Verrückter Magen
Castrop-Rauxel. Oberarzt Dr. Bernd Bauer von der Klinik für Chirurgie des St. Rochus-Hospital ist für die Diagnose und Behandlung von krankhaften Rückflüssen der Magensäure zuständig. „Zunächst untersuchen unsere Internisten, ob die Beschwerden medikamentös behandelt werden können. Sie schauen sich Speiseröhre und Magen mit dem Endoskop an und beurteilen gegebenenfalls die anatomische Situation im Röntgenbild", sagte er.
Das Zwerchfell trenne den Brustkorb mit Herz und Lunge von der darunterliegenden Bauchhöhle mit Magen und Gedärmen. Bevor sie in den Magen münde, müsse die Speiseröhre durch das Zwerchfell hindurchtreten. Hier befinde sich also naturgemäß eine Schwachstelle im Zwerchfellmuskel. Wenn dieser nachgebe oder gar reiße, könnten die oberen Teile des Magens mehr oder weniger stark in die Brusthöhle verschoben werden. Dadurch könne der Magen auf Lunge und Herz drücken, und der Verschluss zur Speiseröhre funktioniere nicht mehr richtig. Eine Folge sei sogenannter Reflux – Magensäure steige gegen die Richtung in die Speiseröhre auf. Auf Dauer bestehe dadurch das Risiko eines Speiseröhrenkrebses.
Wenn eine medikamentöse Behandlung nicht ausreicht, operiert das Team von Dr. Bernd Bauer. Dabei verlegen sie den Magen zurück und konstruieren einen künstlichen Verschluss. Dabei versucht das Team minimal-invasiv zu arbeiten, zum Beispiel über eine Bauchspiegelung.
