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Prof. Dr. Natascha Mehler von der Uni Tübingen berichtet von ihren Forschungen zu Nueva Germania und anderen utopischen Siedlungen in Nord- und Südamerika.

Kostenfreier Vortrag im Museum für Archäologie und Kultur

Nueva Germania und andere utopische Siedlungen

Herne (lwl). Nueva Germania erlangte traurige Berühmtheit als erste Privatkolonie Paraguays und Zufluchtsort für die "arische Rasse". Gegründet 1887 durch die Schwester von Friedrich Nietzsche, besteht sie bis heute und ist Thema eines aktuellen Forschungsprojekts. Am Donnerstag, 16. Mai 2024, 19 Uhr, ist die Mittelalter- und Neuzeitarchäologin Prof. Dr. Natascha Mehler von der Universität Tübingen im Museum für Archäologie und Kultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Herne zu Gast. In einem kostenfreien Vortrag berichtet sie von ihren aktuellen Ausgrabungen in Südamerika und wirft einen Blick auf weitere utopische Siedlungen auf dem amerikanischen Kontinent.

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Die großen Einwanderungswellen nach Nord- und Südamerika in der Neuzeit sind gut untersucht. Europäische Herrschende oder auch Handelskompanien gründeten Kolonien, deren Bewohner:innen zum Beispiel aus Spanien, England oder den Niederlanden die Geschichte der Kontinente prägten. Wenig bekannt sind dagegen die sogenannten utopischen Siedlungen, kleinere Enklaven, deren Gründungen anders motiviert waren.

Hierher kamen Menschen, die sich in ihrer Heimat in der Ausübung ihrer religiösen Praxis eingeschränkt sahen oder verfolgt wurden. Andere flohen vor der Industrialisierung, die Europa erfasste, um in der „Neuen Welt“ ein einfaches, auf Landwirtschaft basierendes Leben zu beginnen. Einzelne utopische Siedlungen sind inzwischen auch in den Fokus der historischen Archäologie gerückt. Sie basieren häufig auf Visionen, die in der Praxis dauerhaft nicht bestehen können.

Mehler präsentiert einige Beispiele, besonders die aktuellen Untersuchungen zur Kolonie Nueva Germania, die 1886 von Elisabeth Nietzsche und Bernhard Förster in Paraguay als privates, antisemitisch motiviertes Unternehmen gegründet worden war.

Der Vortrag ist Teil der Vortragsreihe des Fördervereins LWL-Museum für Archäologie und Kultur zur aktuellen Sonderausstellung "Modern Times. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten".

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Der Vortrag ist hier im Livestream abrufbar.

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  • Donnerstag, 16. Mai 2024, um 19 Uhr
Montag, 13. Mai 2024 | Quelle: LWL Pressedienst