
Weihnachtsgruß des Dechanten
An dieser Stelle veröffentlichen wir den Weihnachtsgruß 2023 des Dechanten – Ludger Plümpe: „ Liebe Mitchristen! Schon vor der Adventszeit habe ich erlebt, dass sich nach den Nachrichten im Autoradio weihnachtliche Popsongs anschlossen. Mehrfach fiel mir auf, dass ich nach Unheilsmeldungen aus der Ukraine, Opferzahlen aus Israel und dem Gazastreifen und Berichten von internationaler Zerstrittenheit in Sachen Klimarettung gerne diese Lieder mitgesummt habe. 'Coming home vor Christmas' hat sich besonders schnell als Ohrwurm festgesetzt.
Dass dieser Sehnsuchtstext nach einem Zuhause gerade zum Weihnachtsfest eine so starke Wirkung hat: Ich vergaß schnell die schlimmen Botschaften.
Bin ich da einer Vertröstung aufgesessen oder kann ich in der biblischen Botschaft eine Zusage des Aufgehobenseins, der Heimat und des geretteten Lebens neu entdecken?
Im ersten Timotheusbrief finde ich: Wahrhaftig, groß ist das Geheimnis unserer Frömmigkeit: Er wurde offenbart im Fleisch, gerechtfertigt durch den Geist, geschaut von den Engeln, verkündet unter den Völkern, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit. (1Tim 3,16)
Das klingt fast wie ein altes Weihnachtslied. Zwischen Himmel und Erde hat sich mit der Geburt des Sohnes Gottes ganz Wichtiges getan: Jesus Christus ist an einem bestimmten Ort Mensch unter Menschen geworden. Die Menschen brauchten den Anschub durch die Engel um das zu verstehen, aber dann hat sich diese Botschaft unter den Völkern verbreitet. Und wenn die ganze Welt fragt, wie es um die Zukunft steht, dürfen wir aus dem Glauben antworten: Jesus Christus, der Friedensfürst, lebt – in der Herrlichkeit des Himmel und weiterhin bei den Menschen, die guten Willens sind.
Das ist keine Utopie vom Frieden auf Erden. Unsere Weihnachtslieder, die die hohen Töne der Rettung, des Friedens, der Versöhnung anschlagen, wollen uns die Melodie für den Alltag des Glaubens und des Lebens vorgeben. Die Welt ist seit Weihnachten nicht mehr gottlos.
In der Nähe Jesu dürfen wir Heimat finden mit unserem ganzen Leben. Das kann unseren Alltag prägen: uns befreien von der Selbstinszenierung. Uns erlösen von der Spirale von Gewalt und Gegengewalt.
Das Entscheidende hat Gott selbst zu Weihnachten getan. Wir singen von Größerem, als wir selbst realisieren können.
Weihnachtslieder haben die Kraft, uns mitzunehmen, hinein in den Weihnachtsglauben: Der Himmel ist offen.
Gesegnete Weihnachtstage und einen guten Start für das Jahr 2024 wünscht Ihnen Ludger Plümpe, Dechant