
Wotan Wilke Möhring als Trainer
Weil wir Champions sind
Beim so arroganten wie ignoranten Trainer der Bonner Bundesliga-Basketballer Andreas Ellgut (der in Herne aufgewachsene Wotan Wilke Möhring) läuft es so gar nicht: Nach einer handgreiflichen Auseinandersetzung auf der Bank beim Spiel gegen Alba Berlin fliegt er aus der Halle. Und knallt nach einigen Drinks mit seiner Nobelkarosse auf ein Polizeifahrzeug. Die Richterin Victoria Bierwald (Sabine Vitua) verdonnert ihn zu zweijährigem Führerscheinentzug und einer achtmonatigen Freiheitsstrafe, die er beim Verein „Leben helfen“ in Sozialstunden umwandeln kann.
Doch damit noch nicht genug: Weil Andreas ihren Wunsch nach Kindern nicht erfüllen will, setzt ihn die Rechtsanwältin Pia Thomann (Katharina Schüttler) vor die Tür – und dieser sucht erst einmal bei seinem erwachsenen Sohn Daniel (Ben Münchow) Unterschlupf, einem bislang mäßig erfolgreichen Schauspieler. Zweimal die Woche Training und die Regionalliga-Spiele am Wochenende für drei Monate: Katrin Hepp (Ursula Werner) leitet den Verein, der „Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ betreut und freut sich, mit Andreas einen Proficoach für ihr Basketballteam „Wiesenschaum Zikaden“ gewonnen zu haben.

„Sie sollen sich nur gut fühlen“ gibt Katrin die Marschrichtung an, während Andreas weiterhin in den Kategorien des Profisports denkt. Und damit bei seinen Schützlingen auf Granit beißt: Verständnis und Empathie, kurz: Lebenshilfe ist gefragt bei Waldemar Litwinow (Matthias Sander), der unter einer Angststörung leidet und im Tierheim aushilft, beim Zweiradmechaniker Ulli Gericke (Nico Michels) mit Asperger-Syndrom oder bei Rudi Cölle (Jonas Relitzki), der ständig einen Kopfschutz tragen muss. Wie auch beim Gärtner Michael Hellmich (Jochen Riemer), der Friseur-Aushilfe Matze Brauns (Simin Rupp), beim Näher Tino Bierwald (Tanino Camilleri), bei Gregor Scherzinger (Luca Davidhaimann), der als Geschirrspüler im Restaurant seines älteren Bruders Rochus (Enno Kalisch) ausgebeutet wird, bei Manuel Horch (Christian Forst) und der kleinwüchsigen, aber mutigen und unorthodox kämpfenden Maya Krawczyk (Antonia Riet).
Es dauert, bis der bislang so erfolgsverwöhnte Andreas die enorme Herausforderung annimmt und auf seine Schützlinge eingeht. Indem er auf Floskeln verzichtet und bereit ist, die Wahrheit zu ertragen – und selbst zu sagen. Der Erfolg stellt sich ein. Auch mit Disziplin und harter Arbeit, vor allem aber mit Einfühlung. So heilt er Waldemar von seiner Wasser-Phobie und macht seinem beruflich erfolglosen Sohn Daniel Mut, sich neu zu orientieren. Was schließlich auch Pia beeindruckt…
Nach viermonatigem Scouting und 250 Sichtungen in Behindertenwerkstätten, Sportvereinen und Inklusionstheatern fanden im Sommer 2021 die Dreharbeiten in Bonn und Umgebung statt. „Weil wir Champions sind“ ist eine Adaption des spanischen Films „Campeones“ aus dem Jahr 2019 von David Marqués und Javier Fesser, der über drei Millionen Menschen im Kino begeisterte. Regisseur Christoph Schnee erzählt die Geschichte aus der Sicht Andreas Ellguths, der die absolute Offenheit und Warmherzigkeit der nur scheinbar Behinderten persönlich erfährt und sich von ihrer unbändigen Lebensfreude anstecken lässt: Toleranz und Inklusion sind für den Trainer – und damit auch für die Zuschauer - keine Fremdworte mehr.
Wotan Wilke Möhring über die Arbeit mit lauter Debütanten, die noch nie lange von zu Hause oder aus ihrer gewohnten Umgebung weg waren, im RTL-Presseheft: „Ich hatte von vornherein keine Berührungsängste und für mich gab es auch nie diese beurteilenden Begriffe wie ‚behindert‘ oder ‚eingeschränkt‘ – das ist eine klare Wertung, die sich nur auf die vielleicht nicht zu unserer Zufriedenheit entwickelten Fähigkeiten bezieht. Die Anmaßung, vorzugeben, was normal, richtig oder falsch ist, finde ich total falsch, denn sie versperrt uns die Erkenntnis, die Fähigkeiten dieser besonderen Menschen zu sehen und sie werden wiederum gehemmt, diese frei zu entwickeln. Ich war total angetan, stolz und hoch erfreut, dass dieses Verständnis im gesamten Team vorhanden war. Wir haben hier unglaublich viel von ihnen gelernt. Außerdem war es dadurch sehr konzentriert und es herrschte ein besonders freundlicher Umgang am Set. Das ist ja leider nicht immer so“.
„Weil wir Champions sind“ kann auf RTL+ gestreamt werden, Free-TV-Premiere ist am Mittwoch, 25. Mai 2022, um 20:15 Uhr auf Vox, Wiederholung dort am 1. Juni 2022 um 22:35 Uhr.
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- Mittwoch, 1. Juni 2022, um 22:35 Uhr