'Vielfalt macht uns stark'
Zehn Jahre PlanB
Der interkulturelle Verein PlanB feiert sein 10-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum hat PlanB Mitte Juni 2021 eine Plakataktion in und auf den Bussen der HCR gestartet. Einen Monat lang werden 30 Busse die Botschaft - Vielfalt macht uns stark - durch die Stadt fahren. Damit zeigt der interkulturelle und freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe mit Sitz der Geschäftsstelle in Bochum eine deutliche Präsenz auf den Straßen von Herne.
Das Ziel von PlanB ist nach wie vor, für Kinder, Jugendliche und auch für die gesamt Familie Zukunftsperspektiven zu schaffen - wobei es für die Verantwortlichen des Vereins völlig unerheblich ist, welcher Kultur oder sozialer Herkunft die Hilfesuchenden entstammen. Das spiegelt sich auch in den mittlerweile rund 300 Mitarbeitenden wieder, von denen viele ebenfalls über einen migrantischen Hintergrund verfügen über 30 Sprachen und Dialekte beherrschen. Entstand der Verein 2011 mit dem Schwerpunkt der Erziehungshilfe, so entwickelte er sich in den kommenden Jahren kontinuierlich weiter und ist heute unter dem Dach des Paritätischen NRW angesiedelt.
Der Verein ist von Anfang an auch in Herne präsent. Heute gehören zwei Kitas mit insgesamt 170 Plätzen, eine Kinderwohngruppe sowie die interkulturelle ambulante Erziehungshilfe zu den festen Einrichtungen. Darüber hinaus ist PlanB in Herne auch im Bereich der Pflegefamilien aktiv (halloherne berichtete). Über die Arbeit des Fachbereichs für stationäre Hilfen für Kinder bei der Interkulturellen Kinder- und Jugendhilfe PlanB hat halloherne im Februar 2021 berichtet.
Dazu kommt noch die interkulturelle ambulante Erziehungshilfe, die Unterstützung bei Erziehungsfragen bietet. Gemeinsam mit den Familien erarbeiten die Fachkräfte, wie sich problematische Situationen individuell lösen und Konflikte klären lassen. Damit soll eine aktuelle Krise überwunden werden, aber es geht auch darum, die Familien dazu zu befähigen, spätere und ähnliche Situationen eigenständig zu meistern.
In dem PlanB Zentrum der Vielfalt an der Wanner Hauptstraße bekommen nicht nur geflüchtete Bürger Unterstützung und Beratung in allen Fragen. Besonders angesprochen sind bei einem offenen Treff für Bildung und Begegnung an dem Standort Menschen aus Südosteuropa, vor allem aus der Roma-Community. PlanB-Experten bieten einen offenen Treff für Bildung und Begegnung und Migrations- und Integrationsberatungen an. Das Zentrum der Vielfalt in der Hauptstraße 208 in Wanne steht mit seinen vielen Treffmöglichkeiten, Kursen und Sprachtrainings allen Zugewanderten offen. Seher Kahraman, die neben der PLANB-Integrationsagentur auch die neu gestartete landesgeförderte Servicestelle gegen Diskriminierung leitet, erläutert: „Unser Angebot betrifft die Wohnungs- und Arbeitssuche und viele andere Lebensbereiche. Hier wollen wir durch Information und Kennenlern-Angebote die Integration fördern und Vorurteilen entgegenwirken. Denn es ist immer das Fremde, das auf die Menschen bedrohlich oder feindselig wirkt.“
PlanB-Gründerin und Geschäftsführerin Gülseren Çelebi erklärt: „Der große Auftritt und die lauten Töne sind eigentlich nicht unser Stil. Aber wenn man 10 wird und das erreicht hat, was wir erreicht haben, dann darf man schon stolz darauf sein und das auch zeigen. Mit dieser Aktion an den HCR-Bussen, werden wir viele Menschen in unserem Kerngebiet erreichen und auf unsere Arbeit aufmerksam machen. Wegen der Corona-Pandemie mussten wir auf eine zentrale Veranstaltung zum Jubiläum verzichten. So nutzen wir andere Möglichkeiten, um die Bürger und unsere Kooperationspartner zu erreichen.“
Die Aktion wird ergänzt durch einen achtminütigen Film, der über die Gründung und Arbeit von PlanB erzählt.
Plan B steht im Allgemeinen für eine Alternative für den Fall, dass der eigentliche Plan nicht gelingt. Darum ist PlanB in den unterschiedlichsten Städten des Ruhrgebiets aktiv und bietet Alternativen an. Neben Herne sind dies Bochum, Essen, Mülheim, Dortmund und der Ennepe-Ruhr-Kreis. Darüber hinaus ist PlanB mit einer Reihe von Angeboten in ganz NRW aktiv.
