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Assistenzhund Amy bekommt mit Daimon den Ausweis nach bestandener Ausbildung übergeben. Dafür gibt es ein Leckerli.

Der italienische Wasserhund hilft Daimon (10) im Alltag

Ausbildung für Assistenzhund Amy beendet

Sie sind ein eingespieltes Team: Daimon und sein Assistenzhund Amy. Der zehnjährige lebensfrohe Junge sitzt im Rollstuhl und leidet an einer geistigen Behinderung, die eine Entwicklungsverzögerung hervorruft. Bereits 2017 startete die Mutter einen Spendenaufruf, weil sie die Anschaffung und Ausbildung eines Assistenzhundes nicht bezahlen konnte. Das bekam Horst „Hotte“ Schröder mit und beschloss zu helfen (halloherne berichtete und berichtete). Daraufhin kam 2018 Amy im Hause Hennes an (halloherne berichtete).

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Nun, nach insgesamt vier Jahren - normal sind zwei, die Pandemie, aber auch mehrere Operationen kamen dazwischen und verzögerten die Ausbildung - wurde am Dienstag (3.5.2022) der offizielle Ausweis von Tierpsychologin Regina Thorlümke an Daimon, Mutter Katja Hennes und natürlich Amy überreicht, um nahezu überall mit hinzudürfen.

Ausgeprägte Spürnase

Zudem hat Thorlümke eine neue Decke im Gepäck, auf der Daimon gleich mal ein paar Leckerlis für seine Hündin verstecken konnte - kein Problem für die Hundenase, diese schnell zu erschnüffeln und anschließend zu verspeisen. Der Junge rät gerne das Alter der anwesenden Pressevertreter und Unterstützer - von ganz jung bis alt (dreistellige Zahlen) ist mit einem Augenzwinkern alles dabei.

v.l. Mutter Katja Hennes schaut Amy und Sohn Daimon beim Spielen zu.

Kommandos gibt er an Amy auf Englisch, so ist der Lerneffekt noch größer. Der italienische Wasserhund kam im Alter von rund acht Wochen zur Familie und hat sich somit schon lange an das etwas andere Leben mit seinem Herrchen gewöhnt. „Sie entlastet schon, da sie Schubladen schließt oder Türen öffnet, wenn etwas herunterfällt, muss ich mich weniger bücken und Sachen aufheben. Die Schlafsituation ist nun auch deutlich besser, weil Amy nun am Bett von Daimon schläft“, berichtet Katja Hennes. „Außerdem kann sie auch beispielsweise Fieber erkennen, dann fängt sie an zu bellen. Bald bekommt sie ein Hundegeschirr, an dem sich in einer Tasche Notfallmedikamente für meinen Sohn befinden.“

Die Aufmerksamkeit beobachtet auch Regina Thorlümke. „Amy achtet sehr auf Daimon. So kann er mit ihr agieren und auch spielen. Allerdings gilt: Wir fördern, aber überfordern nicht. Wenn Daimon müde wird, hören wir auf.“

ASB spendete die Restsumme

Horst Schröder ist froh, dass er einen Teil zur Anschaffung beisteuern konnte. „Ich hatte bei mehreren Auftritten Spenden gesammelt und sie weitergegeben. Allerdings blieb dann noch etwas über und das floss dann in die Ausbildung. Ebenso hörte der ASB von der Aktion und hat eine große Restsumme übernommen“, erzählt Schröder. Insgesamt kamen zwischen 6.000 und 7.000 Euro an Kosten zusammen, sagt Mutter Katja Hennes.

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Währenddessen spielt Daimon weiter freudig mit seiner Amy, wirft ihr Bälle zu oder gibt ihr Belohnungen als Leckerlis, wenn sie etwas gut gemacht hat - da stört es auch nicht, als Amy ihm einmal den Beutel aus der Hand reißt und mehrere Leckerlis auf dem Rasen landen. Sehr zur Freude der Hündin. „Es macht mir sehr viel Spaß mit Amy. Sie hat auch eine gute Spürnase“, sagt Daimon und wendet sich wieder dem Hund zu. Beiden ist zu wünschen, dass sie weiter ein so tolles Team bleiben und gemeinsam nun den weiteren Lebensweg bestreiten können.

v.l. Daimon mit Horst Schröder und Tierpsychologin Regina Thorlümke. Hündin Amy liegt im Gras.
| Autor: Marcel Gruteser