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Silke Wagner hat die Plakatierung vor Ort auf der einstigen Kläranlage in Herne begleitet.

Arbeit von Silke Wagner an der ehemaligen Kläranlage

'Glückauf' mit Plakatierung erweitert

Seit 2010 befindet sich die Arbeit „Glückauf. Bergarbeiterproteste im Ruhrgebiet“ von Silke Wagner auf dem Faulbehälter der ehemaligen Kläranlage der Emschergenossenschaft in Herne. Das nebenstehende Betriebsgebäude erhielt jetzt mit einer Plakatierung eine zusätzliche künstlerische Gestaltung, heißt es in einer Mitteilung von Mittwoch (16.6.2021).

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Im Zuge der Begutachtung und Neubewertung der Kunstwerke des Emscherkunstwegs entwickelten die Künstlerin Silke Wagner und der Historiker Holger Heith 2019 die Idee, die „Protestzeitung“ von 2010 wieder sichtbar zu machen. Die einzelnen Seiten der Zeitung wurden in Plakate überführt und an das stillgelegte Betriebsgebäude der ehemaligen Kläranlage Herne angebracht.

Das gestalterische Konzept lieferte die Künstlerin selbst, die auch die Anbringung begleitete. Zuvor wurde das monumentale Wandmosaik auf dem Faulbehälter aufwändig restauriert sowie ein neuer Putz auf dem Sockelbereich aufgebracht. Der Boden rund um den Behälter wurde gepflastert und so die Aufenthaltsqualität erhöht.

600 Quadratmeter groß

Auf dem über 600 Quadratmeter großen Wandmosaik, das sich auf dem entkernten Faulbehälter der Kläranlage befindet, erzählt die Künstlerin von der Protestbewegung der Bergleute im Ruhrgebiet. Beginnend mit dem ersten großen Massenstreik 1889 bis hin zum 2007 beschlossenen Ausstieg aus der Steinkohleförderung zeigt das Mosaik in Schlagworten und Darstellungen, die auf Archiv- und Zeitungsfotografien basieren, wichtige Eckdaten der Protestbewegung.

Durch Recherche hatte Silke Wagner intensiv mit dem Archiv im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets zusammengearbeitet. Aus dieser Kooperation entstand 2010 begleitend zu dem Wandbild eine „Protestzeitung“, welche die Chronik der Bergarbeiterproteste ausführlicher erläuterte. Redaktionell betreuten der Historiker Holger Heith und der Journalist Holger Pauler die Inhalte.

Drei stillgelegte Kläranlagen

Die ehemalige Kläranlage in Herne ist neben der einstigen Kläranlage Bernemündung in Bottrop (heute der BernePark) und dem ehemaligen Klärwerk Läppkes-Mühlenbach in Oberhausen eine von drei stillgelegten Kläranlagen der Emschergenossenschaft zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal, die als öffentlich zugängliche Orte erhalten werden.

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Für eine individuelle Tour zu den Kunstwerken bietet sich der Emscher-Weg per Fahrrad an. Mehr Informationen unter www.emscher-weg.de und www.emscherkunstweg.de.

| Quelle: Urbane Künste Ruhr