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Das Ruhrpottbattle wird erwachsen

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Am Samstag, 12. November 2016, steigt in den Flottmannhallen die 18. Auflage des Ruhrpottbattle. Damit ist die Veranstaltung längst den Kinderschuhen entwachsen. Das Foyer der Hallen wird sich ab 18 Uhr beim Kräftemessen der Breakdancer wieder in eine Tanz-Arena mit der Atmosphäre der Straße verwandeln. Vertreten sind diesem internationalen Breakdance-Contest die Disziplinen HipHop, Popping, Krumping und B-boying - wobei beim B-boying in diesem Jahr auch b-girls in den Ring treten.

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Der Contest findet seit langem internationale Beachtung. "Im weiten Umkreis gibt es nichts, was mit dieser Veranstaltung vergleichbar wäre", sagte Kama Frankl von Pottporus. Bei diesem Battle müssen sich die Tänzer nicht anmelden, sie werden vom Pottporus-Verein ausgesucht. In diesem Jahr sind 40 Tänzer aus Deutschland, Frankreich, Polen, der Schweiz und Tel Aviv dabei.

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Heike Borgwardt vom Städtischen Jugendtreff Am Freibad war bei den Anfängen in den 90er Jahren, im damaligen Haus der Jugend an der Wilhelmstraße, dabei und erzählte auf der Pressekonferz am Dienstag (8.11.2016): "Wir haben damals Räume und Leute zur Verfügung gestellt, da wir merkten, dass das Interesse der Kinder und Jugendlichen am Tanzen sehr groß war. Die wollten keine Kurse belegen, sondern brauchten viel Freiraum. Den hatten sie bei uns. Das war damals noch einzigartig, wir hatten Kinder, die kamen sogar aus Duisburg."

Bereits nach zwei Jahren erwies sich das Jugendzentrum an der Wilhelmstraße als zu klein für die Veranstaltung und man zog in die Flottmannhallen um. Die hat jetzt Platz für 550 Zuschauer, ist in jedem Jahr ausverkauft und Karten könnten durchaus noch mehr verkauft werden. "Wir könnten wieder in eine größere Halle umziehen", sagte Frankl, "aber dieser Ort hat Atmosphäre. Das ist uns wichtiger als der kommerzielle Gedanke. Wir wollen den Ur-Charakter der Veranstaltung auf jeden Fall erhalten."

Ruhrpott Battle 2015

"Natürlich gibt es in diesem Jahr auch wieder Neuerungen", sagte Elisabeth Popp-Heimken vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familie. "Die Szene tritt nicht auf der Stelle und greift immer wieder neue Strömungen auf." Neu ist in diesem Jahr das Krumping. "Dabei wird eins gegen eins getanzt", sagte Frankl. "Das sieht unglaublich aggressiv aus. Die Tänzer agieren mit Körper und grimmigen Gesichter, werden von ihren Mitstreitern auch körperlich angegangen. Zu hören sind dabei gebetsähnliche Gedichte und manche Tänzer sehen dabei aus wie in Trance.

Borgwardt: "Dieser Tanz-Stil ist während der Rassenunruhen in den 90er Jahren in Los Angeles entstanden, als schwarze Jugendliche im Gefängnis damit ihren Protest zum Ausdruck brachten." Im Original gehört zu dieser Art des Tanzes auch eine Gesichtsbemalung, die die Aggressivität noch deutlicher zur Schau stellt. "Das ist bei den eingeladenen Tänzern aber nicht der Fall", sagte Frankl. "Der pädagogische Gedanke dahinter ist tanzt lieber, als dass ihr kriminell werdet", sagte Heike Borgwardt.

Ruhrpott Battle 2015

Zu den Beats von Hitnapperz Big Toni stellen sich die Tänzer dem Urteil der Judges (Jury). "Wichtig ist bei diesem Wettbewerb, dass die Tänzer immer direkten Augenkontakt mit dem DJ haben. Der wechselt die Musik und damit die Beats recht schnell", sagte Frankl. Die Jury besteht aus Tänzern der Szene, die sich international schon einen Namen gemacht haben: Rowdy Eyez, Pepito, Tuff Kid, Batalla CL. Moderiert wird das Battle seit Jahren von Engin Bahadir. "Er hat genügend Erfahrung in diesem Bereich und ist in der Szene fest verankert", Borgwardt.

Ruhrpott Battle 2015

"Die Tänzer, die allesamt keine reichen Menschen sind, werden auf unsere Kosten eingeladen. Dafür haben wir seit Jahren ein festes Budget", sagte Popp-Heimken, "ein kleiner Zuschuss kommt aus dem städtischen Kultur-Etat, der Rest stammt aus der Jugendförderung." In diesem Jahr rechnet sie mit 13.000 Euro. "Wir sind stolz darauf, junge Menschen in dieser immer globaler werdenden Zeit so zusammen zu bringen.

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Karten gibt es in an den bekannten Vorverkaufsstellen, in den Bürgerlokalen in Herne und Wanne, im Ticketcenter der Stadtmarketing Herne GmbH und online. Die Karten kosten im Vorverkauf zehn Euro. Restkarten wird es an der Abendkasse für zwölf Euro geben. Einlass ist ab 17.30 Uhr.

| Autor: Carola Quickels
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