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Sechs wehren sich gegen REWE-Kündigungen

Mehr als ein Vierteljahrhundert saß sie an der Kasse der "REWE Bahnhofstraße GmbH und Co Einzelhandels OHG." Dann wurde Kassiererin B. zusammen mit sechs Kolleginnen wegen der zum 30. Juni 2015 beschlossenen Schließung des Lebensmittelmarktes im City-Center gekündigt. Wegen ihrer langen Betriebs-Zugehörigkeit kam die fristgerechte Kündigung des zuletzt mit 1.866 Euro brutto entlohnten Arbeits-Verhältnisses bereits im November 2014.

Da es bei REWE im City-Center offenbar keinen Betriebsrat gab, musste die Arbeitgeberseite, in allen Fällen vor dem Arbeitsgericht Herne von Assessorin Runge vertreten, auch keinen Sozialplan mit möglichen Abfindungen je nach sozialem Status bzw. Länge der Betriebszugehörigkeit aufstellen. Entsprechend negativ fiel die Antwort der REWE-Prozessvertreterin auf die Frage von Klägeranwalt Peter Närdemann aus, ob es "irgendein Entgegenkommen" von Arbeitgeberseite gebe. Auch die Frage nach einer möglichen Weiterbeschäftigung in anderen REWE-Filialen wurde verneint.

Die Gesellschaft im City-Center, so Assessorin Runge, habe keine weiteren Filialen, in denen die gekündigten Mitarbeiterinnen möglicherweise unterkommen könnten. Da blieb Proberichter Timo Mohr, der nach vier Monaten in Herne ab Februar auf seine zweite Station am Arbeitsgericht Iserlohn wechselt, nur die Festsetzung eines Kammertermins.

Da in seiner Kammer bereits zwei weitere REWE-Kündigungen im März verhandelt werden, nahm er die Klage der Kassiererin ebenfalls für diesen Tag noch in den Terminkalender auf. Insgesamt hatten sieben Mitarbeiter Klage gegen REWE erhoben. Eine Klägerin hat jedoch mittlerweile aufgegeben, wie Assessorin Runge mitteilte. "Sie will nicht mehr weitermachen." (AZ 4 Ca 3072/14)

Dienstag, 27. Januar 2015 | Autor: Helge Kondring