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ADFC-Demo beim Dieselgipfel im August 2017.

Herne schneidet deutlich schlechter ab

ADFC-Fahrradklima-Test 2018

Beim dem im April 2019 in Berlin vorgestellten Fahrradklima-Test des ADFC landete Herne nur im unteren Mittelfeld der fahrradfreundlichsten Städte seiner Größe und hat sich gegenüber 2016 in der Gesamtbewertung von 3,7 auf 4,2 verschlechtert. 194 Herner hatten an der bundesweiten Befragung teilgenommen. Unzufrieden sind Hernes Radfahrer vor allem mit der Oberfläche und Breite der Radwege, der Führung an Baustellen, der Falschparkerkontrolle auf Radwegen. Lichtblicke gab es dagegen bei der Erreichbarkeit des Stadtzentrums, der Wegweisung für Radfahrer und bei geöffneten Einbahnstraßen in Gegenrichtung. Herne liegt bundesweit auf Platz 25 von 41 in der Kategorie der Städte 100.000-200.000 Einwohner, im Landesvergleich auf Platz 8 von insgesamt 14 Städten. Gegenüber dem letzten Test im Jahr 2016 hat sich Herne stark verschlechtert.

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ADFC-Vorstand Herne: v.l. Heiner Böhmer, Michael Thomasen, Volker Bregulla.

ADFC-Vorsitzender Michael Thomasen sagt: „Fahrradfreundlichkeit ist ein wichtiger Standortfaktor für attraktive Städte – deshalb macht es uns Sorgen, dass sich die Herner auf dem Rad nicht wohler fühlen. Der Fahrradklima-Test zeigt bei anderen Städten, dass kontinuierliche Radverkehrsförderung auch honoriert wird und sich in einem guten Verkehrsklima niederschlägt. Schon mit kleineren Maßnahmen ließe sich die Situation deutlich verbessern, beispielsweise durch Radwegparker-Kontrollen, mehr Tempo-30-Zonen, radfahrerfreundliche Lösungen an Baustellen. Wenn Herne will, dass mehr Menschen aufs Rad steigen und die Stadt von unnötigen Autofahrten entlasten, dann muss mehr getan werden. Wir brauchen Platz für gute Radwege, ein zusammenhängendes Radwegenetz und ausreichend Fahrradparkplätze an Haltestellen, Einkaufsstraßen und öffentlichen Gebäuden!“

Im Durchschnitt geben die Herner die Note ausreichend (4,2) für die Fahrradfreundlichkeit, während beim Fahrradklimatest 2016 noch die Note befriedigend (3,7) erteilt wurde. Die Mehrzahl der Teilnehmer sagt, Radfahren bedeute in der Stadt Stress und dass man als Radfahrer nicht ernst genommen wird.

Bundesweiter Trend: Sicherheitsgefühl beim Radfahren immer schlechter

Das bundesweite Gesamtergebnis des ADFC-Fahrradklima-Tests 2018 ist leider weniger erfreulich. Das Fahrradklima, also die Zufriedenheit der Radfahrenden, hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter verschlechtert, ebenso das Sicherheitsgefühl. Die Radfahrerinnen und Radfahrer bewerten die Fahrradfreundlichkeit ihrer Städte im Durchschnitt mit der Note 3,9. Falschparker auf Radwegen, die schlechte Führung des Radverkehrs an Baustellen und die fehlende Breite von Radwegen sind die am meisten kritisierten Probleme. Drei Viertel der Befragten gaben an, dass man Kinder nur mit schlechtem Gefühl allein mit dem Rad fahren lassen kann.

ADFC startet bundesweite Kampagne und fordert #MehrPlatzFürsRad

Das Unsicherheitsgefühl der Radfahrerinnen und Radfahrer und die wachsende Unzufriedenheit mit der Rad-Infrastruktur nimmt der ADFC im 40. Jahr seines Bestehens zum Anlass, eine bundesweite Kampagne für #MehrPlatzFürsRad zu starten. Michael Thomasen: „Auch der ADFC in Herne beteiligt sich mit an der Kampagne. Wir wollen mit verschiedenen Aktionen zeigen, was passieren muss, damit Jung und Alt in Herne komfortabel und sicher Radfahren können.“ Mehr Informationen auf www.mehrplatzfuersrad.de.

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170.000 Teilnehmer bundesweit

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und wurde im Herbst 2018 zum achten Mal durchgeführt. Er wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020 mit rund 195.000 Euro gefördert. Rund 170.000 Menschen stimmten bundesweit ab – eine Steigerung von 40 Prozent gegenüber dem letzten Test. Die Zunahme führt der ADFC auf das wachsende Interesse am Thema Fahrrad und Radverkehr zurück.

| Quelle: ADFC