CDU-Fraktion Eickel bemängelt Vorstoß
Umbenennung der Heinrich-Lersch-Straße
Der ehemalige Wanner Bezirksverordnete Horst Schröder hat einen „offiziellen formlosen Antrag“ beim Oberbürgermeister eingereicht, welcher die Umbenennung der Heinrich-Lersch-Straße fordert (halloherne berichtete). Lerschs ideologische Haltung während des dritten Reichs bietet hierfür die Grundlage. Schröder bringt auch den Vorschlag mit ein, die Straße im Stadtteil Röhlinghausen zugunsten der langjährigen Vorsitzenden der DLRG und Bundesverdienstkreuzträgerin Ursel Müller umzubenennen.
Jascha Hoppe, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Eickel, dazu: „Ich teile zu 100 Prozent die Forderung, eine Straße zu Ehren Ursel Müllers umzubenennen. Die ehrenamtlichen Bemühungen für die DLRG von Frau Müller hätten größer nicht sein können“. Eine Umbenennung der Heinrich-Lersch-Straße wurde bereits vor zwei Jahren abgelehnt, da die Kosten für eine derartige Umbenennung nicht nur von neuen Schildern abhängig sind, sondern vielmehr zahlreiche Dokumente von Stadt und Anwohnern erneuert bzw. ausgetauscht werden müssten. Aufgrund der hohen anfallenden Kosten hat die Bezirksvertretung Eickel daher bereits vor zwei Jahren von der Umbenennung abgeraten. Zudem kann die Heinrich-Lersch-Straße nicht mit dem ehemaligen Heckenweg, jetzt Heinrich-Weidmann-Weg, verglichen werden, da der Weg keine offizielle Straße ist und dort keine Anwohner gemeldet sind. Somit konnte die Umbenennung des Weges mit einem einfachen Austausch der Beschilderung umgesetzt werden.
„Herr Schröder versucht zurecht mit seinem Vorstoß aufzuzeigen, dass wir in unserer Stadt immer noch Ecken haben, welche an dunkle Zeiten erinnern und überdacht werden müssen. Jedoch ist die Haushaltslage unserer Stadt angespannt wie nie zuvor. Wir müssen also wohl überlegen, ob wir kostenintensiv Straßen umbenennen wollen, wenn aufklärende Tafeln vor Ort nicht den gleichen Zweck erfüllen würden. Auch sollte man überlegen, ob es nicht eine größere Ehre für Ursel Müller wäre, wenn man eine Straße am Kanal nach ihr umbenennt. Die Belgorodstraße beispielsweise führt zur DLRG-Wache, von der aus Ursel Müller gewirkt hat, und würde sich daher wohl besser anbieten. Unsere Partnerstadt Belgorod ist aufgrund der aktuellen weltpolitischen Lage ebenso zu hinterfragen wie die Person Lersch. Eine Umbenennung der Belgorodstraße wäre zumindest auch im Sinne der Bundesverdienstkreuzträgerin“, so Jascha Hoppe abschließend.