Besuch in der Villa Hügel
Essen. Ohne die Geschichte von Montanindustrie und Bergwerk kennen zu lernen ist die Metropole Ruhr nicht ganz zu verstehen. Aus diesem Anlass hat die islamische Gemeinde Röhlinghausen im Projekt Interkultur Ruhr, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, zahlreiche tägliche Exkursionen durch die Metropole Ruhr organisiert. Als erstes Ausflugsziel wurde am Samstag (18.11.2017) die Villa Hügel in Essen besichtigt. Die Villa war das Wohn- und Repräsentationshaus der Industriellenfamilie Krupp.
Im kleinen Haus der Villa konnten die Jugendlichen sich über die Firmengeschichte und Leben der Familie Krupp informieren und die ersten Stahl-Produkte ansehen. Für die Jugendlichen war eines der schönsten Momente vor dem legendären, historischen Firmenzeichen, die berühmten Drei Ringe, zu posieren.
Der umgebende Park ist ebenfalls überwältigend. Die Villa ist von einem großzügigen Park und dichtem Wald umgeben. Einzelne Baumarten unterscheiden sich nicht nur im Aussehen ihres Stammes und der Rinde sowie in der Form ihrer Blätter. Sie sind auch kunterbunt: gelb, rot, orange, rotbraun oder braun. "Es war sehr schön und interessant zu hören und zu sehen, wie eine Familie Namens Krupp Essen, das Ruhrgebiet ja sogar Deutschland und die Welt verändert hatte. Traurig war natürlich zu wissen, dass viele Menschen nicht nur gute Erinnerungen an den Unternehmen hatten", fasste die Jugendleiterin der Gemeinde Sadiye Davulcu, ihr Erlebnis zusammen.
Havle Nazik war von dem Garten sehr beeindruckt. "Im Herbst ist Deutschland besonders schön. Die wunderbare Farbenkombination der Natur ist einzigartig und das konnte ich hier sehen." Havle gefiel auch der Belegschaftspolitik der damalige Firma Krupp. "Soziale Wohnräume, günstige Einkaufmöglichkeiten. Um das Wohlbefinden der Arbeiter hat man sich gekümmert. Diese Kultur geht leider langsam verloren. Es wird heute auf mehr Profit hingearbeitet. Wie es den Menschen darunter zugeht wird nicht mehr berücksichtigt."
