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Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in Herne.

Kraft in Herne

Auf Einladung der Herner SPD kam Ministerpräsidentin Hannelore Kraft am Montag (8.5.2117) in das Parkrestaurant - gemeinsam ehrenamtlich arbeitenden Hernern. Kraft nahm sich Zeit, sich für ihren Einsatz zu bedanken, "ohne den Nordrhein-Westfalen nicht funktionieren würde." Unter dem Motto „Geimeinsam stark“ begrüßte Alexander Vogt die über 100 Gäste. Unter ihnen waren Ehrenamtler von Sportvereinen, Sanitätsdiensten, Kulturvereinen und mehr.

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Vogt schätzt, dass es in Herne mehr als 10.000 Ehrenamtler gibt, erklärte er halloherne vor der Veranstaltung. In Nordrhein-Westfalen seien es über sechs Millionen. „Ehrenamtliche bringen Herne weiter. Sie sorgen dafür, dass sich etwas bewegt“, sagte Vogt am Rednerpult. Die SPD wolle Respekt zeigen gegenüber denjenigen, die nicht täglich im Rampenlicht stehen, sondern im Hintergrund wichtige Hilfe leisten.

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in Herne.

Hannelore Kraft warf die Frage in den Raum, was Ehrenamtliche mit der SPD zu tun hätten und beantwortete die Frage gleich selber: „Das ‚Wir’.“ NRW zeichne sich besonders durch den Zusammenhalt seiner Bürger aus. Gleichwohl warnte sie vor Politikern vom rechten Rand, die vorhätten, die Gesellschaft zu spalten. „Die wollen, dass wir nicht mehr so gut miteinander können“, hieß es weiter.

Nachdem Alexander Vogt zuvor auf den enormen Anstieg an Helfern in der Flüchtlingskrise hingewiesen hatte, sprach auch Kraft das Thema an. Obgleich NRW nicht auf diesen Zustrom an Menschen vorbereitet gewesen sei, hätten ehrenamtliche Helfer es überhaupt erst möglich gemacht, mit der Situation klar zu kommen. „Ich werde oft von Journalisten gefragt, ob die Willkommenskultur in NRW noch vorhanden sei. Sie ist es und daher sagen wir heute: Danke.“ Kraft erklärte auch, die Menschen würden sich wieder vermehrt engagierien, da sie durch den Brexit und und die Wahl Donald Trumps erkennen, was passiere, wenn sie dies nicht tun.

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in Herne.

Unter den Gästen war Heinz Letat, der ehrenamtlich im Planungsausschuss der Stadt Herne sitzt. Dort kümmmert er sich um die Quatiersentwicklung und nachhaltiges Wohnen. Damit trage er zu einer Imageverbesserung für Herne bei. Auch kümmere er sich mit seinen Kollegen darum, Prozesse zu beschleunigen. Zuvor war er 40 Jahre lang ebenfalls ehrenamtlich in der Wohnungswirtschaft tätig. Über seine Arbeit berichtet er, dass Vieles erreicht worden sei. „Wir haben Wohnraum für breite Bevölkerungs-Schichten zur Verfügung gestellt. Das merkt man daran, dass die Miete in Herne verhältnismäßig erschwinglich ist“, sagte Letat im Gespräch. Die Arbeit sei auch deshalb wichtig, weil Kunden persönlich betreut werden müssten. So habe sogar die Deutsche Annington erkannt, dass man dies nicht auf Callcenter beschränken darf. „Steine zahlen keine Miete, sondern Mieter“, hieß es weiter.

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Auch Paula Wiesemann engagiert sich ehrenamtlich in ihrem Berufsverband, ist jedoch bislang nicht in Herne tätig. Das möchte sie jedoch ändern. „Ich habe im Jahr 2007 zum Thema ‚Vereinbarkeit von Familie und Beruf’ die Bachelorarbeit geschrieben und muss nun feststellen, dass sich an den Problemen von damals nichts geändert hat“, sagte sie im Gespräch. So musste sie – nun selbst zweifache Mutter – feststellen, dass ein Platz bei einer Tagesmutter einen Monat Kündigungsfrist habe. In dem Zeitraum selbst einen Ersatz aufzutreiben, sei kaum möglich. Die Stadt aber habe gesetzlich sechs Monate Zeit, für Ersatz zu sorgen. Das mache es für zwei berufstägige Elternteile schwierig. Derzeit suche sie nach einer Möglichkeit in Herne, an dem Problem zu arbeiten.

| Autor: Daniel Marquardt