Cranger Kirmes: Aus dem halloherne Archiv
Happy Sailor im Trockendock
Happy Sailor: Immer wieder eins der schönsten Fahrgeschäfte auf Crange. 2016 war er im Trockendock. Manfred Howey, Besitzer des Fahrgeschäftes Happy Sailor macht seinem Ärger beim halloherne-Besuch am Montag (4.7.2016) Luft. "Ich brauche dringend Leute, die mir bei der Überholung des Sailors helfen. Leider geht bei der Agentur für Arbeit aber niemand an das Telefon." Der Sailor ist zur Überholung in einer Lackiererei in Wanne.
Zurzeit arbeitet Howey mit vier Leuten am Happy Sailor. "Aber morgen und übermorgen kommen zwei Mitarbeiter aus dem Urlaub zurück, die schon jahrelang dabei sind." Mit den zusätzlichen Kräften wird die Arbeit dann schneller gehen. Howey setzt auf sein eingespieltes Team. "Ich brauche zwar zusätzliche Leute, aber neue Mitarbeiter muss ich erst anlernen. Die haben dann meist das Motto Mit Arbeit kann man sich den ganzen Tag versauen", sagt der 73-jährige Schausteller.
Der Sailor ist ein Klassiker der Cranger-Kirmes. "In diesem Jahr sind wir zum 38. Mal dabei", sagt Howey. "Der Happy-Sailor wird neu geblecht und neu lackiert, weil wir im Winter unsere unteren Panorama-Bilder neu machen ließen", so Howey.
Sergej Gretschmann (65) ist gelernter Maler und Kunstmaler. Er sitzt gerade an einem Seitenblech, auf das er das Bild eines Segelschiffes malt. "Für so ein Bild brauche ich rund einen Tag." Wenn das Werk fertig ist, muss es aber noch nachbearbeitet werden. "Zuerst wird es lackiert, dann abgeschliffen und noch einmal lackiert", so Gretschmann. Das Trocknen dauert einige Tage.
Die letzte Überholung des Happy Sailor war im Jahr 2000. Seitdem haben die Farben an Brilianz verloren", sagt Howey. "Die Lacke wurden in den letzten Jahren weiterentwickelt. Sie haben mehr Strahlkraft und halten länger." Seit vier Wochen arbeitet Howey mit seinen Leuten an der Rundum-Erneuerung. Zum Start der 581. Cranger-Kirmes muss alles fertig sein - aber: "Am Wochenende müssen wir zur Kirmes nach Düsseldorf rausfahren, bis dahin werden noch nicht alle Teile fertig sein, die werden wir dann noch holen müssen.
Vor der Umstellung auf LED-Beleuchtung hatte der Happy Sailor 35.000 Glühbirnen, "jetzt haben allein unsere Seitengitter 30.000 von diesen kleinen Lampen." Genau nachgezählt habe er nicht. "Das tue ich mir nicht an", sagt der Bremer. Der Happy Sailor hat sich über 38 Jahre ein Stammpublikum auf der Cranger-Kirmes erarbeitet. "Bei uns fahren die Großeltern, Elten und Enkelkinder mit. Die Wagen sind so gebaut, dass sich die Familien während der Fahrt im Blick haben", sagt Howey. In diesem Jahr kosten die Tickets 3,50 Euro pro Person. Eine Fahrt dauert im Schnitt drei Minuten. "Für Viel-Fahrer und Familien bieten wir sieben Chips für 20 Euro an."
Die Ansagen während der Fahrt macht Howey selber. "Wir spielen auch bekannte Melodien wie Eine Seefahrt die ist lustig ein. Da singen selbst die Kinder mit. Die kennen die Lieder - auch wenn es noch so olle Kamellen sind - da wundere ich mich schon."
In circa sechs Jahren möchte Howey in den Ruhestand gehen. "Von 79 bis 80 will ich dann nochmal richtig Gas geben. Mit 80 möchte ich bei der Liebe sterben - nicht am Rollator und nicht im Altenheim."
