halloherne.de

lokal, aktuell, online.
Der Chor der Oberstufe mit Flüchtlingskindern.

30 Jahre EFG

Auf 30 erfolgreiche Jahre kann in diesem Jahr die Erich-Fried-Gesamtschule Herne zurückblicken. Gegründet durch die Initiative engagierter Eltern und Lehrer hat sich die Schule an der Grabenstraße inzwischen zu einer festen und verlässlichen Größe in der lokalen Bildungslandschaft etabliert. Bei einer kleinen Feierstunde im Vorfeld des Tages der Offenen Tür am Samstag (26.11.2016) gab es viel Gelegenheit zurück und nach vorne zu blicken.

Anzeige: Glasfaser in Crange
Stephan Helfen.

Schulleiter Stephan Helfen verwies in seiner Ansprache noch einmal auf einige wichtige Grundsätze der erfolgreichen Arbeit der EFG: ein engagiertes Kollegium, Mitbestimmung und Wertschätzung sowie eine ambitionierte Schulkultur. Helfen betonte ferner die gute Vernetzung der Mittelstufe mit der Arbeitswelt und die bestens organisierte Oberstufe, die seit 1995 viele junge Menschen zum Abitur gebracht hat. Stellvertretend für die Gründergeneration bedankte sich der Schulleiter bei Sonja Banner und Petra Gidaschewski, die als Mitglieder der damaligen Elterninitiative und spätere Mensa-Betreiberinnen aktiv zum Werden und Bestehen der EFG beigetragen haben. Als ein weiteres Erfolgsmerkmal nannte Helfen das ganzheitliche Bildungsverständnis der Schule, welches „Erlerntes und Erfahrenes“ gleichermaßen einbezieht. Tanz, Theater, Musik, Kunst und Sport seien daher wichtige Elemente der pädagogischen Arbeit. Auch die kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte unter dem Stichwort „Wider das Vergessen“ hob Helfen als wesentliches Merkmal der EFG hervor.

Beim Tag der offenen Tür.

Dezernentin Maria Büse-Dallmann lobte die große Vielfalt in der pädagogischen und kulturellen Arbeit der Schule. Diese reiche beispielsweise von sportlichen Erfolgen, über die regelmäßigen DELF-Kurse in Französisch bis hin zum bundesweit einmaligen Schulfach Kohlengräberland. Mit Blick auf die Berichte auf der schulischen Homepage lobte sie die große Fülle von erfolgreichen Aktivitäten innerhalb nur eines einzigen Schuljahres. Das besondere Engagement und die Wertschätzung wirke sich positiv auf die Lernerfolge der Schüler aus. Auch Bürgermeisterin Andrea Oehler würdigte in ihrem Grußwort die große Vielfalt und das besondere Profil der Gesamtschule.

Umrahmt wurde die Feierstunde mit Musik, Tanz und verschiedenen Video-Einspielern. Zum Abschluss setzte ein gemischter Chor aus Oberstufenschülern und Flüchtlingskindern mit dem Lied Freiheit von Marius Müller-Westernhagen ein Zeichen für das dreißigjährige, soziale und politische Engagement der Schule.

Norbert Arndt, Gewerkschaftler und Schulvater, erinnerte an Erich-Fried als Namensgeber der Schule. Fried sei ein streitbarer Kämpfer gegen jede Form von Unrecht, Rassismus und Ausbeutung gewesen. Sein Name sei daher eine besondere pädagogische und politische Verpflichtung für die Schule. "Unschwer auszumalen, wie er auf die aktuelle Flüchtlingstragödie in Europa und Deutschland und auf die Tatsache reagiert hätte, dass seit Monaten tausende Emigranten auf den inzwischen hermetisch abgeriegelten Fluchtwegen – vor unserer Haustür-verrecken oder im Mittelmeer elendig ersaufen." Er wünsche sich, dass noch viele unangepasste und selbstbewusste "Stören-Friede" aus ihrer Schulzeit an der EFG hervorgehen werden.

Anzeige: Spielwahnsinn 2024
Experimente beim Tag der offenen Tür.

Im Anschluss an die Jubiläumsfeier lud die EFG zu einem Tag der Offenen Tür ein. An über 50 Ständen boten Schüler, Lehrer und Eltern einen bunten Einblick in die lebendige Gemeinschaft in der Schule an der Grabenstraße. Es gab beispielsweise spannende naturwissenschaftliche Experimente, Leckereien aus zahlreichen Ländern, Schminkaktionen und ein Ehemaligen-Café. Wer wollte, konnte sich auch mal ansehen, wie eine Unterrichtsstunde an der EFG gestaltet wird. An anderer Stelle wurde Mathematik unter freiem Himmel gezeigt oder eine selbstgebaute Rakete gestartet. Ein besonderer Schwerpunkt in diesem Jahr war die Aktion „Ein Haus für Ometepe“. Zahlreiche Stände verkauften den hauseigenen, fair gehandelten Kaffee „El Café“, selbstgemachtes Pili-Pili oder internationale Spezialitäten für den guten Zweck. Mit dem Erlös soll für eine besonders bedürftige Familie auf der Partnerinsel Ometepe ein neues Haus gebaut werden. Benötigt werden dafür rund 4000 Euro.

| Autor: Volker Brockhoff, EFG