
In die Haut von Abgeordneten des Europäischen Parlaments schlüpfen
Pestalozzi-Schüler beim Model European Parliament
Junge Menschen interessieren sich nicht für Politik, die Gesellschaft oder dafür, was in der Welt und um sie herum passiert!? Gleichgültig, lethargisch, bequem!? – Häufig hört man diese Vorurteile, doch von Freitag bis Sonntag (4. bis 6.11.2022), bot sich in Kerkrade, NL, ein ganz anderes Bild, das so gar nicht in diese verengten Vorstellungen passen will: Scharen junger Schülern aus ganz Europa versammelten sich in der Abtei Rolduc, um die aktuellen Probleme unserer Gesellschaft in englischer Sprache zu debattieren, vom Umgang mit der Inflation und ihren Folgen, mit dem Ukraine-Krieg, bis hin zu Diskussionen zur künftigen Energiepolitik – die Bandbreite der Themen spannte sich über die Bereiche Wirtschaft, Technik, Gesellschaft und internationale Politik.
Ebenfalls waren vier Schüler des Pestalozzi-Gymnasiums mittendrin. Als Delegierte agierten Viktor Seibert, Mona Rose, Leander Alt und Jurij Brodsky als europäische Parlamentarier, die nach Zufallsprinzip die Rolle europäischer Abgeordneter verschiedener Parteien und Nationalitäten einnehmen, um aus dieser Perspektive heraus mit Schüler aus ganz Europa in ihren jeweiligen Fraktionen und Komitees eigene Ideen zu Lösungen grenzübergreifender Herausforderungen zu finden, zu vertreten, zu diskutieren und zu verwerfen, oder zu ändern – und das alles in englischer Sprache.
Schüler in Parlamentssimulation
Model European Parliament ist eine jährliche Parlamentssimulation, bei der - 2022 zum 32. Mal - Schüler in die Haut von Abgeordneten des Europäischen Parlaments schlüpfen, um dort, unterteilt in fünf Themengebiete, die Vorschläge der Europäischen Kommission, ebenfalls von Schülern besetzt und ausgearbeitet, als Teil des europäischen Gesetzgebungsprozesses zu diskutieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, und dies durchgängig in englischer Sprache.
Nach 2019 findet es zum ersten Mal wieder statt, mit Beteiligung des Pestalozzi-Gymnasium Herne, das eine Tradition fortsetzte und vier Delegierte entsandte. Das ist ein fester Baustein der internationalen Orientierung des PG als bilinguales Gymnasium und steht in einer Reihe mit weiteren Projekten wie z. B. Erasmus+.
Preis für Leander Alt
Seit Anfang des Schuljahres bereitete sich die PG-Delegation intensiv auf dieses Wochenende vor. So konnten sich die PG-Schüler gut gerüstet in ein internationales, inspirierendes und anspruchsvolles Getümmel stürzen, um ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu erweitern und auszuprobieren – vom Austausch mit anderen, Sprechen vor Publikum, Recherche zu wichtigen Themen europäischer und globaler Politik hin zur Anwendung englischer Sprachkenntnisse in freier Wildbahn. Und dabei stellte unsere PG-Delegation unter Beweis, was sie kann: alle engagierten sich in intensiven Diskussionen in ihren Gruppen, in den Gängen und brachten öffentlich Beiträge ein, zum Teil sogar in der großen Runde des parlamentarischen Plenums. Leander Alt stach in seinem Komitee sogar derart hervor, dass er den Preis für den besten Nicht-Muttersprachler in seiner Gruppe einheimste.
Das Pestalozzi-Gymnasium Herne ist damit zurück auf der internationalen (MEP-)Bühne.