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Die Visualisierung der neuen Hauptfeuer- und Rettungswache am Florianweg (ehemals Werkshallenstraße) - unter anderem für die Dach- und Fassadenbegrünung wurden nun 1,6 Mio. Euro Fördergelder übergeben.

Rund 1,6 Mio. Euro für begrünte Fassaden und Dächer

Fördergelder für Feuerwache-Neubau

Es ist die Rede von der „grünsten“ Feuerwehr und gleichzeitig soll es ein „echtes Modellprojekt mit Vorbildcharakter“ werden: Am Florianweg (ehemals Werkshallenstraße) entsteht in der Zukunft die neue Hauptfeuer- und Rettungswache, kurz HFRW genannt. Damit die HFRW auch den zukünftigen Klimaereignissen gewappnet ist, wurde am Freitag (8.3.2024) symbolisch ein Förderbescheid in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro überreicht.

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Den gab es von der Emschergenossenschaft und vom Land NRW. Das Geld ist für die Klimaanpassung gedacht und soll unter anderem für eine Dach- und Fassadenbegrünung, unterirdische Wasserspeicher und die Abkopplung der Niederschlagsentwässerung von der Kanalisation genutzt werden.

140 Millionen Euro Investitionskosten

Angesichts der rund 140 Millionen Euro, die die Stadt für die Hauptfeuerwache der Berufsfeuerwehr, eine Rettungswache mit Desinfektionseinheit, das Feuerwehrhaus Nord der Freiwilligen Feuerwehr und ein Werkstatt-Logistik-Service-Gebäude mit Tankstelle in die Hand nimmt, erscheint dies auf den ersten Blick wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Doch die Verantwortlichen sind davon überzeugt, dass es notwendig und wichtig ist. Ohnehin kann die finanzschwache Stadt Herne jeden Euro bei Bauprojekten gebrauchen.

Damit die Stadt ihren Teil zur „klimaresilienten Region mit internationaler Strahlkraft“ (so der Name des Förderprogramms) beitragen kann, soll der Neubau auf die Klimaanpassung ausgerichtet sein. Starkregen, Hitze- und Dürrephasen würden als Folge des Klimawandels immer mehr zunehmen. Ein hoher Bebauungs- und Versiegelungsgrad wären Faktoren, die sich bei Extremwetter negativ auswirken.

Bei der Übergabe vom Förderbescheid: (v.li.) Umweltdezernent Karlheinz Friedrichs, Feuerwehr-Chef Marco Diesing, OB Dr. Frank Dudda, Uli Paetzel (Vorsitzender Emschergenossenschaft) und Immobiliendezernent Hans Werner Klee.

„Deshalb beachten wir bei jedem Neubauprojekt die ökologischen Aspekte, insbesondere bei den großen. Neben der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV) und dem Lidl-Verteilzentrum ist die Feuerwache nur Nummer drei in der Stadt, aber dafür von uns“, zählt OB Dr. Frank Dudda auf. „Bei der größten kommunalen Investition hat sie eine Vorbildfunktion. Mit der Emschergenossenschaft beschäftigten wir uns daher mit dem Teilbereich Wasserwirtschaft.“

Klimaresiliente Bäume und Gehölzer werden gepflanzt

Rund 930.000 Euro zahlt das NRW-Umweltministerium, die Emschergenossenschaft stockt den Betrag auf. Damit werden rund 20.000 Quadratmeter Dach- und Grundstücksflächen von der Mischwasserkanalisation abgekoppelt. Ganze 8.000 Quadratmeter Dach werden begrünt, ebenso wie 300 Quadratmeter Fassade.

Ebenso sind auf dem Mitarbeiterparkplatz klimaresiliente Baum- und Gehölzpflanzungen geplant, unterirdisch werden sogenannte Rigolen verbaut. Das sind Wasserspeicher, die Niederschlagswasser auffangen, speichern und zur Bewässerung an die Bäume abgeben. Überschüssiges Wasser wird in den nahegelegenen Ostbach abgeleitet - dieser wurde erst kürzlich umgebaut.

Die neue Feuerwache soll aus vier Teilbereichen bestehen.

Für Kämmerer und Immobiliendezernent Hans Werner Klee, der davon spricht, dass bei diesem Projekt zwei Herzen in ihm schlagen, hat das Projekt Vorzeigecharakter im Ruhrgebiet. „Photovoltaikanlagen sind ohnehin schon obligatorisch geworden, die kommen ebenfalls auf das Dach“, erläutert Klee. Zusätzlich seien bereits weitere Förderanträge, beispielsweise für die PV-Anlagen, aber auch für Elektromobilität, abgegeben worden. Insgesamt habe der Neubau einen KfW-40-Standard und entspricht damit der zweithöchsten Förderstufe.

Betriebsdauer von 50 Jahren veranschlagt

Das Gebäude soll vor allem die nächsten 50 Jahre halten und genutzt werden - angesichts dieser Betriebsdauer seien die Kosten für den Bau und den Betrieb als nicht mehr so riesig anzusehen, sagt Klee. Ende April 2024 soll bereits der Spatenstich erfolgen, im Laufe des Jahres 2027 beginnt dann die Arbeit der Feuerwehr am Florianweg.

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Auch wenn vieles „grün“ werden soll: Die Uniformen (blau) und die Farbe der Fahrzeuge (rot) werden nicht verändert, verspricht der Herner Feuerwehr-Chef Marco Diesing.

| Autor: Marcel Gruteser
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