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Baumsterben - Eschen an der Rheinischen Straße.

Bäume fallen Krankheiten zum Opfer

Kahle und vertrocknete Äste in Baumkronen, Totholz, das bruchgefährdet ist, schüttere Belaubung, die nichts mit dem nahenden Herbst zu tun hat - so präsentieren sich in der Region einige hundert Bäume. Für viele dieser kranken Bäume gibt es keine Rettung und sie müssen demnächst gefällt werden. So auch in Herne. Hier wachsen laut Auskunft der Pressestelle rund 40.000 Sauerstoff spendende Bäume. Die Baumarten - Eschen und Kastanien - sind von zwei, sich europaweit ausbreitenden Baumkrankheiten befallen.

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Baumsterben - Eschen an der Rheinischen Straße.

Wobei die Eschen das größere Problem bilden, da sie in der Regel nicht zu retten sind. Verantwortlich dafür ist ein Pilz mit dem fast schon hübschen Namen Falsches weißes Stengelbecherchen. Die Eschen machen im Stadtgebiet gut 8 Prozent des gesamten Baumbestandes aus - rund 3.300 Eschen. Besonders betroffen ist die Rheinische Straße, die beidseitig von rund 60 Jahre alten Eschen gesäumt wird. Laut dem Fachbereich Stadtgrün sind 54 dieser Baum-Veteranen nicht zu retten und müssen demnächst gefällt werden.

Die Rosskastanien-Miniermotte, auch Balkan-Miniermotte genannt, hat einige der rund 600 Kastanien im Stadtgebiet (1.5 Prozent) befallen. Die Raupen und Puppen entwickeln sich in den Blättern der Bäume und beschädigen die Versorgungsbahnen. Das führt zu einer verfrühten Braunfärbung und zum Welken der Blätter - schon im Sommer. Die Miniermotte breitet sich seit rund 20 Jahren in ganz Europa aus. Bisher ist jedoch nicht bekannt, das die befallenen Kastanien absterben. Auf längere Sicht ist allerdings eine Schwächung der Bäume zu befürchten. "Im Augenblick ist die Standsicherheit der Kastanien nicht gefährdet", sagte Stadtsprecher Horst Martens.

Baumsterben - Eschen an der Rheinischen Straße.

Um immer auf Stand zu sein, was die Baum-Gesundheit betrifft, nehmen Baumkontrolleure der Stadt einmal im Jahr alle Bäume "unter die Lupe", wobei die Sorgenkinder, die Eschen, häufiger kontrolliert werden. Wie das Sterben der Bäume aufgehalten werden kann, ist noch nicht bekannt. "Wieviele Bäume wir insgesamt fällen müssen, das wissen wir noch nicht. Die Entfernung eines Baumes kostet etwas mehr als 500 Euro, das Anpflanzen über 400 Euro", sagte Horst Martens.

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Auf die Anfälligkeit der Bäume reagiert die Stadt, indem resistente Stadtbäume gepflanzt werden. Ein Beispiel sind die Gleditschien, die den Boulevard Bahnhofstraße zieren.

Kranke Kastanien
| Autor: Carola Quickels