halloherne.de

lokal, aktuell, online.
Kinder in der Grundschule bestmöglich fördern, dieses Ziel verfolgen die Vereine Lernen in Herne und Ruhrwerk (Symbolbild).

'Lernen in Herne' und 'Ruhrwerk' verteilen 50.000 Euro an Grundschulen

Kinder in Pandemiezeiten bestmöglich fördern

„Kinder sind die am stärksten Betroffenen dieser Pandemie“, machte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda beim Pressegespräch am Mittwoch (8.12.2021) deutlich. Anlass für das Gespräch war das Engagement der Vereine Lernen in Herne und Ruhrwerk. Sie haben durch Spenden 50.000 Euro gesammelt, sodass ergänzend zu den bestehenden Angeboten an Grundschulen, Förderangebote für Kinder aus sozial benachteiligten Familien eingerichtet werden können. Diese Mittel kamen aus einzelnen Spenden, aber auch durch Unterstützung der Herner Sparkasse zusammen.

Anzeige: CDU Europawahl 2024

Weiter erläuterte OB Dr. Frank Dudda: „Die beiden Vereine haben etwas Großartiges auf die Beine gestellt. Es ist einfach so wichtig, dass Kinder, die besondere Förderung benötigen, diese auch bekommen, um ihre Potenziale zu entfalten."

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda: Für ihn sind Kinder die am stärksten Betroffenen der Pandemie.

'Kinder leiden in besonderer Weise unter der Pandemie'

Auch Gudrun Thierhoff vom Verein Lernen in Herne ist diese Förderung ein Anliegen. „Kinder leiden in besonderer Weise unter dieser Pandemie. Die Kinder hatten keinen richtigen Kitaabschluss und auch keinen richtigen Schulstart und nun kommt schon wieder die Omikron-Variante auf sie zu. Wir müssen alles daran setzen, dass wir nicht eine ganze Generation an die Pandemie verlieren", so Thierhoff.

So lege besonders die Grundschule den Grundstein für eine gute Bildungsbiografie. „Deshalb ist es so wichtig, dass wir Kindern hier Unterstützung bieten, wenn sie die zu Hause nicht erhalten können“, so Thierhoff.

Cordula Klinger-Bischof vom Verein Ruhrwerk erläuterte nochmals die Wichtigkeit des Projektes: „Dieses Projekt ist zeitgemäß und die Mittel werden flächendeckend auf die Grundschulen verteilt. Es ist enorm wichtig, dass Kinder durch die Grundschule Kompetenzen und Struktur erlernen."

Die ehemalige Kulturdezernentin Gudrun Thierhoff vom Verein

Christian Kattenbeck vom Fachbereich Schule und Weiterbildung erläuterte, dass mit der Förderung auch die soziale Ungleichheit aufgearbeitet werden soll. Ebenso sollen noch weitere Mittel vom Land akquiriert werden. Insgesamt habe die Stadt bereits drei Millionen Euro an Fördergeldern erhalten, um die Folgen der Pandemie aufzufangen. Dafür wurden beispielsweise Extrastellen an Schulen geschaffen.

Schulisches Leben während der Pandemie

Wie sich das schulische Leben während der Pandemie anfühlt, davon berichteten Schulamtsdirektorin Andrea Christoph-Martini und Claudia Patz, Schulformsprecherin der Grundschulen. „Sie glauben gar nicht, wie gut es sich anfühlt, in einer Stadt zu arbeiten, in der sich alle engagieren, damit die beste Bildung für alle ermöglicht wird", so Schulamtsdirektorin Andrea Christoph-Martini.

In der Pandemie haben die Mitarbeiter der Schulen viel ausprobiert und seien auch oft an ihre Grenzen gestoßen. Der fehlende Präsenzunterricht habe Probleme offen gelegt. Es gäbe sprachliche Barrieren, fehlende Strukturen sowie Sozialkompetenzen.

Schulamtsdirektorin Andrea Christoph-Martini.

„Soziale Kompetenzen können nicht eingeübt werden, das lernen die Kinder in der Schule", so Claudia Patz, Schulformsprecherin der Grundschulen. „Wir merken auch, dass die Kinder bedrückter und einige weniger fröhlich sind. Sie tragen ihr ,Pandemiepäckchen'."

Andrea Christoph-Martini ergänzte: „Die Kinder bekommen die Sorgen der Eltern natürlich auch mit. Ein Kind fragte seinen Vater: ,Papa, bin ich es Schuld, wenn die Oma krank wird?' Solche Aussagen nehmen einen natürlich mit."

Förderung für 300 Kinder

300 Kinder sollen nun von der Förderung profitieren. Auf Nachfrage von halloherne erläuterten die Verantwortlichen, wer von den gut 5.000 Grundschülern die Förderung bekommt. „Das wird in einem engen Austausch mit den Schulleitern und den weiteren Verantwortlichen besprochen. Uns ist es wichtig, dass die Kinder, die die Förderung wirklich benötigen, diese auch bekommen", so Claudia Patz.

Anzeige: Glasfaser in Crange

Jedoch benötigen die Grundschulen in Herne Unterstützung. „Wir freuen uns über helfende Hände, damit wir die Förderungen gut umsetzen können. Studierende, nicht nur unbedingt aus dem Bereich Grundschullehramt, Interessierte oder auch ehemalige Grundschullehrer können sich melden," so Andrea Christoph-Martini. Neben Bewerbungen auf der Internetseite, könnten sich Interessierte auch direkt bei den Schulen und den Trägern Caritas, GfS sowie der AWO bewerben.

| Autor: Julia Blesgen
Stellenanzeigen: Jobs in Herne