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v.l. Prof. Dr. Andreas Wytzisk-Arens (Präsident Hochschule Bochum), OB Frank Dudda, Jochen Drescher (Kanzler FH Dortmund) und Prof. Dr. Bernd Kriegesmann (Präsident der Westfälischen Hochschule).

Förderbescheid für Hochschulforschung in der Stadt

Land NRW unterstützt Excellence Department

Die Hochschulforschung in Herne wird vorangetrieben: Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda präsentierte am Montag (13.6.2022) einen Förderbescheid vom Land NRW über elf Millionen Euro. Damit wird zunächst bis 2025 das sogenannte „Excellence Department“ der Hochschulallianz Ruhr unterstützt.

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Das neue Department ist Teil der seit 2016 laufenden Kooperation der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, der Fachhochschule Dortmund sowie der Hochschule Bochum, die damals das Kompetenzzentrum Ruhrvalley präsentierten (halloherne berichtete und berichtete).

'Hochschulpolitische Innovation'

„Die NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen bezeichnet das neue Department als hochschulpolitische Innovation“, berichtet Dudda stolz. Los geht es bereits ab Freitag, 1. Juli 2022. „Damals gab es den Startschuss in der Akademie Mont-Cenis, nun gehen wir den gemeinsamen Weg weiter. Im Excellence Department werden die drei wichtigen Themen und Lösungen von morgen behandelt: Energie, Mobilität und Digitalisierung.“

Die Landmarke von ruhrvalley vor der Akademie Mont-Cenis.

Konkret werden durch die Förderung rund 70 Mitarbeiter finanziert - darunter Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter und Verwaltungskräfte. Wo gestartet wird, wurde noch nicht bekannt gegeben. „Wir starten mit einer Mietlösung“, sagt Dudda. Klar ist, dass die weiter ausstehende Entscheidung zur Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung gewaltige Auswirkungen auf einen möglichen Standort eines Neubaus hat (halloherne berichtete und berichtete). Gibt es den Zuschlag für die Polizeiausbildung, dürften beide Projekte am Funkenberg-Quartier entstehen (halloherne berichtete).

Drei Pfade in besonderen Masterstudiengängen

Aber wie soll nun das Studienangebot des neuen Departments aussehen? Darüber klärt Prof. Bernd Kriegesmann auf: „Es soll ein Masterstudienangebot werden, allerdings anders aufgebaut, als herkömmliche Masterstudiengänge. Wir werden drei verschiedene sogenannte Tracks (zu dt. Pfade) anbieten.“ Im ersten (Research) können Studierende direkt an eine mögliche Promotion denken, im zweiten (Implementation) geht es um Umsetzungsprojekte, direkt bei Unternehmen oder bei Kommunen. Als Beispiel nannte er die Umrüstung einer Unternehmens-Flotte von Verbrennermotoren auf Elektromobilität - hierfür könnten dann die Konzepte entwickelt werden. Beim dritten Pfad (Startup) würde direkt das unternehmerische Denken vermittelt werden.

Wichtig ist laut Kriegesmann, dass alles nicht in Stein gemeißelt sei: „Nach fünf Jahren schauen wir uns es an und können neue Themenfelder definieren.“ Wichtig sei, dass neue Arbeitsplätze entstehen und auch Herne von den neuen Leuten profitiert - beispielsweise wenn sie hier einkaufen oder dann auch wohnen.

'Gemeinsam besser als alleine'

Prof. Andreas Wytzisk-Arens, Präsident der Hochschule Bochum, sagt, dass das Department die Region mit entwickeln will: „Wir suchen daher als anwendungsorientierte Forschung nach Möglichkeiten von morgen. Das geht gemeinsam besser als alleine.“

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Jochen Drescher, Kanzler der FH Dortmund, ergänzt: „Wir sind stolz, dass wir es bis hierher geschafft haben. Es ist aber nun auch eine Herausforderung, da das Land den Verantwortlichen Vertrauen geschenkt hat. Nun gilt es zu beweisen, dass wir auch über 2025 hinaus unabdingbar sind.“

Auf dem Funkenberg-Quartier könnte neben der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung auch das Excellence Department als Neubau entstehen.
| Autor: Marcel Gruteser