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Hauptkommissar Manuel Küchler, Polizeikommissarin Alina Salewski.

Dienst am Heiligen Abend in Herne

Alina, Berta und die Feuerwehr

Während die meisten von uns den Heiligen Abend mit Familie und Freunden verbringen, sind Polizei und Feuerwehr in Herne einsatzbereit. Die Männer und Frauen sorgen für Sicherheit und helfen, wenn Not am Mann ist. Polizeikommissarin Alina Salewski hat ihre Ausbildung in diesem Jahr abgeschlossen, und wurde direkt zum Weihnachtsdienst eingeteilt.

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Ein Problem mit dem Dienst, getrennt von ihren Lieben, hat sie nicht. „Es gehört zu unserem Job, dass wir auch an Feiertagen arbeiten müssen. Bevor man in den Beruf geht, weiß man schon, worauf man sich einlässt", sagt Salewski. Die 23-jährige Hernerin ergänzt: „Der Heilige Abend ist vom Dienstablauf ein Tag, wie jeder andere auch. Man arbeitet achteinhalb Stunden, wenn nicht noch ein Einsatz hereinkommt. Unser Job ist immer eine Überraschung - man weiß nie, was passiert."

Vor der Polizeiinspektion Bebelstraße.

Polizeihauptkommissar Manuel Küchler kommt zum Gespräch dazu und berichtet aus seiner Erfahrung zum Festabend: „Wir gehen zu Weihnachten von vermehrter häuslicher Gewalt aus. Viele Familien wollen, dass der Heilige Abend besonders schön wird. Wenn man sich dahingehend bemüht und dann noch der Alkohol dazu kommt, dann kann manche Feier auch schon mal ausarten", so Küchler. Der 38-Jährige arbeitet seit drei Jahren in Herne. „In dieser Zeit ist zu Weihnachten nichts Besonderes passiert - weder im positiven, noch im negativen Sinn." Salewski und Küchler berichten, dass sich die Beamten der Wache an der Bebelstraße freuen, wenn sie am Heiligen Abend Gelegenheit haben, sich ein paar Minuten im Aufenthaltsraum zusammensetzen zu können. Hier steht auch ein Weihnachtsbaum. „Ab und zu können wir auch ein paar Gespräche führen, meist sind die aber kurz, da wir natürlich immer wieder raus müssen", so Küchler.

Drei Schichten am Heiligen Abend.

„In Herne gibt es drei Touren, die heißen Anton, Berta und Cäsar. Anton hat Früh-, Berta hat Spät- und Cäsar hat Nachtdienst. Ich bin am Heiligen Abend in der Berta-Tour. Pro Schicht sind vier Wagen im Einsatz mit zwei Beamten Besatzung, plus dem Einsatzleiter in der Wache, macht zusammen neun Beamte pro Schicht", erklärt Alina Salewski den Dienstplan. „Natürlich haben alle von uns Familie und Freunde. Das Team hält aber gut zusammen, so dass wir den Heiligen Abend auch gut gemeinsam verbringen können."

Warum bei der Feuerwehr der Baum nicht brennt

Ralf Radloff.

„Der Weihnachtsbaum vor der Feuerwache leuchtet nicht, weil uns jemand die Lichterkette geklaut hat“, erzählt Einsatzleiter Ralf Radloff im halloherne-Interview. Das wirkt sich aber nicht auf die Motivation der Männer und Frauen der Berufsfeuerwehr in Herne und Wanne-Eickel aus. „Am Heiligen Abend werden 40 Einsatzkräfte im Dienst sein, verteilt auf beide Wachen und die Leitstelle." Besondere Wünsche der Beamten bei der Dienstplanung können fast nicht berücksichtigt werden. „Das ist sehr schwierig, da wir bereits jetzt den Plan für 2019 erstellen. Wir gucken natürlich darauf, wer in den vergangenen Jahren zu Weihnachten Dienst gemacht hat. Die Kollegen wissen aber schon bei der Berufswahl, dass sie immer wieder auch an Feiertagen Dienst haben werden."

Die Wachabteilung 3 hat Heiligabend Dienst.

Weihnachten ist auf den Feuerwachen immer etwas Besonderes. „Am Heiligen Abend wird uns wieder Oberberbürgermeister Dr. Frank Dudda in beiden Wachen besuchen. Kekse bringt er nicht mit, die lässt er vorher von seinem Fahrer liefern", so Radloff mit einem Lächeln. Auf halloherne-Nachfrage erklärte Dudda, warum die Besuche für ihn wichtig sind: „Mit meinem alljährlichen Besuch bei den Kolleginnen und Kollegen der Feuerwachen in Herne und Wanne zolle ich all jenen Menschen Respekt, die ihre eigenen Bedürfnisse der Allgemeinheit unterordnen und sich an den Feiertagen in den Dienst der Gesellschaft stellen.“

„Brennende Weihnachtsbäume sind zum Fest eher selten geworden. Das liegt daran, dass die meisten LED-Ketten benutzen, die sind deutlich sicherer", berichtet Ralf Radloff. „Den Klassiker, den brennenden Adventskranz gibt es immer noch - darauf stehen eben echte Kerzen. Die verbrannte Weihnachtsgans im Backofen ist auch eher die Ausnahme. Unser Rettungsdienst ist vor Weihnachten gut beschäftigt, da bringen wir Menschen aus Heimen oder Krankenhäuser zu ihren Familien und nach den Feiertagen wieder zurück", so Radloff.

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In diesem Jahr gibt es am Heiligen Abend eine Premiere. „Die Kollegen können ihre Familien zum Kaffeetrinken auf die Wache an der Sodinger Straße einladen. Der Kollege Guido Schiller hatte sich bei der Wachabteilung dafür eingesetzt, dass die Familien kommen dürfen. Die gesamte Wachabteilung hat die Organisation übernommen", so Oberbrandmeister Mareike Pflugrad. Sie wird am Heiligen Abend im Notfall mit dem Löschfahrzeug ausrücken, während Kollegin Sarah Schanz in der Wache die Stellung hält.

v.l. Sarah Schanz und Mareike Pflugrad.
| Autor: Patrick Mammen
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