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Tod eines loyalistischen Milizionärs, Córdoba-Front, Anfang September 1936.

Robert Capa - Retrospektive

„Die Wahrheit ist das beste Bild"

Münster. Das Picasso-Museum zeigt in der Ausstellung „Die Wahrheit ist das beste Bild. Robert Capa – Eine Retrospektive“ in der Zeit von Samstag, 25. Mai, bis Sonntag, 29. September 2024, rund 100 Fotografien von Robert Capa, der zu den bekanntesten Fotografen des 20. Jahrhunderts zählt. Einen Namen macht er sich insbesondere als Kriegsfotograf. Bereits 1939 wird Capa als der „berühmteste Kriegsfotograf der Welt“ international gefeiert. Die Präsentation ist eine Kooperation mit der Fotoagentur Magnum Photos anlässlich seines 70. Todestages.

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Capa scheut kein Risiko, um das Grauen der Kriege im Bild zu bannen. Im Zentrum seines fotografischen Schaffens steht immer der Mensch und so wird sein Schaffen auch der sogenannten humanistischen Fotografie zugerechnet.

Der berufliche Aufstieg Capas in den 1930er-Jahren fällt in die große Blütephase des Fotojournalismus. So arbeitet er für zahlreiche französische, englische und amerikanische Zeitschriften, zu deren prominentesten Time, Vu und Life zählen.

Pablo Picasso und Françoise Gilot, Golfe-Juan, Frankreich, August 1948.

Weltruhm erlangt er mit ikonischen Fotos wie dem „Tod des Milizionärs“ im Spanischen Bürgerkrieg im Jahr 1936. Das Bild, das einen Soldaten im Moment seiner Erschießung durch feindliche frankistische Truppen zeigt, gibt bis heute Rätsel auf. Der Ort des Geschehens, die Identität des Getöteten und vor allem die Frage, ob das Foto nicht gestellt ist, beschäftigt seit fast 50 Jahren die Fachwelt.

Die deutsche Fotografin Gerta Pohorylle, Capas große Liebe, verliert im spanischen Bürgerkrieg mit nur 27 Jahren ihr Leben. Gemeinsam mit ihr hat Endre Ernő Friedmann (so Capas Geburtsname) die Gestalt des vermeintlich amerikanischen Starfotografen Robert Capa erfunden, zu dem er ab 1936 wird.

Außerdem fotografierte er die größte Militäroperation der Wertgeschichte – die Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944. Mit den Aufnahmen von der Invasion am Omaha Beach hat Capa Foto- und Zeitgeschichte geschrieben. Der als D-Day in die Weltgeschichte eingegangene Tag jährt sich während der Ausstellungslaufzeit zum 80. Mal.

Capas Leben gestaltet sich wie ein Abenteuerroman. So ist er mit Ernest Hemingway befreundet, den er im Spanischen Bürgerkrieg kennenlernt. Der rastlose Fotograf ist zeitweise Liebhaber der Schauspielerin Ingrid Bergmann. 1946 erwirbt Capa die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1947 gründet er gemeinsam mit David Seymour und Henri Cartier-Bresson in New York die Fotoagentur Magnum, die bis heute besteht.

Die Ausstellung führt auf Capas Spuren nach Tunesien, Vietnam, Israel, Stalingrad und in die Ukraine. Gleichzeitig fotografiert er in Hollywood, London, Paris und an der Côte d’Azur Künstler, Schauspieler und Schriftsteller wie Pablo Picasso, Henri Matisse, Ernest Hemingway, Ingrid Bergmann und Truman Capote.

Capa artikuliert einmal den Wunsch, er möge als Kriegsfotograf arbeitslos werden, doch dieser fromme Wunsch erfüllt sich nicht. Im Indochinakrieg begleitet er einen französischen Militärkonvoi und wird am 25. Mai 1954 beim Fotografieren von einer Antipersonenmine getötet. Der Mann der 70.000 Fotos wird nur 40 Jahre alt.

„Picasso – Krieg und Frieden“

Parallel dazu zeigt das Picasso-Museum die Studioausstellung „Picasso – Krieg und Frieden“. Die Schau zeigt mit rund 40 Grafiken und Fotografien aus dem Eigenbestand des Museums Picassos künstlerische Auseinandersetzung mit den beiden Themen. U.a. ist seine Friedenstaube ausgestellt als Hoffnungssymbol für eine Zukunft der Menschheit in Frieden. mehr Info

Dienstag, 21. Mai 2024 | Quelle: Picasso-Museum