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Freundschafts- und Solidaritätsfest - 'Herne stellt sich quer'. (Archivfoto)

8 gegen 88

Soziale Ungleichheit und Rechtspopulismus

Dortmund. Selten waren sich Experten so einig in ihrer Diagnose, dass es in Deutschland eine zunehmende Polarisierung zwischen Gewinnern und Verlierern gibt. Die Reichen werden reicher – die Armen ärmer. Menschen in prekären Lebenslagen fühlen sich zunehmend von den etablierten Parteien nicht repräsentiert. Und dieses zugespitzte soziale Spannungsfeld bietet einen Nährboden für rechtspopulistische Bewegungen. Dazu findet in der Fachhochschule Dortmund am Dienstag, 13. November 2018, in der Zeit von 10:30-15:20 Uhr, der Aktionstag gegen Rechtsextremismus statt.

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Der Aktionstag 8 gegen 88 am Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Dortmund greift die Frage auf, warum soziale Gerechtigkeit für den Kampf gegen den Rechtsruck entscheidend ist. Zu diesem hochaktuellen Thema hat der Fachbereich zwei namhafte Referenten gewonnen.

Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer: „Autoritäre Versuchungen“

Vortrag & Diskussion 10:40-12:30 Uhr. Wilhelm Heitmeyer (Universität Bielefeld) ist der wohl bekannteste und auch international hoch renommierte Gewalt- und Konfliktforscher. Er warnte bereits 2001 davor, die Globalisierung gehe mit politischen und sozialen Kontrollverlusten einher, die zum Aufstieg des autoritären Kapitalismus, zu Demokratie-Entleerung und einem Erstarken des Rechtspopulismus führen könnten. Das wollte damals niemand hören, heute hat sich die Analyse bestätigt. Der Vortrag analysiert mit einer internationalen Perspektive die tieferen Ursachen des modernen Rechtspopulismus und dessen Auswirkungen auf die Idee der liberalen Demokratie. Aktuelles Buch: „Autoritäre Versuchungen.“ Edition Suhrkamp 2018

Prof. Dr. Michael Hartmann: „Wie die Eliten die Demokratie gefährden“

Vortrag & Diskussion: 13:30 -15:20 Uhr. Michael Hartmann (TU Darmstadt) ist in Deutschland insbesondere als Elitenforscher bekannt. Er wirft einen kritischen Blick auf die Rolle der Eliten in Deutschland und fragt, inwieweit die zunehmende Ferne der Eliten zu den Lebensrealitäten breiter Bevölkerungsschichten und einer Politik des „weiter so“ zu einer Gefahr für die Demokratie wird und den Rechtspopulismus beflügelt. Aktuelles Buch: „Die Abgehobenen. Wie die Eliten die Demokratie gefährden.“ Campus-Verlag 2018

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Was bedeutet „8 gegen 88“?

88 ist ein typischer Code der rechtsextremen Szene, der für den achten Buchstaben steht. HH ist die Abkürzung für „Heil Hitler“ und findet sich oft auf rechtsextremen T-Shirts oder Tätowierungen. „8 gegen 88“ bringt zum Ausdruck, dass der Fachbereich 8 (Angewandte Sozialwissenschaften) sich gegen Rechtsextremismus positioniert. Der jährlich stattfindende Aktionstag im November spiegelt die Bedeutung des Themas und die eindeutige Haltung des Fachbereichs dazu wider. Studierende, Hochschulangehörige und die breite Öffentlichkeit haben hier Gelegenheit, sich mit externen Fachkräften und der nötigen Zeit dem Thema zu widmen.

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  • Dienstag, 13. November 2018, um 10:30 Uhr
| Quelle: Fachhochschule Dortmund