Stadtwerke Herne sind Pannenprojekt Gekko los
Die Stadtwerke Herne und weitere 22 Städte und Gemeinden haben nach acht Jahren zum Jahresende 2015 einen Schlussstrich unter die zuletzt äußerst verlustreiche Partnerschaft mit dem Energiekonzern RWE bei der Beteiligung an dem 2,2 Milliarden Euro teuren RWE-Steinkohlekraftwerke in Hamm (Gekko) gezogen. Die RWE-Partner stiegen damals mit insgesamt 506.000.000 Euro oder 23 Prozent in das Projekt ein. Erwartet wurde eine Rendite von 6,5 Prozent für die gesamte Laufzeit des Kraftwerks, die wegen technischer Probleme bisher nie erreicht wurde, da außerdem einer der beiden Kraftwerksblöcke nicht in Betrieb genommen werden konnte. Dann kam 2013 noch der massive Preiseinbruch für Großhandelsstrom dazu und sorgte dafür, dass sich das nur mit einem Block ans Netz gegangenen Kraftwerk zum Millionengrab entwickelte. Nach einem Bericht im SPIEGEL Anfang Juli 2015 bot RWE den 23 beteiligten Partnern gegen Zahlung eines symbolischen Euro die Rückgabe ihrer Beteiligungen an. Für die Herner Stadtwerke, die mit 0,78 Prozent am Gesamtprojekt beteiligt waren, hätte das einen Verlust von 17,16 Millionen Euro bedeutet. Die Nachbarstadt Bochum wäre mit 47.220.000 (2,16 Prozent) dabeigewesen.
Doch ganz so schlimm kam es schließlich doch nicht. Nach zähen Verhandlungen zwischen RWE und den beteiligten 23 Kommunen im Herbst bekommt Herne zumindest mit 1,8 Millionen Euro etwas mehr als zehn Prozent seiner Beteiligung zurück. Und für Bochum gibt es eine Rückzahlung von rund sechs Millionen Euro. Da sich die negative Entwicklung schon kurz nach dem Einstieg der 23 Kommunen in das sogenannte Gekko-Projekt abzeichnete, hatten die Verantwortlichen in Herne auch schon früh mit der Bildung von Rücklagen für den Verlustfall reagiert. Der Dortmunder Ausstieg aus der Gekko-Partnerschaft kostet die östliche Ruhrgebiets-Metropole sogar 97 Millionen Euro.
