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Der Vorfall an der Hospitalstraße, gegenüber vom St. Anna Hospital, vom Mittwoch (6.8.2025): Ein DHL-Mitarbeiter (21) steht mit erhobenen Fäusten vor der Frau und schlägt kurz danach auf sie ein. Drei weitere Männer beobachten die Szene und versuchen anschließend, den Übeltäter wegzuziehen.

Video vom Vorfall am St. Anna geht durch soziale Netzwerke

Heftiger Streit: DHL-Fahrer schlägt Frau und Mann

Es sind schockierende Bilder, die ein 80 Sekunden langes Video zeigen, welches seit kurzer Zeit durch soziale Medien und über WhatsApp verbreitet wird und der Redaktion vorliegt. Ein junger Mann mit Arbeitskleidung des Paketdienstes DHL schlägt in den Sequenzen auf eine Frau und einen Mann ein und kann von mehreren Leuten drumherum nur mit Mühe zurückgehalten werden.

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Eine Anwohnerin filmte die Szene mutmaßlich von ihrem Balkon aus mit einem Smartphone. Was war passiert?

Auf Anfrage von halloherne bestätigt Polizeisprecher Marco Bischoff die Echtheit des Videos. „Gezeigt wird ein Vorfall von Mittwoch (6.8.2025) gegen 16:35 Uhr an der Hospitalstraße, Höhe Hausnummer 12“, erklärt Bischoff. Quasi gegenüber befindet sich das St. Anna Hospital.

'Verkehrsstreitigkeiten' schaukeln sich hoch

Auslöser der einseitigen Auseinandersetzung seien voraussichtlich „Verkehrsstreitigkeiten“ gewesen, die sich dann hochgeschaukelt hätten. Im Video zu sehen sind ein DHL-Auto sowie ein geparkter Pkw. Der Paketbote wird vom Polizeisprecher als 21-Jähriger aus Castrop-Rauxel bezeichnet. Die beiden Personen, denen er Schläge zufügt, sind ein Mann (54) und eine Frau (42) aus Herten.

An der Hospitalstraße am St. Anna Krankenhaus kam es zu Schlägen eines 21-Jährigen gegen einen Mann (54) und einer Frau (42), beide aus Herten (Symbolbild).

„Die Polizei ist vor Ort eingetroffen und hat die Personalien der Beteiligten aufgenommen, zudem gibt es einige Zeugen. Mit Stand von Mittwoch (27.8.2025) liegen die Ermittlungen noch bei uns, die Vernehmungen laufen“, schildert Bischoff. „Eine Strafanzeige ist geschrieben worden.“ Allerdings sei noch nicht abschließend geklärt, ob „nur“ wegen einer Körperverletzung, einer gefährlichen Körperverletzung oder noch weiteren Delikten wie zum Beispiel Beleidigungen. Schließlich gilt auch noch zu ermitteln, was vor der Videoaufnahme passiert ist.

DHL zieht Konsequenzen

Auf Nachfrage von halloherne hat der Arbeitgeber des 21-Jährigen, die DHL, Kenntnis vom Video und vom beschriebenen Vorfall, erklärt DHL-Sprecher Rainer Ernzer. Weiter sagt er: „Als Unternehmen lehnen wir jede Form von Gewalt und aggressivem Verhalten entschieden ab. Wir haben direkt Konsequenzen aus dem Fall gezogen und der Mitarbeiter ist nicht mehr bei uns beschäftigt.“

Ferner bittet er um Verständnis, dass DHL sich zu weiteren Details und Fragen von halloherne nicht äußern möchte.

Update, Mittwoch (27.8.2025), 14:35 Uhr

Kurz nach der Veröffentlichung des Artikels wurde die Redaktion auf ein weiteres Video aufmerksam, welches im Umlauf ist. Dieses zeigt mutmaßlich die Szenerie vor dem, welches oben beschrieben ist. Hier filmt wohl der DHL-Bote. Zu sehen ist zunächst der 54-jährige Mann, der an seinem Pkw steht und den Kameramann auffordert, sein Handy wegzulegen und „weiter arbeiten zu gehen“. Der DHL-Bote erwähnt, dass er am arbeiten sei und der Mann ihn als „Affe“ bezeichnet habe, zudem habe der Mann gegen das Paketauto geschlagen.

Aus der Szene entsteht eine Diskussion, in der sich beide Parteien gegenüber stehen. Die 42-jährige Frau kommt hinzu. Ihren Äußerungen zufolge ist anzunehmen, dass sie als Anästhesistin arbeitet. Während sie sich gegenüber stehen, fragt der Paketbote: „Willst du mich schlagen?“ Die Frau entgegnet: „Meinst du, da hab ich ein Problem mit?“

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Kurz danach zieht sie sich ihre Jacke aus. Weil der Paketfahrer zuvor davon sprach, seine Boxhandschuhe zu holen, antwortet sie: „Ja dann komm, hol deine Boxhandschuhe, du Schwanzlutscher. Trau dich!“ Danach endet das Video. Polizei als auch DHL erwähnten bei der ersten Nachfrage von halloherne nichts von diesem zweiten Video, welches unter anderem auf TikTok zu sehen ist.

Mittwoch, 27. August 2025 | Autor: Marcel Gruteser