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Hitze – vor allem für ältere Menschen ein Problem.

Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps vor allem für ältere und pflegebedürftige Menschen

Sommer 2025: Gut durch die Hitze kommen

Der Sommer in Deutschland könnte laut der aktuellen Prognosen besonders heiß und trocken werden. Auch in Zukunft ist mit häufigen Hitzewellen und Trockenperioden zu rechnen. Sehr heiße Tage sind anstrengend, gesundheitlich belastend und auch gefährlich, vor allem für ältere und pflegebedürftige Menschen. Denn ihr Körper kann sich schlechter an hohe Temperaturen anpassen. Dann kann eine Überhitzung drohen. Erste Anzeichen dafür sind Müdigkeit, Schwächegefühl und Unwohlsein. Welche Tipps an heißen Tagen helfen können, erklärt Veronika Hensing, Leiterin der Beratungsstelle in Herne. Die Verbraucherzentrale NRW bietet dazu auch kostenlose Online-Seminare an.

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Gut planen: Auf die Wetterlage achten

Um Schutzmaßnahmen treffen zu können, ist es hilfreich, sich rechtzeitig über die Wetterlage zu informieren. Zuverlässige Informationen bietet das Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

Gut prüfen: Auf Warnsignale achten

Bei Anzeichen von Überhitzung oder Austrocknung sollte schnell gehandelt werden. Anzeichen sind plötzliche Beschwerden wie Schwindel, Schwäche, schneller Puls, Kopfschmerz, Unruhe oder Verwirrtheit. Pflegebedürftige Menschen sollten sofort in kühle Räume begleitet, mit Getränken versorgt und ruhig gehalten werden. Dauern die Symptome an, sollte ärztlicher Rat eingeholt oder die 112 angerufen werden.

Gut kühlen: Tipps für die Wohnung

Besonders ältere Menschen sollen mehr vor Hitze geschützt werden.

Früh morgens, abends und nachts, so lange es noch kühl ist, sollte gelüftet werden. Tagsüber helfen verdunkelte Räume dabei, die Hitze gar nicht erst eindringen zu lassen. Es sollte nur gelüftet werden, wenn es unbedingt notwendig ist, also wenn Geruchs- oder Schadstoffe heraus müssen. Oft hilft es, die Raumluft zu befeuchten, etwa mit einem Luftbefeuchter oder mit nassen Handtüchern.

Gut kühlen: Tipps für den Körper

Feuchte Umschläge auf Armen, Beinen oder im Nacken sowie kühlende Wassersprays oder kühles Abreiben tun bei Hitze gut. Kalte Fuß- und Handbäder regen den Kreislauf an. Besonders bettlägerige Menschen können der Hitze nicht ausweichen. Sie sollten mit dünner Bettwäsche und leichter Bekleidung versorgt werden, die am besten häufiger gewechselt wird. Wenn möglich sollten keine Inkontinenzhosen, sondern Netzhosen mit Einlagen verwenden werden, um Wärmestaus zu vermeiden.

Gut lagern: Auch Medikamente schützen

Wer regelmäßig bestimmte Arzneimittel nimmt, sollte in der Arztpraxis oder Apotheke die Hitzeverträglichkeit prüfen lassen. Medikamente können bei Hitze Probleme verursachen und müssen besonders gelagert werden (z.B. kühl und trocken, im Kühlschrank oder nicht über einer festgelegten Temperatur).

Gut trinken: So hilft gesunde Abwechslung

Noch mehr als sonst sollte auf eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Neben Wasser bieten Fruchtsaftschorlen sowie ungesüßte Frucht- oder Kräutertees eine gesunde Abwechslung. Alles gerne kalt, aber nicht eiskalt. Leitungswasser kann mit Früchten, Gemüse und/oder Kräutern aromatisiert werden - ganz ohne Zucker. Auch wasserhaltige Lebensmittel wie Gurke oder Wassermelone können einen (kleinen) Beitrag leisten. Empfohlen ist, etwa alle Viertelstunde ein paar Schlucke oder alle zwei Stunden ein Glas zu trinken – gerne auch gemeinsam. Nicht ratsam sind Alkohol und stark gezuckerte Getränke. Bei Herz- und Nierenerkrankungen sollte die Trinkmenge mit dem Arzt besprochen werden.

Gut essen: Leicht, frisch und bekömmlich

Bei hohen Temperaturen braucht der Körper Entlastung, Deshalb sind mehrere kleine, leichte Mahlzeiten über den Tag verteilt ideal. Gut geeignet sind wasserreiche Salate, gedünstetes Gemüse, leicht verdauliches Eiweiß wie mageres Fleisch, Fisch oder Eier sowie kleine Portionen Kartoffeln, Reis oder Couscous. Rohkost wie Tomaten, Gurken oder Melonen liefert zusätzlich Flüssigkeit. Nachmittags bietet sich kleingeschnittenes Obst wie Wassermelone, Trauben oder Pfirsiche an. Mild gesalzenes Gebäck (z. B. Salzstangen) kann helfen, den Salzhaushalt auszugleichen und das Durstgefühl zu fördern. Am besten isst man in den kühleren Tageszeiten, also morgens und am frühen Abend – und serviert Speisen lauwarm. Frische Kräuter bringen Geschmack, ohne den Körper mit Salz zu belasten.

Gut bewegen: Kühlere Stunden im Freien nutzen

Bei Hitze sollten pflegebedürftige Personen möglichst in der Wohnung oder im Schatten bleiben und für Einkäufe, Spaziergänge oder Arzttermine eher die kühleren Stunden morgens und abends nutzen, am besten mit leichter Kopfbedeckung. Nützlich für unterwegs sind Kälte-Sofort-Kompressen.

Weiterführende Infos und Links

Die Pflege-Expertinnen der Verbraucherzentrale NRW bieten am 26. Juni und am 7. August 2025 kostenlose Online-Seminare zu „Hitzeschutz und Pflege“ an: Hier geht es zur Anmeldung.

Die Themenseite der Verbraucherberatung bündelt viele Aspekte zum Umgang mit Hitze.

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Hier geht es zum Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdienstes.

Freitag, 13. Juni 2025 | Quelle: Verbraucherzentrale NRW