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Das Konsortium des Forschungsprojektes OsteoSys um Koordinatorin Prof. Dr. Nina Babel (4.v.r.), Leiterin des Centrum für Translationale Medizin mit Schwerpunkt Immunologie und Transplantation des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, traf sich im Marien Hospital Herne, um den aktuellen Projektstand zu diskutieren.

Forschungsgruppe OsteoSys entwickelt Therapie

Volkskrankheit Osteoporose

Seit seinem Start im Sommer 2016 arbeitet das Verbundprojekt OsteoSys daran, eine maßgeschneiderte, sogenannte personalisierte Therapie der Volkskrankheit Osteoporose zu entwickeln. Nun trafen sich Projektvertreter unterschiedlicher Fachrichtungen und Institutionen aus NRW, um den aktuellen Stand des Projektes zu diskutieren.

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Mit mehr als sechs Millionen Betroffenen gilt die Osteoporose als Volkskrankheit. Die Erkrankung sorgt für den chronischen Abbau der Knochensubstanz. Trotz verschiedener Behandlungsmethoden gibt es eine Reihe ungelöster Fragen bei der Therapie der Erkrankung. Nicht alle Patienten sprechen auf die medikamentöse Therapie an. Das Forschungsprojekt OsteoSys hat sich zum Ziel gesetzt, jedem Betroffenen das für ihn beste Medikament zuzuordnen. Dafür werden die komplexen Wechselwirkungen zwischen Entzündung, Knochenstoffwechsel und dem Herz-Kreislauf-System genau untersucht. „Wir müssen zunächst Informationen über das individuelle Ansprechen auf Medikamente sowie die persönliche Veranlagung für Nebenwirkungen gewinnen. Dadurch können wir bestimmte Marker ermitteln, die wiederum eine Vorhersage von Komplikationen und somit eine personalisierte Therapie ermöglichen“, erläutert Prof. Dr. Nina Babel, Leiterin des Centrum für Translationale Medizin mit Schwerpunkt Immunologie und Transplantation des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum.

Da das Sammeln von Informationen Betroffener so wichtig ist, wurde dieser Punkt als erstes beim Treffen des Konsortiums diskutiert: „Bisher wurden fast 300 Patienten untersucht. Mehr als die Hälfte von ihnen konnte für das Projekt gewonnen werden“, berichtet Prof. Babel. Zur besseren Sammlung und Verwaltung der Patientendaten wurde ein neues elektronisches Datenverwaltungssystem vorgestellt. Jedes Verbundmitglied hat Zugriff auf das System, in dem alle Parameter, die für die OsteoSys-Studie relevant sind, gebündelt vorliegen. „Die ständige Ergänzung und Pflege der Daten funktioniert hervorragend und macht den Anschluss von Forschungsdatenbanken sinnvoll“, so die Projektkoordinatorin.

Neben der Patientengewinnung ging es um wissenschaftliche Fakten und die Vorstellung der angewandten Methoden. Sowohl bei der Untersuchung von Immunzellen, die bei der Erkrankung eine Rolle spielen, als auch bei der Analyse von Osteoporose-spezifischen Antikörpern konnten erste Erfolge verzeichnet werden. Die Methode der Vaskulometrie, d. h. der Vermessung der Blutgefäße, wurde von Prof. Dr. Timm Westhoff, Direktor der Medizinischen Klinik I - Allgemeine Innere, Nephrologie und Hypertensiologie, Gastroenterologie, Pneumologie des Marien Hospital Herne, vorgestellt. Sie soll bei der Analyse der Blutgefäße bei Osteoporose-Patienten wichtige Hinweise liefern.

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Um eine deutlich bessere Vorhersage des Knochenbruch-Risikos von Osteoporose-Patienten treffen zu können, werden zwei Methoden miteinander kombiniert, die Aufschluss über die Veränderungen der Knochenstruktur liefern. Dabei handelt es sich zum einen um die DXA Methode zur Messung der Knochendichte und zum anderen um die Messung mittels Ultraschall.