Ein Dampfkessel voller Wanne-Eickel-Wucht
Die zweite Auflage der Wanne-Eickel-Quizshow Watweissich ging am Freitagabend (23.10.2015) drei Stunden lang über die Bühne im Bürgersaal der ehemaligen Hülsmann-Brauerei, und am Ende wusste Zuschauerin Ingrid Richart am meisten über Wanne-Eickel und die Wanne-Eickeler. Nach Quizsieger Jochen Schübel bei der Premiere von Watweissich im April 2015 ist sie die zweite Preisträgerin dieser Show mit Schmackes, wie sie die Erfinder Wolfgang Berke, Frank Grieger, Eckart Waage und Sibylle Raudies nennen.
Zweimal waren die rund 150 - meist Wanne-Eickeler - Zuschauer aufgefordert, je zehn Fragen über Wanne-Eickel zu beantworten, und die jeweils vier besten Wanne-Eickel-Kenner dieser Zuschauer-Runden ermittelten die beiden Finalteilnehmer - Hans-Jürgen Baranowski und Ingrid Richart. Ergebnis: siehe oben.
Wer erleben will, wie ein Publikum mit Inbrunst tuscheln kann, der muss Watweissich besuchen. Kaum erschien eine Wanne-Eickel-Frage auf der Leinwand, da steckten die Zuschauer die Köpfe zusammen und grummelten, dass es nur so brummte im Bürgersaal. Wann fand der erste Striptease auf der Cranger Kirmes statt? Welche Straße ist die längste in Wanne-Eickel? Oder: Wie hieß die Achterbahn, auf der sich bei einem Unfall 1978 insgesamt 23 Menschen verletzten? Niemand wusste alles, einige vieles - und wer vorsagte, kriegte die Wanne-Eickeler Emscherpferd-Narrenkappe aufgesetzt.
Und dann kam Winfried Kocea. Was heißt: kam? Er saß ja schon im Publikum, und nach einer Quizfrage zu jenem Musiklehrer, an dem am Gymnasium Eickel kein Schüler im Musikunterricht vorbeikam (seit 1955!), baten die Watweissich-Macher den heute 83-Jährigen ans Mikro. Und ans Keyboard. Und Winfried Kocea an Mirko und Keyboard konnte nur eines bedeuten: Getreu dem Motto "Wo man singt, da lass dich ruhig nieder ..." schmetterte bald darauf der Bürgersaal den Kanon Froh zu sein, bedarf es wenig durch die altehrwürdige Hülsmann-Halle.
Apropos "wo man singt." Zur Einsparung von Gema-Gebühren komponierte Frank Grieger kurzerhand ein eigenes Lied, genauer: eine Wanne-Eickel-Hymne, und ein zweites Mal schmetterte der Saal - diesmal "Wanne-Eickel am Kanal, kleines Glück im Emschertal ..."
Wer solch einen Dampfkessel voller Wanne-Eickel-Wucht mal persönlich erleben will, der sollte sich den 26. Februar 2016 vormerken. Dann steigt die dritte Runde von Watweissich.