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Zwei Deutsche Theaterpreise „Der Faust“ erhielt das Schauspielhaus Bochum jetzt im Theater Gera, für einen dritten war die Johan Simons-Bühne für die Dreier-Endauswahl nominiert.

Großer Erfolg für Schauspielhaus Bochum

Deutscher Theaterpreis „Der Faust“ 2024

Am Samstagabend (16.11.2024) wurden im wunderschönen Jugendstil-Theater im thüringischen Gera die Preisträger des Deutschen Theaterpreises „Der Faust“ 2024 ausgezeichnet. Während es die vielfach im Theater Kohlenpott engagierte Svea Kirschmeier, nominiert für „Shame – The Musical“ vom Jungen Ensemble Stuttgart in der Rubrik „Darsteller: Theater für junges Publikum“, immerhin in die Endauswahl der besten Drei schaffte, wurde das Schauspielhaus Bochum gleich mit zwei „Faust“-Auszeichnungen bedacht.

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Außerdem kam Wolfgang Menardi in der Kategorie „Raum“ in die Endrunde für sein kongeniales Bühnenbild der herausragenden Dostojewski-Inszenierung „Die Brüder Karamasow“ des Bochumer Intendanten Johan Simons. Drei Nominierungen für die „Faust“-Verleihung für ein Theater ist eine Seltenheit und spricht für die Vielfalt und die Qualität des traditionsreichen Schauspielhauses an der Königsallee in Bochum – und seine Chefdramaturgin Angela Obst.

Angela Obst, Chefdramaturgin und stellv. Intendantin des Schauspielhauses Bochum, nahm für Imre und Marne van Opstal in Gera den „Faust“ entgegen.

Spiel mit der Wirklichkeit

Dr. Carsten Brosda, der in Gelsenkirchen geborene Präsident des Deutschen Bühnenvereins und Hamburgs Senator für Kultur und Medien, sagte anlässlich der Preisverleihung: „Wir leben in Zeiten, in denen die Wirklichkeit das Theater manchmal zu überholen scheint. Theater und Orchester laden uns ein, gemeinsam und auf offener Bühne mit der Wirklichkeit zu spielen. Anderswo setzen einige unsere Wirklichkeit mit Absicht aufs Spiel. In so einer Lage können uns die Künste helfen, Durchblick zu erlangen oder den Weitblick nicht zu verlieren. Wo sich Gräben auftun, sitzt nicht immer ein Orchester, manchen bedeuten die Bretter vor ihrem Kopf auch die Welt. Gerade deshalb ist es so wichtig, an die Kraft der Darstellenden Künste zu erinnern und sie auch gebührend zu feiern.“

Anna Drexler

Anna Drexler ist in „Trauer ist das Ding mit Federn“ wieder am 22. und 30. November sowie am 18. Dezember 2024 in Bochum zu sehen.

Max Porters Roman „Trauer ist das Ding mit Federn“ berichtet von der Trauerarbeit eines Vaters und seiner beiden Söhne nach dem plötzlichen Tod der Mutter. Christopher Rüping hat diese im Grunde romantische Liebesgeschichte in Bochum inszeniert zwischen Traurigkeit und einer Feier des Lebens (halloherne berichtete). Anna Drexler spielt darin die Krähe, wieder zu sehen am 22. und 30. November sowie am 18. Dezember 2024 in Bochum, Karten unter schauspielhausbochum.de oder Tel. 0234 – 3333 5555.

Vergangene Termine (3) anzeigen...
  • Freitag, 22. November 2024
  • Samstag, 30. November 2024
  • Mittwoch, 18. Dezember 2024

In der Jurybegründung heißt es: „Es ist die grandiose Schauspielerin Anna Drexler, der wir diesen Bühnenzauber verdanken, weil sie als mitfühlendes, wütendes, zärtliches Krähenwesen zur Trauer verführt. Dabei zieht sie alle Register der Schauspielkunst, lotet die Bandbreite dieses tiefen Gefühls aus und wird zur befreienden Anarchistin, die ihre Mitspielenden und das Publikum in den Bann zieht.“

Imre und Marne van Opstal

Die Geschwister Imre und Marne van Opstal vom Nederlands Dans Theater vereinen in ihrer Choreografie „Voodoo Waltz“ mit Geschichten aus dem Amsterdamer Rotlichtviertel am Schauspielhaus Bochum Text, Tanz und Sprechtheater (Englisch und Deutsch) zu einem Abbild über die Fragilität des Daseins. In der Jurybegründung heißt es: „Mit großem Geschick wird hier ein eigener Stil präsentiert, der vollkommen mühelos auf die Schauspielenden überzuspringen scheint. In dieser Choreografie erzählen Bewegungen vielschichtiger als gesprochene Worte.“

Sonntag, 17. November 2024 | Autor: Pitt Herrmann