgibt“. Das Verkehrskonzept habe trotz Großbaustellen funktioniert, vielleicht sei dies auch dem Wetter geschuldet. „Die neuen Bodenmarkierungen finden ein positives Echo und werden fleißig in den Sozialen Medien verbreitet“, so Dr. Burbulla.
Die Attraktionen der Cranger Kirmes
„Leidenschaft gegen Regen“, so schilderte Tibo Zywietz, stellvertretender Fachbereichsleiter Öffentliche Ordnung, die ungebrochene Kirmesbegeisterung auf Crange. Die Menschen ließen sich die Laune angesichts von Regenschauern nicht verderben. Ein gelungenes Comeback attestierte er dem Karaoke Biergarten, der nach drei Jahren Pause am neuen zentralen Standort auf dem Platz „immer ein volles Zelt hat“.
„Auch die Neuheiten wurden sehr gut angenommen, etwa der BayernTower oder die Geisterbahn Fahrt zur Hölle 2.0“, so Zywietz, der im Blick auf die Fahrgeschäfte einen ganzen Bereich hervorhebt: „Das Angebot an Kinderfahrgeschäften, sechzehn an der Zahl, sucht deutschlandweit seinesgleichen. Darunter auch die beliebte Kinderachterbahn Willy der Wurm.“ Diese mit dem Schausteller-Award „Bester auf Crange“ ausgezeichnet wurde (halloherne berichtete). Erfreulich ist auch die abschließende Bewerbungszahl von 1.430 nach Abschluss der Restplatzvergabe. 472 Betriebe durften sich in diesem Jahr über eine Zulassung für Crange freuen.
So lief es bei den Sicherheitskräften
Beim Festumzug der Cranger Kirmes am Samstag (2.8.2025) habe es nicht einen polizeilichen Vorfall gegeben. „Ein großes Lob an die Bevölkerung“ sprach der Erste Polizeihauptkommissar Andreas Derks aus, Polizeiführer der Cranger Kirmes und außerhalb der Kirmeszeit Leiter der Polizeiwache Wanne-Eickel. „Es lief zu 100 Prozent nach Plan, um 13:45 Uhr wurde der Zug aufgelöst“, berichtete Derks weiter. Bei den Fallzahlen auf dem Platz zählte die Polizei Körperverletzungen im niedrigen zweistelligen Bereich. Es sei nicht ungewöhnlich, dass es hier und da zu Konflikten komme, angesichts der Besucherzahl sei es eine vergleichsweise geringe Zahl – eine positive Bilanz. „Wir haben widerständige Übergriffe im niedrigen einstelligen Bereich, die nicht stationär behandelt werden mussten“, so Derks, der eine sehr gut beherrschbaren Lage schilderte. Die meisten Täter seien bereits identifiziert.

Aus Sicht der Feuerwehr verlief der Start der Cranger Kirmes sehr gut. „Wir sind sehr, sehr positiv“, berichtet der Teamleiter Einsatzplanung Benjamin Grunau von der Berufsfeuerwehr Herne. Das Zusammenspiel mit dem DRK gestalte sich durch neu angeschaffte Pager noch reibungsloser. In der Bilanz stehen acht Rettungsdiensteinsätze auf dem Platz, zwei Kleinstversorgungen vor Ort und keine Einsätze für die Feuerwehr. „Zollt den Rettungskräften Respekt, wir sind für Eure Sicherheit auf dem Platz“, appellierte Grunau im Hinblick auf einen Vorfall im Bayernzelt am Samstag gegen Mitternacht. Eine Einsatzkraft des DRK sei zwischen zwei Besuchergruppen geraten und habe sich beim Sturz zu Boden leichte Verletzungen zugezogen. Die Lage wurde sehr schnell aufgelöst. „Diesem Helfer geht’s gut, er ist heute wieder im Einsatz, wir lassen uns nicht unterkriegen“, berichtete Benedikt Harting, Einsatzleiter DRK, und betonte den ehrenamtlichen Einsatz des DRK.
„Die Witterungsverhältnisse führten zu niedrigen Einsatzzahlen, darunter einige Kleinstversorgungen, erfreulicherweise keine Wespenstiche und vor allem keine vermissten Kinder“, so Harting. Damit das so bleibt, empfiehlt er Armbänder, die mit einer Telefonnummer beschriftet werden, und die im Falle eines Falles die Zusammenführung erleichtern – erhältlich sind diese beim DRK und am Souvenir- und Infostand am Cranger Tor. Insgesamt sei das DRK mit dem bisherigen Verlauf der Kirmes zufrieden.
Crange aus Sicht der Schausteller

„Feuerwerk ist ein tiefes Stück Kirmestradition“, beteuert Albert Ritter, Präsident Deutscher Schaustellerbund e. V., die Attraktivität von Feuerwerken, wenn es darum ginge, Menschen auf den Platz zu locken. Das etwa fünfzehnminütige Eröffnungsfeuerwerk wurde planmäßig am Freitag ab 22.30 Uhr von der gegenüberliegenden Kanalseite gezündet. Das Wetter drückte die sonst positive Stimmung ein wenig. „Die Wetterlage hat uns leider ein wenig in die Kassen hineingeregnet.“ Ritters Dank ging an die „Blaulichtfraktion“, dabei stellte er die gute Zusammenarbeit heraus, damit alles sicher und friedlich über die Bühne gehe.
„Jetzt haben wir endlich einen königsblauen Himmel", freute sich Timo Lichte, Präsident der Schaustellervereinigung Herne, über die günstige Wettervorhersage für den Kirmessonntag und die kommenden Tage. „Ein herzliches Dankeschön allen Reinemachfrauen, ohne Toiletten wäre eine Kirmes nicht durchzuführen“, so Lichte, der damit Respekt für alle Menschen hinter den Kulissen einforderte.
„Das Wetter lässt sich nicht wegdiskutieren, dafür merken wir den lokalen Zusammenhalt und den Stolz der Menschen auf ihre Kirmes“, so Oskar Steinmeister, der Steinmeister’s Bierpavillon betreibt. „Crange ist Liebe“ sei für ihn immer noch das schönste Motto, das er sich vorstellen könne.