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Steag Kraftwerk Baukau

STEAG Werk Herne soll 2017 auslaufen

Von einem "harten und traurigen Schritt" sprach Steag-Chef Joachim Rumstadt am Mittwoch (2.11.2916), als er verkündete, dass der Kraftwerksbetreiber Steag fünf der neun Steinkohlekraftwerke im Laufe des Jahres 2017 stilllegen wird. Darunter befindet sich auch der Block 3 des Werkes in Baukau. Block 3 wurde im Jahr 1966 gebaut und hat einen Wirkungsgrad von nur 30 Prozent. Der Essener Energieversorger ist bis jetzt der fünftgrößte Strom-Erzeuger im Land.

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Der Schritt zur Schließung der fünf Blöcke soll der Sicherung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der des Unternehmens dienen. Von der Schließung betroffen sind, neben Herne, die Kraftwerksblöcke West 1 und 2 in Voerde sowie Weiher und Bexbach im Saarland. Das Kraftwerk in Herne hatte ursprünglich 4 Blöcke, ein fünfter Block sollte 2008 gebaut werden, wurde aber bis auf weiteres verschoben. Block 1 wurde im Jahr 2000 und Block 2 im Jahr 2013 stillgelegt. Bereits Anfang September hatte STEAG die Notwendigkeit der Stilllegung einiger Blöcke und einen damit einhergehenden erheblichen Personalabbau angekündigt. Heute (2.11.2016) erfolgte die rechtlich verbindliche Anmeldung von fünf Kraftwerksblöcken zur Stilllegung bei der Bundesnetzagentur. Von der Schließung der fünf Blöcke sind hunderte Arbeitnehmer betroffen, ihre Stellen sollen sozialverträglich abgebaut werden.

Die Bundesnetzagentur muss jetzt nach Rücksprache mit dem Übertragungsnetzbetreiber entscheiden, inwieweit Netzrelevanz besteht oder ob die angemeldeten Kraftwerksblöcke außer Betrieb genommen werden können. Der Konzern wird damit rund 40 Prozent seiner installierten Steinkohle-Kapazität, knapp 2.500 MW, in Deutschland stilllegen.

STEAG, die ihren Kraftwerkspark durch frühzeitige Optimierungen der Kosten- und Erlösstruktur lange im Markt halten konnte, trägt mit dieser Entscheidung jetzt der drastisch verschlechterten Marktumgebung Rechnung. „Das ist ein harter und trauriger Schritt, aber unumgänglich, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der STEAG zu erhalten“, erläutert Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG GmbH, die Entscheidung, Kraftwerke außer Betrieb zu nehmen, die keine positiven Deckungsbeiträge mehr erwirtschaften. „Mit unserem Programm STEAG 2022 reagieren wir auf das national wie international veränderte Energiemarktumfeld. STEAG wird durch Erhöhung der Effizienz und Portfoliomaßnahmen verbunden mit Wachstumsprojekten das Ergebnis verbessern und damit Freiräume für weitere Investitionen schaffen.“

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„In Folge der Stilllegungen werden im STEAG-Konzern viele hundert Arbeitsplätze verloren gehen“, so der STEAG-Konzernbetriebsratsvorsitzende Ralf Melis. „Wir haben gemeinsam mit der Geschäftsführung der STEAG und der IGBCE bereits einen Konzernsozialplan und Rahmeninteressenausgleich erarbeitet, mit dem Ziel, den Stellenabbau sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen zu vollziehen.“

Steag Kraftwerk Baukau
| Quelle: Steag Unternehmen Essen
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