
Internet-Vortrag zur Ausstellung „Stonehenge“
'Steinkreise in der Bretagne'
Das LWL-Museum für Archäologie in Herne lädt am Donnerstag, 17. Februar 2022, passend zur aktuellen Sonderausstellung „Stonehenge - Von Menschen und Landschaften“ zu einem digitalen Vortrag über Steinkreise in der Bretagne ein. Die Archäologin Dr. Reena Perschke erklärt nicht nur die rituelle und astronomische Bedeutung dieser wichtigen europäischen Bodendenkmäler. Sie gibt auch Einblicke in die deutsche Archäologie zur Zeit des Nationalsozialismus. Der Vortrag ist kostenfrei und ab 19 Uhr live auf dem YouTube-Kanal des Museums im Internet zu sehen.
Neben den britischen Inseln verfügt auch die nordwestfranzösische Bretagne vor allem in einem eng eingegrenzten Gebiet zwischen Carnac und dem Golfe du Morbihan über einen reichen Bestand an Steinkreisen. Hier gibt es keine Trilithen, also Torbauten, wie in Stonehenge, sondern vor allem kilometerlange Steinreihen und große, offene Plätze mit hochragenden Steinblöcken, sogenannten Menhiren. Diese Strukturen, meist oval bis eiförmig, werden Cromlec'hs genannt.
Im Vortrag werden einige dieser Cromlec'hs vorgestellt. Lange galten die Cromlec'hs als Orte mit einer besonderen rituellen oder archäoastronomischen Bedeutung. Ausgrabungen, die neue Hinweise auf die Intention der Erbauer geben könnten, haben allerdings seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr stattgefunden.
Die moderne Auswertung der erhaltenen Unterlagen zeigt, dass beispielsweise der Cromlec'hs von Kerlescan jünger ist als die angrenzenden Steinreihen und vermutlich Menhire aus den Steinreihen gebrochen wurden, um den Cromlec'hs zu errichten. Hatten die Steinreihen also ihre Funktion bereits verloren, als die Cromlec'hs erbaut wurden? Dies eröffnet ein weites Feld neuer Interpretationen.
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- Donnerstag, 17. Februar 2022, um 19 Uhr