halloherne.de

lokal, aktuell, online.
Die Martin-Opitz-Bibliothek.

Telefonischer Kontakt, neue Lese- und Hörtipps für Februar

Lesesaal der MOB weiterhin geschlossen

Die Martin-Opitz-Bibliothek (MOB) informierte in einer Mitteilung vom Donnerstag (25.2.2021) über den gegenwärtigen Stand. Der Lesesaal der Martin-Opitz-Bibliothek bleibt vorerst bis einschließlich Sonntag, 7. März 2021, geschlossen. Aufgrund der aktuellen Situation ist es nicht möglich, Medien persönlich zu entleihen und zurückzugeben. Ausnahme ist die Ausleihe von Medien zur Bearbeitung und Vorbereitung von termingebundenen Prüfungsleistungen.

Anzeige: Glasfaser in Crange

Die postalische Direktausleihe ist uneingeschränkt möglich. Interessenten werden gebeten, die Bestellwünsche an information.mob@herne.de zu richten. Alle entliehenen Medien werden automatisch bis zum 31. März 2021 verlängert.

Telefonisch ist die MOB unter Tel 02323-162805 von Montag bis Donnerstag, 10 bis 18 Uhr, und Freitag von 10 bis 14 Uhr zu erreichen.

Lesetipp: 'Mächtige Gefühle'

Deutsche Geschichte mal anders erzählt. In ihrem Buch „Mächtige Gefühle“ nimmt sich die Historikerin Ute Frevert die Gefühlswelt der Deutschen vor. Von A wie Angst, über G wie Geborgenheit, N wie Neid bis Z wie Zuneigung zeigt sie, wie Gefühle Geschichte machen. Denn Gefühle – so ihre Meinung – steuern nicht nur einzelne Menschen, sondern ganze Gesellschaften.

Das lässt sich beispielhaft an H wie Hoffnung beschreiben. Eine Gesellschaft kann hoffnungslos sein, wie in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und ihre „letzte Hoffnung“ auf den Demagogen Adolf Hitler setzen. Die neugegründete DDR kann die Hoffnung auf eine „bessere Zukunft“ wecken und bei ihren Bürgern enttäuschte Hoffnungen auslösen. Die Hoffnung auf eine atomfreie Welt kann in den 1980er Jahren eine Friedensbewegung in Gang setzen und zur Gründung einer Partei beitragen. Und in der Gegenwart ist es vielleicht die Hoffnungslosigkeit über die Politik, die junge Menschen auf die Straßen treibt und sie sich bei Fridays for Future engagieren lässt. Ob Wut, Freude, Stolz oder Neugier – informativ und unterhaltsam widmet sich die Autorin verschiedenen Gefühlsregungen der deutschen Geschichte.

Ute Frevert: Mächtige Gefühle. Von A wie Angst bis Z wie Zuneigung. Deutsche Geschichte seit 1900. Frankfurt am Main, Fischer Verlag, 2020. ISBN: 978-3-10-397052-4.

Digitalisat des Monats

Das Digitalisat des Monats Februar kommt passend zu den bemerkenswerten Schneefällen der vergangenen Wochen: „Historia Nivalis. Erster Theil, Denckwürdiger grosser und ungewöhnlicher Schnee, nicht allein hier in Schlesien, sondern auch in andern Ländern gefallen“ ist ein Bericht von 1733 über ungewöhnliche Schneefälle in Schlesien. Umfassend über die aktuelle Wetterlage informiert zu sein, war vor über 250 Jahren genauso notwendig wie heute; sogar notwendiger. Ohne moderne Hilfsmittel waren die Konsequenzen weitaus dramatischer für Gesellschaft und Landwirtschaft.

„Anno 994 war ein sehr harter Winter […] nebst kalten heftigen Winden […] Die Bäume, Früchte und Vieh-Weiden verdorreten, als wären sie mit Feuer versenget. Die greuliche Pestilenz und der grausame Hunger machte die Häuser leer“, heißt es im Dokument.

Diese chronikartige Beschreibung von Daniel Gomolcken berichtet von den schlimmsten Wintereinbrüchen in Schlesien mehrerer Jahrhunderte. Unter diesem Link kann man mehr aus dieser Chronik lesen.

Podcast zu Russlanddeutschen

Zu guter Letzt möchte die MOB auf ein Projekt des Kulturreferats für Russlanddeutsche am Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte aufmerksam machen. Der neue Podcast „Steppenkinder“ will anhand persönlicher Geschichten die Besonderheiten der Russlanddeutschen als eine Gruppe der Aussiedler sichtbar machen. Passend dazu gibt es eine Kooperation der Ruhr-Uni Bochum mit der MOB (halloherne berichtete).

Ferner geht es den Podcast-Machern Ira Peter und Edwin Warkentin darum, einer breiten Öffentlichkeit Wissen zu universellen Themen wie Identität, Erinnerungskultur, Migrations- oder Integrationserfahrung zu vermitteln. Dafür sprechen sie mit Interviewgästen aus Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft.

Anzeige: Spielwahnsinn 2024

Alle zwei Wochen gibt es eine neue Folge. Der Podcast ist über diesen Link und gängige Anbieter wie Spotify und iTunes kostenfrei verfügbar.

| Quelle: MOB