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Scotty Welbourne mit Ida Lupino 1940 im Warner-Studio (Ausschnitt).

Zwei Sonntags-Führungen in Oberhausen

Endspurt der Hollywood Icons

Greta Garbo, Humphrey Bogart, Alfred Hitchcock: Wer die Ikonen der Goldenen Ära Hollywoods vor und hinter der Kamera in historischen und daher überwiegend schwarz-weißen Fotos aus der John Kobal Foundation in der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen bewundern möchte, hat dazu nur noch bis einschließlich Sonntag, 15. September 2019, Gelegenheit. Denn bereits ab 22. September 2019 sind am gleichen idyllischen Ort neben dem Kaisergarten Struwwelpetriaden zu erleben: Heinrich Hoffmanns Struwwelpeter inspiriert seit nunmehr 175 Jahren immer neue Künstlergenerationen zu eigenen Schöpfungen – von kitschg bis schrill, von gesellschaftlich bis pointiert, von Bofinger bis Böhmermann.

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Die Ausstellung Hollywood Icons gewährt einen Einblick hinter die Kulissen der klassischen Filme und zeigt jene Fotografen, deren erinnerungswürdige Bilder noch heute jeder kennt. Angefangen mit den Stummfilm-Legenden Charlie Chaplin und Mary Pickford, über brillante Interpreten der frühen Tonfilm-Ära wie Marlene Dietrich und Cary Grant bis hin zu Nachkriegsgiganten wie Marlon Brando, Sophia Loren und Marcello Mastroianni reicht das Spektrum.

George Hurell und Rita Hayworth 1942 im Columbia-Studio (Ausschnitt).

Die Filmgeschichte wird zumeist aus der Sicht von Schauspielern oder Regisseuren geschrieben, wobei dem gigantischen Unternehmen, das ihre Filme möglich macht, wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Hollywood Icons präsentiert die damals noch unbekannten Porträt- und Standbildfotografen, die ungesehen hinter den Kulissen arbeiten, deren glamouröse Fotografien jedoch für den Ruhm der Stars und die Werbung für Filme von entscheidender Bedeutung sind. Unter den zwölf im Mittelpunkt stehenden Fotografen befindet sich mit Ruth Harriet Louise (1903-1940), die hauptsächlich für Metro Goldwyn Mayer (MGM) gearbeitet hat, nur eine Frau. Während ihre Kollegen die Herren der Schöpfung zumeist dominant-männlich mit einem Schuss Geheimnis ins Bild setzten und die Damen lasziv, sexy und glamourös vorzugsweise auf Eisbärenfellen drapierten, hat die in New York als Rabbiner-Tochter Ruth Goldstein zur Welt gekommene Louise auch in sich gekehrte, bisweilen gar dämonische (Greta Garbo) Kompositionsideen umgesetzt.

Simon Crocker und Robert Dance von der Kobal Foundation haben zusammen mit der Kuratorin Jennifer Liß hauptsächlich Porträtaufnahmen ausgewählt, selten private Fotos wie Lauren Bacall 1945 mit Humphrey Bogart auf dessen Yacht, aber auch einige Szenenbilder, darunter George Hurrells ikonischer Still aus „Geächtet“ mit Jane Russells großzügigem Decollete und Bad Fakens Still mit Audrey Hepburn in Breakfast at Tiffany's. John Kobal, Filmliebhaber und späterer Journalist, Schriftsteller und herausragender Filmhistoriker, hat sich intensiv mit der Glanzzeit der großen Hollywood-Studios auseinandergesetzt. Alle in Oberhausen gezeigten Fotos stammen aus seiner Sammlung.

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Die Ludwig Galerie Schloss Oberhausen, Konrad-Adenauer-Allee 46, hat von Dienstag bis Sonntag jeweils zwischen 11 und 18 Uhr geöffnet, eine öffentliche Führung beginnt am 15. September 2019 um 11.30 Uhr, eine zweite mit der Kuratorin Jennifer Liß, die auch die Texte für das Booklet verfasst hat, um 15 Uhr.

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  • Sonntag, 15. September 2019, um 11:30 Uhr
  • Sonntag, 15. September 2019, um 15 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann