
Synode: Mögliche Zusammenführung mit GE und Wattenscheid
Kirchenkreis gleicht Buchungsdifferenz aus
Am Dienstag (13.12.2022) tagte die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Herne online. Von 70 stimmberechtigten Synodalen waren 65 zugeschaltet, damit war das Kirchenparlament beschlussfähig.
Im Mittelpunkt der Tagung standen Beratungen und Beschlussfassungen über den Haushalt 2023. In diesem Zusammenhang informierte der stellvertretende Verwaltungsleiter Marcus Horst die Synode zunächst über die Aufarbeitung der Vermögensdifferenz, die in den Jahren 2011 bis 2019 aufgrund von einer fehlerhaften Vermögensbuchführung aufgelaufen ist (halloherne berichtete). Durch diverse Umverteilungen und Auflösung verschiedener Rücklagenbereiche konnte das Defizit ausgeglichen werden, heißt es in der Mitteilung. Damit kann der Evangelische Kirchenkreis Herne nun eine ausgeglichene Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2020 vorlegen.
Verhandlungen werden wieder aufgenommen
Die Verhandlungen über die Zusammenführung der Verwaltung des Evangelischen Kirchenkreises Herne mit der des Evangelischen Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid musste für die Zeit der Aufarbeitung der Vermögensdifferenz allerdings ausgesetzt werden. Die Arbeit an diesem Vorhaben wird aber wieder aufgenommen. Hier geht es unter anderem um die Frage, wo eine vereinigte Verwaltung ihren Sitz haben könnte.
Zurzeit wird geprüft, ob die Räumlichkeiten im Herner Kreiskirchenamt an der Overwegstraße 31 dafür geeignet sind – unter der Voraussetzung, dass die Superintendentur und die Fachbereiche (Eine Welt Zentrum, Schuldnerberatung, Kindergartengemeinschaft, Schulreferat, Öffentlichkeitsreferat) an andere Orte verlegt werden. Auf einer gemeinsamen Synodalversammlung beider Kirchenkreise am 28. März 2023 wird es dazu neue Informationen geben.
Neun Millionen Euro für den Kirchenkreis
Bei den Haushaltsberatungen hat Pfarrer Günter Mattner, der Vorsitzende des Synodalen Finanzausschusses, die Gewinn- und Verlustrechnungen vorgestellt. Die Landeskirche erwarte für das Jahr 2023 Kirchensteuereinnahmen in Höhe von etwa 520 Millionen Euro und damit etwas mehr als 2021 (510 Millionen Euro), teilte Mattner der Synode mit. Dem Kirchenkreis Herne würden daraus Kirchensteuermittel in Höhe knapp neun Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Dieses Geld wird aufgeteilt auf die sechs Kirchengemeinden für die Gemeindearbeit (35 Euro pro Gemeindeglied) sowie die Fachbereiche.
Neu ist der Posten „Klimaneutralität“: Von den oben genannten knapp neun Millionen Euro Kirchensteuermittel muss der Kirchenkreis mindestens vier Prozent (rund 350.000 Euro) für Klimaschutzprojekte vorhalten. Dazu gehören Personal- wie Sachkosten, etwa bei Renovierungsarbeiten an Gebäuden wie Thermoverglasung, Dachbegrünung, Photovoltaikanlagen etc. Ziel ist, dass der Evangelische Kirchenkreis Herne spätestens 2040 klimaneutral arbeitet.