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Es gibt neue Forderungen nach einer Umbenennung der Heinrich-Lersch-Straße, als auch der Belgorodstraße.

Horst Schröder schlägt zwei besondere weibliche Namen vor

Neuer Vorstoß für Straßenumbenennungen

Nachdem sich Horst Schröder kürzlich mit einem „offiziellen formlosen Antrag“ an Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda wandte, in dem er forderte, dass die Heinrich-Lersch-Straße aufgrund Lerschs Nähe zum NS-Regime umbenannt werden sollte, legt der Wanne-Eickeler nun nach (halloherne berichtete).

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Er schlug in seinem ersten Schreiben vor, dass die Straße künftig den Namen von Ursel Müller tragen sollte. Die Anfang 2023 verstorbene Vorsitzende des DLRG Wanne-Eickel (halloherne berichtete) habe sich, laut Schröder, „um das Wohl der Stadtgesellschaft verdient gemacht.“ Aus seiner Sicht sei sie eine hervorragende Kandidatin bei einer Umbenennung.

Umbenennung erfordere hohe Kosten

Im Zuge der Diskussion meldete sich Jascha Hoppe, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Eickel, mit einem Schreiben an die Redaktion (halloherne berichtete) zu Wort, in dem er verdeutlichte, dass er die Forderung, eine Straße zu Ehren Ursel Müllers umzubenennen, teile. Jedoch erinnerte er ebenfalls daran, dass eine Umbenennung der Heinrich-Lersch-Straße bereits vor zwei Jahren abgelehnt wurde und begründete dies mit erheblichen Kosten.

Er erinnerte daran, dass eine Umbenennung nicht nur Schilder betreffe, sondern „zahlreiche Dokumente von Stadt und Anwohnern erneuert beziehungsweise ausgetauscht werden müssten“. Ebenso nannte er die angespannte Haushaltslage der Stadt. Hier brachte er den Vorschlag ein, dass aufklärende Tafeln vor Ort den gleichen Zweck, wie eine Umbenennung, erfüllen würden. Ferner brachte Hoppe eine mögliche Umbenennung der Belgorodstraße ins Spiel, die auch zur DLRG-Wache führe.

'Zwei verdiente Frauen der Stadtgeschichte ehren'

Horst Schröder wendet sich nun mit einem weiteren Schreiben an die Öffentlichkeit, in diesem heißt es: „Nachdem aus der Politik Bedenken wegen möglicher Kosten für die Anwohner geäußert wurden, schlage ich ein Gesamtkonzept vor, das zwei verdiente Frauen der Stadtgeschichte ehrt und gleichzeitig politische Widersprüche auflöst.“

Für Schröder sei es schwer erklärbar, „warum eine Umbenennung der Heinrich-Lersch-Straße aus Kostengründen blockiert wird, während gleichzeitig die Umbenennung der deutlich größeren Belgorodstraße diskutiert“ werde. „Ein Blick auf die Fakten zeigt: Die Heinrich-Lersch-Straße umfasst lediglich die Hausnummern 1 bis 3. Der bürokratische Aufwand für Stadt und Bürger wäre hier minimal“, macht der Wanne-Eickeler in seinem Schreiben deutlich.

'Lebenslanger Einsatz für das Gemeinwohl'

Ferner schlägt er nun für die Heinrich-Lersch-Straße als neue Namensgeberin die Ehrenpräsidentin des DRK Herne und Wanne-Eickel, Magdalene Sonnenschein, vor. „Nach ihrem lebenslangen Einsatz für das Gemeinwohl ist es an der Zeit, ihr Wirken im Stadtbild dauerhaft zu verankern“, heißt es von Schröder.

Weiterhin macht Schröder deutlich, dass er eine mögliche Umbenennung der Belgorodstraße unterstütze. „Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage und der Ereignisse in der Ukraine ist die Beibehaltung dieses Namens problematisch. Da die Straße direkt zur DLRG-Wache führt, ist sie der ideale Ort, um das Erbe von Ursel Müller zu ehren, die diese Wache maßgeblich aufgebaut hat. Hier wiegt der inhaltliche Bezug schwerer, als die höhere Anzahl der betroffenen Anwohner“, so Schröder.

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Abschließend schreibt er: „Es darf kein Entweder-oder geben, so mein Appell an die Bezirksvertretung und den Rat der Stadt. Wir haben hier die Chance, zwei historisch belastete oder problematische Straßennamen durch zwei herausragende weibliche Vorbilder unserer Stadt zu ersetzen. Wer die Lersch-Straße wegen drei Hausnummern aus Kostengründen ablehnt, aber die Belgorodstraße umbenennen will, handelt unlogisch. Beides ist wichtig und beides ist machbar. Ich fordere die politischen Entscheidungsträger auf, diesen kombinierten Vorschlag ernsthaft zu prüfen und die überfällige Würdigung von Magdalene Sonnenschein und Ursel Müller zeitnah umzusetzen.“

Mittwoch, 17. Dezember 2025 | Autor: Julia Blesgen