
Muslimische Jugend Röhlinghausen trifft sich mit der Polizei
Austausch fördern, Missverständnisse abbauen
Auf Einladung der Muslimischen Jugend Röhlinghausen besuchten Sobitha Balakrishnan, Kontaktbeauftragte für interkulturelle und interreligiöse Angelegenheiten, und Polizeihauptkommissar Ralf Luckscheiter vom Bochumer Polizeipräsidium, die Gemeinde. Das Gespräch sollte den Austausch zwischen der Polizei und den Jugendlichen fördern sowie dazu beitragen, Missverständnisse abzubauen.
Tuncay Nazik, Vertreter der Gemeinde, betonte, wie wichtig der Dialog in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft ist: „In den letzten Jahren sehen wir eine Verrohung der Gesellschaft. Sogar Rettungs- und Einsatzkräfte werden aggressiv angegangen. Was machen Polizisten, was sind das für Menschen? Wir möchten einfach in lockerer Atmosphäre einen Austausch ermöglichen und mehr Sensibilisierung schaffen.“
'Polizei in meinem Herkunftsland ist immer gefährlich'
Im Laufe des Abends wurde gefragt, was die Anwesenden mit der Polizei verbinden. Von den überwiegend positiven Antworten regten besonders die von den Jugendlichen mit Fluchterfahrung zum Nachdenken an: „Die Polizei ist in meinem Herkunftsland immer gefährlich. Sie tyrannisieren Menschen und können machen, was sie wollen. In Deutschland habe ich das Gefühl, dass die Polizei an Gesetze gebunden ist. Das gibt mir ein Gefühl von Sicherheit“, erklärte ein Jugendlicher.
Auch kritische Fragen, insbesondere zu den Meldungen rechtsextremer Polizisten, wurden behandelt. Polizeihauptkommissar Luckscheiter räumt ein, dass es in Einzelfällen zu problematischen Verhaltensweisen oder Äußerungen kommen könne. „Allerdings sind Polizisten auch nur Menschen, und es wird genau hingeschaut, wenn etwas nicht mit den freiheitlich-demokratischen Werten übereinstimmt“. Es seien umfangreiche Mechanismen geschaffen worden, um zu einem möglichst frühen Zeitpunkt intervenieren zu können.
Nach dem rund zweistündigen Gespräch klang der Abend in einer gemütlichen Kaffee- und Kuchenrunde aus.