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In der Musik-Theater-Performance „Splash“ für Sechs- bis Elfjährige dreht sich alles ums Wasser.

Frag!mente – Wert ist Mente?

Junge Ruhrfestspiele

Bevor das Hauptprogramm der wie gewohnt am 1. Mai 2023 startenden Ruhrfestspiele veröffentlicht ist und dann am 22. Februar 2023 der Kartenvorverkauf beginnt, hat der Intendant Olaf Kröck das erneut vielfältige, alle Altersstufen berücksichtigende Angebot für Kinder und Jugendliche vorgestellt zusammen mit dem dreiköpfigen Leitungsteam der Jungen Ruhrfestspiele, Alois Banneyer, Anne Liebtrau (Auswahl der Produktionen) und Franziska Rieckhoff (Theaterpädagogik). Mit dem Ziel, das Interesse besonders von Lehrern und Erziehern zu wecken, die bereits vorab Interesse an einzelnen Produktionen, Workshop- und Fortbildungsangeboten bekunden können.

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„Geprägt durch die vergangenen Jahre, stellen wir verstärkt fest: Orte der Auseinandersetzungen und sinnlichen Erfahrungen werden dringend gebraucht. Ein Theaterfestival kann so ein Ort sein. Denn das Theater schafft es, zwei Eigenschaften zu paaren: Es ist zugleich ein politischer und lustvoller Ort. Jedes Thema braucht eine eigene ästhetische Form um sich zu vermitteln. Und diese Formen sind vielseitig. So wie sich das Programm der Ruhrfestspiele jedes Jahr aus den verschiedenen Sparten der Darstellenden Künste speist, so ist es unser Anspruch diese Vielfalt auch im Kinder- und Jugendtheater zu repräsentieren“, so Intendant Olaf Kröck.

Zum Programm gehören Musiktheater und Schauspiel, Neuer Zirkus, Hörspiel und Tanztheater. Thematische Schwerpunkte sind aktuelle gesellschaftliche und politische Themen wie der Klimawandel, Fluchtbewegungen und Gleichberechtigung. Anne Liebtrau:: „Vor diesem Hintergrund stellen die Produktionen ganz aktuelle Fragen: Wie soll ein Miteinander aussehen? Hier spielen Themen wie Freundschaft, Vielfalt und Respekt eine zentrale Rolle. Wer will ich sein und was kann ich tun, um in der Welt etwas zu verändern? Dabei geht es um Mut, Selbstbestimmung, Veränderung und Aufbegehren. Eingeladen sind Theater und freie Gruppen, die im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters führend sind und daher den schmalen Grat zwischen herausfordernden Themen und anregender theatraler Umsetzung auf hohem Niveau beherrschen.“

„Sag mal!“ ist ein Tanztheaterstück über Sprache für Zwei- bis Sechsjährige, das ohne Worte auskommt.

Für die Altersgruppe 0 bis drei Jahre gibt es wieder drei beliebte „Krabbelkonzerte“ im Stadtgarten. Die Zwei- bis Sechsjährigen können sich über das Tanztheater „Sag mal!“ über Sprache, aber ohne Worte, freuen. Drei- bis Sechsjährige spricht die mobile Kindergarten-Produktion „Zwischen den Seiten“ mit Musik und Tanz an. Für Sechs- bis Zehnjährige ist das interaktive Hörspiel „Die schönen Lauen“ frei nach dem Blautopf-Märchen Eduard Mörickes gedacht. Und für Sechs- bis Elfjährige die Musik-Theater-Performance „Splash!“, bei der sich alles um Wasser dreht.

Um die Angst, etwas zu verpassen, geht es bei der Deutschlandpremiere von „Double You“ vor zweigeteiltem Publikum: Durch ein großes weißes Tuch getrennt können die Acht- bis Vierzehnjährigen beim Experiment der fünfköpfigen belgischen Gruppe Be Flat nur erahnen, was auf er anderen Seite dahinter vor sich geht. Roland Schimmelpfennigs Adaption des Andersen-Märchens von der kleinen Meerjungfrau spielt im Hier und Jetzt – für Zehn- bis Vierzehnjährige. Schließlich wird unter dem Titel „Wer warst du, E.?“ zu einem Audio-Spaziergang zur Geschichte Recklinghausens unter der Nazi-Diktatur eingeladen.

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Unter dem Motto: „Frag!mente. Wer ist Mente?“ wollen die Jungen Ruhrfestspiele das gemeinsame Fragen kultivieren, um diese als komisch, sinnvoll, bescheuert, sinnlos, unverschämt oder mutig zu finden. Und möglicherweise Schlüsse daraus zu ziehen, ArguMente zu finden, ExperiMentezu wagen, MonuMente zu erschaffen oder RudiMente zu hinterlassen. Auch das „Mach mit!“-Programm greift diese Fragestellungen in verschiedenen Club- und Workshopformaten auf. Dabei liegt das zentrale Augenmerk, so Alois Banneyer, „natürlich auch immer darauf zu schauen, wie Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrer Herkunft und ihren finanziellen Mitteln Zugang zu diesen Bildungsangeboten erhalten können.“ Weshalb das Thema Förderung der Teilhabe für die Ruhrfestspiel-Macher zentral wichtig bleibt. Neben von der Düsseldorfer Landesregierung geförderten „Kulturrucksack“-Projekten können von interessierten Bürgern auch Paten-Karten erworben werden. Reservierungswünsche sind schon jetzt unter theaterpaedagogik@ruhrfestspiele.de möglich.

| Autor: Pitt Herrmann